Fragerunde Teil 5/5: Wir stellen die Fragen, die Parteien geben die Antworten - 5 große Themen nachgefragt vor der Kommunalwahl am Sonntag - Heutiges Thema: Attraktivere Innenstädte
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Freitag, 09. September 2016 06:30
Eschershausen-Stadtoldendorf (my). Haben Sie den Durchblick? Mit fünf Fragen zu fünf Themen hat die Onlinezeitung Weser-Ith News die Parteien im Kreis Holzminden in dieser Woche einmal genauer unter die Lupe genommen. Heute im letzten Teil der Serie geht es um Ideen der Parteien für lebendige Innenstädte in der Samtgemeinde. Wie sehen die konkreten Pläne aus, um die Innenstädte künftig mehr zu beleben?
Seit Wochen hängen die Plakate im ganzen Landkreis und am kommenden Sonntag, 11. September, werden die Wähler in Niedersachsen dann nun endlich an die Wahlurnen gebeten. Bei den Kommunalwahlen sind drei Kreuze zu machen und viele Wähler fragen sich, wen sie wählen sollen. Welche Partei steht für welche Ziele; wie wollen sie auf besonders brisante Themen und Probleme in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf reagieren? Die Weser-Ith News hat alle sieben Parteien und Vereinigungen, die bei der Kreistagswahl antreten, interviewt und trägt die Antworten in mehreren Artikeln zusammen. Die AfD hat als einzige Partei die Anfrage der Redaktion nicht beantwortet. Sehen Sie am Ende dieses Artikels noch einmal eine Übersicht aller in dieser Woche hierzu erschienenen Artikeln auf der Onlinezeitung.
Im finalen Artikel widmet sich Weser-Ith News der Frage nach attraktiveren Innenstädten in der Samtgemeinde. Wie sehen die konkreten Pläne aus, um die Innenstädte künftig mehr zu beleben?
CDU: Die CDU weist auf die Arbeitskreise hin, die ihrer Meinung nach „hervorragend und kreativ“ arbeiten. Die Bürger würden in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden. Zu den Schwerpunkten gehören barrierefreier Wohnraum und der Abriss von maroden Häusern, um die Flächen dann neu zu gestalten. Laut Lucian Kubas, Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbandes, und Bernd Garthen, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat der Stadtoldendorf, gebe es in Stadtoldendorf „eine Infrastruktur, um die uns andere Städte beneiden“. Viele Geschäfte liegen so nah beieinander, dass auch ältere Menschen einfach einkaufen könnten, ergänzen Garthen und Kubas.
FDP: In Eschershausen habe man laut Hermann Grupe, FDP-Vorsitzender im Landkreis Holzminden, die Kernstadt bereits attraktiver gestaltet, unter anderem durch den Rückbau von nicht mehr benötigter Bauten. Zu der Debatte, die Fußgängerzone Stadtoldendorf wieder für den Verkehr freizugeben, sagt Grupe, es sei zumindest probeweise möglich und man solle sich Zeit für Diskussionen nehmen. Grundsätzlich bleibt er positiv: „Wenn man Erfolg will, hat man Chancen, das positiv hinzubekommen“.
SPD: Auch die SPD führt Eschershausen als positives Beispiel an. Für Christine Barner, Vorsitzende des SPD-Samtgemeindeverbandes, ist „Abriss statt Leerstand“ eine gute Lösung. So könnten schön angelegte Plätze in der Innenstadt entstehen, die „Bewegungs- und Aufenthaltsräume für die Bürger schaffen“. Die Fußgängerzone wieder befahrbar zu machen, hält sie für „den schlechteren Weg“. Aber man könne laut Barner auch Ausnahmeregelungen schaffen und führt als konkretes Beispiel die Senioren an, die etwa zum Optiker wollen –also eine Zufahrt für gezielte Gruppen zu bestimmten Zeiten.
Die Linke: Die Linke empfindet die Öffnung der Fußgängerzone für den Verkehr als „unglücklich“. Vielmehr stellt sich Lukas Vössing, Kandidat für den Kreistag und den Samtgemeinderat Bevern, ein gutes Marketing und einen konkreten Plan vor, um den Tourismus wieder anzukurbeln. Aus seiner Sicht hat die Samtgemeinde „viel mehr Potenzial“. Eine Idee ist für ihn, den Anbau von ökologischen Erzeugnissen zu stärken und regionale Produkte direkt vor Ort zu verkaufen. Die Linke sieht hier „viele Zukunftsperspektiven“.
UWG: Die UWG spricht davon, die Kleinstädte in der Samtgemeinde strukturell an das neue Kaufverhalten anzupassen. Konkret bedeutet das für Hubertus Berhörster, UWG-Vorsitzender in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, eine attraktive Kleinstadt mit guten Wohn- und Zufahrtsmöglichkeiten. Auch die bauliche Substanz müsse verbessert werden, zu einer „Mischung aus Alt und Modern“. Für Berhörster macht der Ausbau des Einzelhandels keinen Sinn, vielmehr sieht er eine Chance im Tourismus.
Die Grünen: Die Grünen engagieren sich ebenfalls im „Arbeitskreis Innenstadt“ und führen konkrete Beispiele wie ansehnliche Fassaden, mehr Bäume und Grün, Wasserläufe, einen Erlebnisspielplatz und interessant gefüllte Schaufenster an. Torsten Maiwald, Kandidat für den Samtgemeinderat Eschershausen-Stadtoldendorf, ist gegen die Öffnung der Fußgängerzone für den Straßenverkehr. Seiner Meinung nach sollte „der Begriff Fußgängerzone zukünftig weniger als Einkaufsmeile missverstanden werden, sondern besser als familienfreundliches Lebenszentrum einer Stadt angesehen werden“.
Hier noch einmal die Berichte der Fragerunde im Überblick:
Foto: red