Langsam fahren und Rücksicht nehmen: Amphibienwanderung im Kreis Holzminden sorgt zum Schutz der Tiere für zeitweise Straßensperrungen
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 24. März 2016 19:17
Kreis Holzminden (rus). Der Frühling hält allmählich Einzug und bald sind auch sie wieder unterwegs: Kröten, Frösche, Unken, Salamander, Molche und weitere Amphibien, die zu ihren Laichgewässern wandern und dabei bis etwa Ende April zahlreiche Straßen queren müssen. Zum Schutz der Tiere werden einige Straßen deshalb zeitweise voll gesperrt - wir erklären, welche das sind und wie man auf die kleinen Tiere Rücksicht nehmen sollte.
Besonders bei Dunkelheit und regnerischer Witterung mit Temperaturen ab 8 bis 10 Grad wandern die Amphibien oft in Massen. Das Queren von Straßen ist für sie dann ein gefährliches Unterfangen und bedeutet für viele Tiere oftmals den Tod. Schon deshalb sind die bekannten Schutzmaßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Straßensperrungen und der Bau von Krötenzäunen erforderlich, die auch dieses Jahr wieder angewandt werden. Durch angepasste Fahrgeschwindigkeiten lässt sich die Zahl der überfahrenen Tiere wie auch das Unfallrisiko weiter reduzieren, wenn die Autofahrer Rücksicht nehmen. Doch nicht nur der Autoreifen an sich stellt eine Gefahr für die kleinen Tiere dar, auch Geschwindigkeiten ab 40 Stundenkilometern können für die kleinen Amphibien gefährlich werden. "Dabei entsteht ein Sog, durch den die Lungenflügel der Tiere zerrissen werden oder das Trommelfell platzt", heißt es aus der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Holzminden. Niedrige Fahrgeschwindigkeiten helfen also Fahrern und Tieren.
An insgesamt acht Straßenabschnitten im Kreis Holzminden werden deshalb durch den Landkreis mobile Amphibienzäune aufgebaut. Dort fangen ehrenamtliche Sammler die Tiere in Eimern und bringen sie auf die andere Straßenseite. In diesen Bereichen wird um eine besonders angepasste Fahrweise gebeten, um die Sammler nicht zu gefährden. Diese Straßen werden teilweise voll gesperrt: Bei Hohenbüchen (K 29), Rühle und Reileifzen (K 25) sowie im Hooptal (K 71) und im Ernestinental (K 38) sind Teilstrecken für die Zeit der Amphibienwanderung in der Regel täglich von 19:00 Uhr bis 7:00 Uhr (Reileifzen bis 6:00 Uhr) komplett gesperrt. Die Vollsperrungen bleiben voraussichtlich bis zum 25. April, im Hooptal sogar bis zum 31. Mai bestehen. "Die Wandertätigkeit wird aber durch Ehrenamtliche regelmäßig kontrolliert, damit die Sperrungen nicht länger als notwendig aufrechterhalten bleiben", so der Landkreis.
Neue Helfer werden immer gebraucht und können sich gern bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Holzminden melden. Während der ehrenamtlichen Tätigkeit besteht Versicherungsschutz. Ansprechpartner beim Landkreis Holzminden ist Herr Josef Schmitz, Tel.: 05531/707447 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Foto: red