Ein Fernsehstar, ein Clown, Tränen und viele, viele Auszeichnungen- Holzminden wird bei Hochsommertemperaturen zum Cannes-Ableger!
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Samstag, 13. Juni 2015 11:55
Ein Aufwand, der durchaus gerechtfertigt scheint:
„58 gewerbliche und nicht-gewerbliche Filmtheater und Spielstellen aus Niedersachsen und Bremen sind am 12. Juni mit einem Kinoprogrammpreis der nordmedia ausgezeichnet worden“, wie der Pressemitteilung der Film- und Mediengesellschaft “nordmedia“ zu entnehmen ist.Eigens dafür konnte der Fernsehstar Lucas Gregorowicz gewonnen werden, der vor allem durch die Fernsehserie Vorstadtweiber zu einer großen Bekanntheit im deutschsprachigen Raum geworden ist. Außerdem spielte er bereits in Filmen wie “Lammbock“ und “Soul Kitchen“ an der Seite von Moritz Bleibtreu sowie in Sönke Wortmanns “Das Wunder von Bern“.
Lucas Gregorowicz bekam zudem die Ehre, im großen Kinosaal und vor großem Publikum, die Auszeichnungen, die insgesamt mit 67.000 Euro dotiert sind, an alle Kinobetreiber für ein hervorragendes oder in der Steigerung für ein herausragendes Kinoprogramm 2014 anzukündigen.
Die Auszeichnung für ein hervorragendes Kinoprogramm bei nicht-gewerblichen Kinos wurde mit je 750 Euro dotiert, bei gewerblichen Kinos mit je 2.500 Euro und die Königsdisziplin eines herausragenden Programms wurde mit 3.500 Euro belohnt. Dazwischen bekamen Kinos für vereinzelte hervorragende Programme eine Auszeichnung, die mit 1.250 Euro dotiert wurde.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wodurch sich ein so grandioses Kinoprogramm auszeichnet!
Festgeschriebene Kriterien scheint es dabei nicht zu geben. Einige Kinos mögen in ihrer jeweiligen Gegend durchaus als eine Art Kulturzentrum gelten und mit deutsch-europäischen Produktionen aufwarten sowie in Kooperation mit Verbänden und Vereinen für ein straffes Kulturprogramm zu sorgen. Orte, an denen vielleicht nicht ständig ferngesteuerte, maschinelle Misanthropen mit Arnold-Schwarzenegger-Gesichtsmaske und bis zum Anschlag bewaffnet durch New-York-City´s Bronx irren, obgleich der neue Terminator im Roxy schon in den Startlöchern steht!
Vielleicht liegt es aber auch am selbstbewussten Auftreten des Kinobesitzers Thomas Günther, dass das Roxy-Kino in Holzminden zu den ausgezeichneten Kinos gehört. Vor über einem Jahr übernahm er nach vielen Widrigkeiten das alte Kinogebäude, investierte viel Geld, baute den großen Kinosaal um, versetzte die Leinwand um 90 Grad von rechts nach links und hob unter Mithilfe seines Architekten den Wohlfühlfaktor seines Lichtspielhauses auf ein neues Level.
Außerdem erweiterte er das Angebot, da die Hoffnung auf einen schnellen Erfolg nach Eröffnung durch lediglich zwei Hoffnungsträger in den ersten Wochen, Godzilla und Maleficient mit Angelina Jolie, nicht ausreichend gegeben waren.
Die Rettung war schließlich die Weltmeisterschaft 2014! ,,Wir haben alles auf eine Karte gesetzt!“, gestand Thomas Günther im Rahmen seiner Eröffnungsrede als Gastgeber. Insgesamt hätte das Roxy-Kino während der gesamten Fußballweltmeisterschaft 2800 Besucher gehabt. Besonders eindrucksvoll sollen der große Ansturm während des Halbfinales Deutschland-Brasilien und natürlich das Finale gewesen sein.
Schließlich wurde auch deutlich, warum der Eigentümer des Roxy-Lichtspielhauses im Vorfeld sämtliche Pressefragen im Stile eines d’Artagnan(Thomas Günther bezeichnet sich und seine zwei treuen Begleiter sehr gern als ,,Die drei Musketiere“) förmlich wegfegte. Es war die Aufregung, die sich plötzlich auf dem Kinoparkett in Form von Tränen entlud, als er voller Stolz berichtete, dem Kino in Holzminden ein neues Zuhause geschenkt zu haben. Wie ein Halbgott in Weiß, sein weißer Anzug machte ihn unübersehbar, ließ er nun die Auszeichnungen beginnen.
Jens Ohle, von Beruf Clown, hatte hingegen die Aufgabe, die Unterbrechungen während der Kinoprogrammpreisverleihung zu nutzen, um in sehr unterhaltsamen und teilweise interaktiven Sketchen das Publikum zu erfreuen.
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Foto 1: v.l. Lucas Gregorowicz (Preispate), Sebastian Schinck, Daria Günther, Matthias Hansske, Dr. Jörg Mielke (Chef der Niedersächsischen Staatskanzlei), Thomas Günther