Mittwoch, 25. Januar 2012 19:38 Uhr
Warum Gesundheits- und Krankenpfleger werden?
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Mittwoch, 25. Januar 2012 19:38
Patrice Mangold ist einer von insgesamt 45 Schülerinnen und Schülern. Der 24-Jährige lernt im zweiten Ausbildungsjahr, hatte vorher schon eine zweijährige Ausbildung zum Pflegeassistenten absolviert. Warum er Gesundheits- und Krankenpfleger werden möchte? Patrice Mangold findet die vielfältigen Möglichkeiten attraktiv, sich nach dem Examen weiterbilden und in vielen Bereichen tätig sein zu können. Allein in der Pflege gibt es viele Varianten und Spezialisierungen, und letztlich ist auch ein Pflegestudium möglich. Vor 20 Jahren, bei Gründung der Einbecker Krankenpflegeschule, ging dies noch nicht. Patrice Mangold beispielsweise kann sich momentan gut vorstellen, später in der Hospizarbeit tätig zu werden, sterbebegleitend zu arbeiten. Ein Bürojob – das wäre nichts für ihn, sagt der 24-Jährige.
Überhaupt hat sich viel verändert in den vergangenen zwei Jahrzehnten seit Gründung der Schule. „Es hat viel mehr Technik Einzug gehalten“, sagt Katharina Würfel. Ultraschall und Endoskopie sind heute Standard-Untersuchungsmethoden, 1991 war das noch anders. Die Praxisanleiterin ist gelernte Krankenschwester; 1979 ist sie als Praktikantin ins Sertürner-Krankenhaus gekommen und arbeitet nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in Hannover seit 25 Jahren für das Krankenhaus in Einbeck, zuletzt auf der Station für Onkologie und Palliativmedizin. Als Praxisanleiterin ist Katharina Würfel heute die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Die 48-Jährige bietet praktischen Unterricht an, beispielsweise übt sie mit den Gesundheits- und Krankenpflege-Schülern, wie Patienten richtig gelagert werden.
Auch hier hat in den vergangenen Jahren ein Wechsel stattgefunden. Einen Dekubitus etwa, ein Druckgeschwür also, habe man vor 25 Jahren anders behandelt als heute, berichtet Schulleiter Hubertus Jüttner. Überhaupt sei die Pflege eigenständiger und professioneller geworden, sie sei heute Teil des therapeutischen Teams. Letztlich habe sich auch mit der Berufsbezeichnung nicht nur der Name verändert: Der Begriff „Krankenschwester“ habe den Schwerpunkt gehabt, da sei jemand, der Kranke pflegt. Heute hingegen seien Gesundheits- und Krankenpfleger bei ihrer Teamarbeit immer stärker präventiv, also vorbeugend, tätig. „Sie fördern die Gesundheit und beraten die Patienten“, sagt Jüttner.
Jeweils zum 1. Oktober beginnen inzwischen seit 20 Jahren in der Krankenpflegeschule des Einbecker Krankenhauses die neuen Kurse mit jeweils 15 Teilnehmern. Die drei Jahre dauernde Ausbildung zu Gesundheits- und Krankenpflegern gliedert sich in 2100 Stunden Theorie und 2500 Stunden Praxiseinsätze. Voraussetzung für die Aufnahme in der Pflegeschule ist ein Hauptschulabschluss der 10. Klasse und ein Praktikum von mindesten vier Wochen in einer Pflegeeinrichtung ist besonders wünschenswert. Der Praxisteil der Pflegeschule findet überwiegend in den Krankenhäusern Einbeck und Stadtoldendorf statt und wird dort von Praxisanleitern unterstützt. Aber auch der psychiatrische Einsatz im Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen (Moringen) oder Gynäkologie- und Geburtshilfliche Abteilungen anderer Kliniken der Region sind Stationen der vielseitigen Ausbildung.
Wer Interesse an einer Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger hat, kann weitere Informationen im Internet unter www.sertuerner-hospital.de (Pflegeschule) bekommen. Oder aber telefonisch unter 05561/940-100 oder -101.
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Pressekontakt:
Hubertus Jüttner, Leiter der Krankenpflegeschule Einbeck, 05561/940-100.
Uwe Nolte, Verwaltungsdirektor, 05561/940-202
(Text & Bilder: Frank Bertram)