Dramatische Umsatzentwicklung: Stiebel Eltron baut weitere 120 Arbeitsplätze ab
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Montag, 02. März 2015 23:26
Seit der Entscheidung aus der Atomenergie auszusteigen, habe sich das Geschäft in Deutschland um die Energiewende zu einer Nullnummer entwickelt, sodass Arbeitsplätze in dem betreffenden Bereich nicht nur in Holzminden, sondern in ganz Deutschland in Gefahr seien. „Die Nachfrage nach haustechnischen Produkten, insbesondere nach Geräten, die erneuerbare Energien nutzen, bleibt schon seit einiger Zeit weit hinter den Erwartungen zurück. Bedingt durch das schwierige politische Umfeld ist die Investitionsbereitschaft auf Bauherrenseite für eine auf erneuerbare Energien ausgerichtete Heiztechnik deutlich gesunken.“ Allein in den letzten zwei Jahren hatte das Unternehmen in diesem Geschäftsfeld international einen Umsatzrückgang von fast 50 Mio. Euro hinnehmen müssen, wie es eigenen Angaben zufolge mitteilt. „Dem haben wir bereits Tribut gezollt und werden es mit Augenmaß weiter tun müssen“, erklärt Rudolf Sonnemann, Vorsitzender der Stiebel-Eltron-Geschäftsführung.
Darüber hinaus sah sich Stiebel Eltron offenbar auch gezwungen, alle Unternehmens- und Kostenstrukturen sowie Geschäftsabläufe intensiv zu durchleuchten und auf den Prüfstand zu stellen. Ergebnis sind ein rund 10 Mio. Euro großes Sparpaket sowie weitere personelle Korrekturen. Zusätzlich verschlechtert habe sich die Situation auch durch eine in der letzten Woche getroffene Entscheidung des Koalitionsausschusses, die vollmundig angekündigte steuerliche Abschreibungsmöglichkeit energetischer Sanierungen zu kippen. „An der Stelle ist Stiebel Eltron gezwungen eine schmerzliche Korrektur vorzunehmen“, fährt Sonnemann fort. In 2015 sollen daher insgesamt weitere 120 Stellen abgebaut werden. Durch den Verzicht auf Neubesetzung offener Stellen, über Altersteilzeit und frühzeitige Renteneintritte will das Unternehmen den Abbau möglichst sozialverträglich gestalten. „Erste einvernehmliche Regelungen konnten bereits getroffen werden“, fährt Sonnemann fort. „Mit dieser nachhaltigen Verringerung der Kosten reagieren wir auf ein verändertes Markt- und Wettbewerbsumfeld. Mit den jetzt eingeleiteten Maßnahmen stellen wir die Weichen entscheidend für die Zukunft“, so Sonnemann.
Foto: jph