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Dienstag, 25. Februar 2014 07:55 Uhr

Geriatrie - Zentrum für Altersmedizin - Die frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung Geriatrie - Zentrum für Altersmedizin - Die frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung

Holzminden (r). Was bedeutet eigentlich „Geriatrie?“ Geriatrie ist die Lehre von den Krankheiten des älteren Menschen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit bestimmter Krankheiten zu und man beobachtet oftmals das Nebeneinander von behandelbaren Krankheiten, chronischen Einschränkungen und unaufhaltsamen Rückbildungsprozessen (Multimorbidität). Daher haben geriatrische Patienten auch besondere Probleme. Auf Grund der allgemeinen Altersgebrechlichkeit und dem gleichzeitigen Vorhandensein mehrerer meist chronischer Krankheiten, ist die Erholung bzw. Genesung nach einem schweren Krankheitsereignis erschwert und verzögert.

Der betagte Patient erholt sich beispielsweise von einem schweren Knochenbruch, einer schweren Lungenentzündung, einem Schlaganfall oder einer Bauchoperation viel schwerer als ein jüngerer Patient. Unter diesen Umständen droht ein verheerender Verlust der bisher im Alltag weitestgehend vorhandenen Selbstständigkeit. Die Folge kann dauerhafte Bettlägerigkeit bzw. eine dauerhafte erhebliche Pflegebedürftigkeit sein.

Die Genesung bei älteren Menschen kann durch zusätzliche häufige Probleme erschwert werden (z. B. Sturzneigung mit Verletzungsrisiko, Hirnleistungsstörung, Ängste und Depressionen, Fehl,- und Mangelernährung, Schwerhörigkeit, vermindertes Sehvermögen, Störungen des Wasserhaushaltes durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme usw.). Was ist das Ziel der Behandlung? Im Vordergrund der frührehabilitativen geriatrischen Komplexbehandlung steht die Wiederherstellung von Alltagsfähigkeiten, die durch die aktuelle Krankheit verloren gegangen sind. Dabei spielt der Erhalt oder die Wiederherstellung der Mobilität und somit die Verbesserung der Selbständigkeit im Alltag eine große Rolle. In der Regel verbleiben Patienten, die an der geriatrischen Komplexbehandlung teilnehmen, zwei Wochen im Krankenhaus. Bei weiter bestehendem Rehabilitationspotenzial kann auf Wunsch des Patienten, vom Stationsarzt in Zusammenarbeit mit der zuständigen Sozialarbeiterin, beim Kostenträger ein Antrag für eine Anschlussheilbehandlung (AHB) in einer spezialisierten Reha-Klinik gestellt werden. Da die geriatrische Therapie Team-Arbeit ist, besteht das interdisziplinäre Team aus Vertretern verschiedener Berufsgruppen: Fachärzten für Altersmedizin, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, ggf. auch Seelsorgerin und Logopäden.

Jeder Patient, der an der Komplexbehandlung teilnimmt, wird individuell von dem behandelnden Team betreut. Bei diesen wöchentlichen Teamkonferenzen werden auch Ziele der Therapie formuliert und Fortschritte dokumentiert. Das Agaplesion erweitert zum 01.03.2014 seine Angebote der geriatrischen Frührehabilitation auf 20 Plätze. Die Angebote finden in eigens neu gestalteten Räumlichkeiten im Erdgeschoss statt. Die Räumlichkeiten umfassen Therapieraum, Speisesaal, Lichthof, Einkaufsmöglichkeiten im Café, sowie den direkten Zugang zum Park des Krankenhauses. Der neu gestaltete Therapieraum bietet den verschiedensten Berufsgruppen die Möglichkeit, die Therapien durchzuführen. Durch die Unterstützung des Fördervereins des Evangelischen Krankenhauses konnten zahlreiche Hilfsmittel, welche den Reha-Prozess fördern, angeschafft werden.

Foto: Agaplesion

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