Ausbildungsstellen gesucht – auch in der Lightversion
- Details
- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Mittwoch, 17. April 2013 07:14
Der Ausbildungsmarkt wandelt sich. Nach den für März vorliegenden Zahlen zum Ausbildungsstellenmarkt wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern bisher 1.878 offene Ausbildungsstellen gemeldet - 28 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle meldeten sich bisher 2.087 junge Menschen, das sind 401 weniger als im März 2012. Obwohl sich damit die Schere zwischen gemeldetem Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsstellen schließt, gibt es weiterhin ein Ungleichgewicht. Das ergibt sich nicht nur zahlenmäßig, sondern angebotene und nachgefragte Qualifikation sind vielfach nicht deckungsgleich.
In der Woche vom 15. bis 26. April 2013 besuchen Arbeitsvermittler und Berufsberater der Arbeitsagenturen und Jobcenter Hameln-Pyrmont und Holzminden Arbeitgeber, um zusätzliche Ausbildungsplätze zu gewinnen – neben den üblichen ganzjährigen Aktivitäten zur Werbung um Lehrstellen. Entsprechend der Ziele, dass jeder Bewerber einen Ausbildungsplatz bekommt und jeder gemeldete Ausbildungsplatz auch besetzt wird, wurden die Schwerpunkte für die Außendienstkontakte gesetzt. Zum einen werden Betriebe kontaktiert, die eine Ausbildungsstelle gemeldet haben, die wegen hoher Anforderungen allerdings schlecht besetzt werden kann. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Unternehmen, für die sich auch die Einrichtung einer zweijährigen Ausbildung anbietet. Wo es passt, werden den Arbeitgebern im persönlichen Gespräch auch motivierte Bewerber/innen mit schulschwächeren Leistungen angeboten.
„In den nächsten Jahren wird sich das Verhältnis zwischen Ausbildungssuchenden und Ausbildungsplätzen grundlegend verändern“, so Matthias Witte, Leiter der Hamelner und Holzmindener Arbeitgeber Services. „Eine gute Möglichkeit, Mädchen und Jungen aller Schulformen eine Ausbildung zu ermöglichen und damit als zukünftige Fachkräfte zu gewinnen, sind die zweijährigen Ausbildungsberufe. Unternehmen, die zukunftsorientiert denken, beginnen diese Möglichkeit zu nutzen.“ Beate Nowak kennt das Ausbildungsgeschäft genau - sie arbeitet seit 2003 im Bereich Ausbildung, seit 2011 als Ausbildungsleiterin bei der Firma Vorwerk & Co. Teppichwerke GmbH & Co. KG in Hameln. Solange sie dabei ist, bildet die Firma auch in zweijährigen dualen Ausbildungsberufen aus - früher hieß der Beruf Textilmaschinenführer/in, heute Maschinen- und Anlagenführer/in. Auch im Jahr 2014 werden voraussichtlich wieder sechs Ausbildungsplätze für dieses Berufsbild angeboten, davon 2 mit dem Schwerpunkt Textilveredlung und 4 mit dem Schwerpunkt Textiltechnik. Ziel ist stets die anschließende weitere Ausbildung zum/zur Produktveredler/in-Textil und Produktionsmechaniker/in-Textil. Es handelt sich um spezielle Berufe der Textilindustrie, für das Unternehmen Vorwerk ist die Ausbildung der eigenen Fachkräfte für den Einsatz in der Produktion unverzichtbar. Aus ihrer langjährigen Erfahrung ist Beate Nowak von der zweistufigen Ausbildung überzeugt:
„Die zunächst zweijährige Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer (m/w) ermöglicht es, trotz vorgegebenem Schwerpunkt, nach erfolgreichem Abschluss dieser Ausbildung gegebenenfalls auch in branchenfremden Bereichen als qualifizierte Fachkraft eingesetzt werden zu können. Flexible Einsatzmöglichkeiten werden für den Nachwuchs immer wichtiger. Für eine eventuelle Übernahme bei den Vorwerk & Co. Teppichwerken ist eine Weiterqualifizierung zum Produktveredler-Textil bzw. Produktionsmechaniker-Textil jedoch Voraussetzung, da in dem an die zweijährige Ausbildung anschließenden Ausbildungsjahr notwendige fachspezifische Kenntnisse für die Herstellung von Textilien vermittelt.
(Text: Agentur für Arbeit Hamelnd & Foto: Vorwerk & Co. Teppichwerke GmbH & Co. KG, Hameln)