Der Darm – unser Bauchhirn
- Details
- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Dienstag, 12. Juni 2012 09:17
Nur bei einem Verdacht einer so genannten Pseudoallergie, der Histaminintoleranz, gibt es kein wissenschaftlich fundiertes Diagnostikverfahren. Bei der betroffenen Patientin lag der Verdacht auf Grund des Ernährungs- und Symptomprotokolls sehr nahe. Nach Besprechen der Positivliste und deren Umsetzung wurden die Beschwerden besser. In der Positivliste sind alle Lebensmittelgruppen aufgeführt, die von Natur aus wenig Histamin enthalten. Da jeder Mensch seine eigenen Schwellenwert hat, wie viel Histamin er verträgt, gab es auch bei der betroffenen Patientin nach dem Verzehr von Radieschen im Magen- und Darmtrakt Stress, obwohl die Radieschen auf der Seite der gutverträglichen Lebensmittel standen. Bei einer Histaminunverträglichkeit ist der Patient angehalten, alle Speisen frisch und ohne irgendwelche Zusatzstoffe zu verwenden, zuzubereiten. Dieses bedeutet für jeden Betroffenen eine große Herausforderung, z.B. bei Einladungen, auf Reisen u.ä.
Ein anderer Teil der Ratsuchenden klagte über Blähbäuche, Verdauungsprobleme u.ä. Unser Darm ist circa 400 Quadratmeter groß. So groß wie fast zwei Tennisplätze. Kaum vorstellbar – aber wahr. Jeder von uns kennt den Spruch: „Der Ärger schlägt mir auf den Magen/Darm“. Vor Prüfungen oder sonstigen Herausforderungen leiden wir unter „Durchfällen“, Bauchweh. Unser „Bauchhirn“ reagiert auf Stress. Unser Darm ist auch das Zentrum der Immunabwehr.
Bei manchen Ratsuchenden konnten die Beschwerden durch eine Umstellung der Ernährung, praktische Umsetzungstipps gelindert bzw. verschwanden ganz.
Zwei Patientinnen mussten zur weiteren Diagnostik an Fachärzte verwiesen werden, da auch bei einer Umstellung der Ernährung keine Besserung erreicht werden konnte. Eine der beiden Betroffenen hatte nach einer Magenspiegelung einen positiven Befund auf den so genannten Helicopacter pylori Bakterienstamm. Nun konnte mit einer speziellen Antibiotikabehandlung- verordnet durch den Hausarzt eine Therapie begonnen werden. Nach der Einnahme der Antibiotika wusste die Betroffene, was sie verträgt und wie sie sich ausgewogen ernähren kann. Nach drei Monaten sollte sie eine Nachuntersuchung beim Gastroenterologen durchführen lassen, um kontrollieren zu lassen, ob der „garstige Bewohner“ durch die Antibiose abgestorben ist oder nicht.
Wer Fragen zu diesen oder anderen Ernährungsfragen hat, kann sich gern an die Ernährungsexpertin Sabine Göldner-Freitag unter 05532/501-230 im AWO Charlottenstift wenden.
Pressekontakt:
Uwe Nolte, Verwaltungsdirektor, 05561/940-202