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Freitag, 23. Dezember 2016 10:43 Uhr

Verbrauchpreise sinken fast überall: Verbandsversammlung des WVIW beschließt Kalkulationen für 2017 Verbrauchpreise sinken fast überall: Verbandsversammlung des WVIW beschließt Kalkulationen für 2017

Dielmissen (r). Die Kalkulationen für 2017 stehen und für die Verbraucher gibt es erst einmal gute Nachrichten. In seiner zweiten öffentlichen Verbandsversammlung im Dielmisser Angerkrug stellten Geschäftsleitung und Vorstand des Wasserverbandes Ithbörde/Weserbergland die Zahlen für das Jahr 2017 vor. Nachdem die Versammlungsvertreter alle vorgestellten Preise nach Diskussionen in Detailfragen am Ende abgesegnet hatten, steht fest: Bis auf wenige Ausnahmen im Bereich der Niederschlagsentwässerung werden die Kunden im nächsten Jahr pro berechneter Einheit weniger zahlen.

Neben den Preisen für 2017 wurde in der von Verbandsvorsteher Bernd Kaussow geleiteten Versammlung auch über Änderungen in der Satzung und Zuständigkeitsrodung sowie über den von WVIW-Geschäftsführer Peter Bartnik vorgestellten Investitions- und Personalplan für 2017 entschieden. Zentrales Thema jedoch waren die im Vergleich zu den Vorjahren teilweise stark abweichenden neuen Preise. Als wesentliche Gründe dafür nannten die für den kaufmännischen und technischen Bereich verantwortlichen Stefan Wurst und Andreas Hübel, dass die Kalkulation den Anforderungen des Niedersächsischen Kommunalabgabengesetzes insoweit stärker gerecht zu werden trachte, als sie Über- bzw. Unterdeckungen in einzelnen Geschäftsbereichen innerhalb von drei Jahren wieder auszugleichen versucht. Gemäß einem Vorstandsbeschluss sollten die Differenzen aus den Überschüssen und Verlusten der letzten Jahre gleichmäßig auf die kommenden drei Jahre verteilt werden. Darüber hinaus habe es Verschiebungen aufgrund von aus dem bei der Kalkulation heraus zurechnenden Verbrauch durch öffentliche Einrichtungen, wie etwa den Brandschutz, gegeben, die auch bei den Abschreibungen berücksichtigt werden mussten. Und schließlich kamen Veränderungen bei der Bemessung der vom WVIW in allen Geschäftsbereichen erst seit kurzem mit in Anschlag gebrachten Niederschlagsflächen, die sich durch Nachmeldungen oder Abgleichungen im Jahr 2016 erst stärker konsolidierten.

Aus allen Kalkulationen herausgelassen jedoch wurden die vorgenommenen Rückzahlungen an die Kunden aufgrund des Celler Gerichtsurteils vom Juni 2015. Und: Bei allen Berechnungen sowohl im Trink- als auch im Abwasserbereich sind die Planer von einer sich bis zu 10% vermindernden Verbrauchs- und Entsorgungsmenge ausgegangen. Und auch WVIW-Geschäftsführer Peter Bartnik prognostizierte einen deutlich niedrigeren Gesamtumsatz für das kommende Jahr. Eine Konsequenz des demographischen Wandels, der sich aller Voraussicht nach wohl auch in einem negativen Ergebnis niederschlagen wird.

Im Einzelnen steigen die Preise für das Trinkwasser im Bereich Bodenwerder/Eschershausen um einen Cent auf 1,91 € pro Kubikmeter, während er im Versorgungsbereich Polle um 0,34€ auf 1,78€ pro Kubikmeter sinkt. In Boffzen dagegen sollten gemäß einem Samtgemeinderatsbeschluss die Verbrauchskosten unangetastet bleiben. Dementsprechend bleibt es hier bei 1,60€ pro Kubikmeter. Dafür jedoch steigt der Grundpreis von 25,-€ auf 37,-€. Auf alle Trinkwasserverbrauchspreise kommen noch die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen 7% Umsatzsteuer.

Beim Abwasser bleiben die Grundentgelte in allen Verbrauchbereichen unangetastet. Der Preis für die Entsorgung eines Kubikmeters Schmutzwasser in Bodenwerder sinkt um 0,50€ auf 3,14€, dafür steigt das Niederschlagsentwässerungsentgelt um einen Cent auf 0,35€ pro Quadratmeter. In Eschershausen sinkt der Schmutzwasserpreis um 0,48€ auf genau 4,-€, während der Niederschlagsentwässerungspreis um 0,10€ auf 0,29€ pro Quadratmeter steigt. Und auch im Bereich Polle ergibt sich ein ähnliches Bild: Dort sinkt der Schmutzwasserpreis um 0,54€ auf 2,94€ pro Kubikmeter, der Neiderschlagswasserpreis steigt dagegen um 0,11€ pro Quadratmeter auf 0,37€. Hier macht sich vor allem auch der hohe Industrieverbrauch bemerkbar, der die zu berechnenden Kosten für alle deutlich verringert. In Stadtoldendorf fallen die Veränderungen weniger drastisch aus, nicht zuletzt auch deswegen, weil hier die Flächenberechnungen schon vor drei Jahren erstmals durchgeführt wurden und deshalb geringere Veränderungen hinsichtlich der Abschreibungen vorzunehmen waren. Der Preis für 2017 beim Schmutzwasser liegt hier um neun Cent pro Kubikmeter niedriger bei 3,94€, während die Niederschlagswasserpreis pro Quadratmeter um 0,11€ auf 0,37€ steigt. In Boffzen schließlich verringert sich der Kubikmeterpreis für das Schmutzwasser um 0,31€, der Niederschlagswasserpreis steigt dagegen um 0,12€ auf 0,28€. Eine Umsatzsteuerberechnung bei diesen Preisen nimmt der WVIW im Moment noch nicht vor, die Verbandsversammlung hatte in der letzten Sitzung beschlossen, eine Übergangsregelung bis 2021 nutzen zu wollen.

Bis auf die Preise in Boffzen wurden alle Kalkulationen ohne Gegenstimmen von der Verbandsversammlung gemäß der Vorlage durch Geschäftsführung und Vorstand so beschlossen. Lediglich im Südkreis gab es für die Ver- und Entsorgungskalkulation Gegenstimmen, die daraus resultierten, dass Verbandsvertreter Gerhard Büttcher eine ungleichmäßige Verteilung von Unter- und Überdeckungen für die kommenden drei Jahre vorgeschlagen hatte. Büttcher konnte für seinen Gegenvorschlag allerdings keine Mehrheiten bekommen.

Foto: WVIW

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