Bürgermeisterkonferenz bei Westfalen Weser Netz in Stadtoldendorf
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Donnerstag, 09. Juni 2016 20:03
Stadtoldendorf (r). Verantwortliche des regionalen und kommunalen Energienetzbetreibers Westfalen Weser Netz GmbH stellten den Lokalpolitikern das Unternehmen und seine dezentrale Organisation vor. Andreas Speith, Geschäftsführer, und Marcus Hustadt, Regionalbereichsleiter, von Westfalen Weser Netz erläuterten den versammelten Bürgermeistern in der Betriebsstelle Stadtoldendorf u. a. auch den Energiebericht für die Samtgemeinde.
Die Bürgermeister aus den Mitgliedsgemeinden sowie der Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders aus der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf hatten sich in der Betriebsstelle Stadtoldendorf des kommunalen Netzbetreibers getroffen und dort auch kommunalpolitische Themen besprochen. Davor informierten sie sich über die aktuelle Situation der Energieversorgung. Ganz konkret wurde das Regionalbereichskonzept anhand des Regionalbereichs Höxter-Holzminden vorgestellt. Er umfasst die beiden Kreise mit den Standorten Bodenwerder, Stadtoldendorf, Höxter und Bad Driburg und wird geleitet von Marcus Hustadt. In diesem dezentralen Konzept sind die Mitarbeiter von Westfalen Weser Netz vor Ort für die Anlagen und Netze, den Betrieb, die Entstörung, die Baubegleitung und Montagen zuständig. Ein Team aus neun Mitarbeitern allein am Standort Stadtoldendorf wartet die Strom- und Erdgasleitungen und führt Instandsetzungen und Modernisierungen in diesem Bereich durch. Bei möglichen Störungen sind sie rund um die Uhr zu erreichen. Neue Netzbaumaßnahmen werden vom Regionalbereich in Höxter geplant. Außerdem stehen den Bürgern und Installateuren die NetzPunkte in Stadtoldendorf und Bodenwerder mit persönlichen Ansprechpartnern für Fragen rund um das Thema Strom- und Erdgasnetz zur Verfügung.
Zunehmende Einspeisung stellt technische Anforderungen an Netzbetreiber
In der Gesprächsrunde wurden auch die technischen Anforderungen an einen Netzbetreiber wie Westfalen Weser Netz durch die Entwicklungen der regenerativen Energien thematisiert. Die starken Leistungsschwankungen bei regenerativen Energien wie Wind und Photovoltaik stellen die Netzbetreiber vor große Herausforderungen, da die Planbarkeit des tatsächlichen Leistungsbedarfes nur schwierig zu prognostizieren ist. Die Stromversorgung ist durch die Einspeisung von erneuerbaren Energien heute keine Einbahnstraße mehr. Früher wurden die privaten Haushalte einseitig nur beliefert, jetzt speisen aber auch viele selbst mit nicht unerheblichen Kapazitäten ins Netz ein. Dafür muss das Netz stetig erweitert, leistungsfähiger und intelligenter gemacht werden. Gleichzeitig hat die bekannt hohe Versorgungssicherheit für alle Kunden oberste Priorität. Westfalen Weser Netz sichert durch Netzanalysen und Einbau intelligenter Technik für das gesamte Netzgebiet die Netzstabilität.
Dialog wird fortgesetzt
Neben der Organisation des Netzbetriebs waren Versorgungssicherheit und Ausfallzeiten sowie die Organisation des Katastrophenschutzes oder Baumaßnahmen im Netzbereich Gesprächsthemen mit der Bürgermeisterrunde. Sie soll in Zukunft jährlich zusammenkommen. In diesem Zusammenhang betonten der Geschäftsführer der Stadtwerke Stadtoldendorf, Harald Butchereit, und Andreas Speith, die sehr gute und unkomplizierte Zusammenarbeit der beiden Unternehmen. Der regionale Netzbetreiber gab bei der Premiere auch Auskunft über Investitions- und Instandhaltungsplanungen, zu Netzausbauplanungen sowie neuen technologischen Entwicklungen. Die kommunalen Vertreter informierten schwerpunktmäßig über Änderungen in kommunalen Planungsverfahren (Gebietsentwicklungs-, Flächennutzungs- und Bebauungsplanverfahren), geplante Erschließungsmaßnahmen sowie aktuelle Straßenbau- und Sanierungsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise auch die Modernisierungs- und Einsparmöglichkeiten bei der Straßenbeleuchtung durch die entsprechende Fachabteilung bei Westfalen Weser Netz vorgestellt.
Umfangreiches Datenmaterial im Energiebericht aufbereitet
Weiterer Tagesordnungspunkt: der aktuelle Energiebericht. Darin hat Westfalen Weser Netz zahlreiche Daten und Fakten zur erneuerbaren Stromproduktion in Deutschland, im Netzgebiet von Westfalen Weser Netz und in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf zusammengestellt. Knapp ein Drittel (18.300 Megawattstunden, MWh) des in Eschershausen-Stadtoldendorf genutzten Stroms stammen aus regenerativen Energiequellen. Das ist mehr als im Bundesdurchschnitt. Den Löwenanteil macht dabei die Biomasse mit rund 47 % oder 8.500 MWh aus. Es folgt die Photovoltaik mit 33% und die Windkraft mit genau 20%. Zum Vergleich: Im gesamten Landkreis Holzminden sind es fast genau 20% erneuerbare Energien. Im Bereich Eschershausen-Stadtoldendorf wurden durch die Einspeisung regenerativer Energien im Jahr 2014 über 12.400t CO2-Emissionen vermieden, was einer Vermeidung pro Einwohner von 0,79 t CO2-entspricht. Eine Entwicklung, die im Kreis der Bürgermeister überaus positiv aufgenommen wurde.
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