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Montag, 26. Oktober 2015 12:14 Uhr

Wenn sich plötzlich alles dreht: Neurologischer Vortrag zum Schwindel in Stadtoldendorf Wenn sich plötzlich alles dreht: Neurologischer Vortrag zum Schwindel in Stadtoldendorf

Stadtoldendorf (red). Schwindel gehört neben Kopfschmerzen zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Bei 30 Prozent der Bevölkerung tritt er mindestens einmal im Leben auf. Über Ursachen und Formen des Schwindels sowie Behandlungsmöglichkeiten informierte Dr. Uwe Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie des Klinikum Weser-Egge, Standort St. Ansgar Krankenhaus Höxter, bei einem Vortrag im Haus am Eberbach. Über 70 Interessierte waren der Einladung des LandFrauenvereins Lenne gefolgt.

Dr. Heckmann erläuterte, dass grundsätzlich zwei Arten von Schwindel zu unterscheiden seien: gerichteter Schwindel, der auf eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr zurückgehe, und ungerichteter Schwindel, der eher als Benommenheitsgefühl wahrgenommen werde und vielfältige andere Ursachen habe. "Schwindel entstehe, wenn Informationen aus den Sinnesorganen nicht korrekt an das Gehirn weitergeleitet würden."

Das Symptom Schwindel könne viele Ursachen haben, so der Referent: von Erkrankungen des Innenohres, der Augen, der Nerven in den Beinen, über Durchblutungsstörungen oder Entzündungen und Tumore des Gehirns, bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Blutdruckschwankungen und seelischen Störungen. "Daher ist es wichtig, dass Schwindelsymptome sorgfältig vom Arzt abgeklärt werden." Die Vielschichtigkeit der Ursachen erfordere häufig eine gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen, wie Nervenärzten, Hals-Nasen-Ohren- und Augenärzten sowie Herzspezialisten. Dafür sei auch meist nur ein kurzer stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig.

Als häufigste Form des Schwindels bei älteren Menschen stellte Uwe Heckmann den sogenannten gutartigen Lagerungsschwindel heraus. „Dieser tritt typischer Weise auf, wenn Sie sich beispielsweise am Morgen beim Blick auf den Wecker im Bett auf die Seite drehen“, so der Neurologe. Dabei würden kleine Steine ins Bogengangsystem des Innenohrs gelangen und die Sinneszellen der Gleichgewichtsnerven reizen, wodurch Drehschwindel ausgelöst werde. „Diese Form des Schwindels lässt sich mit Lagerungsübungen, wie zum Beispiel dem sogenannten Epley- oder dem Semont-Manöver, gut therapieren“, erklärte Heckmann. Je öfter der Patient die den Schwindel auslösende Position einnehme, desto schneller nehme das Schwindelgefühl ab.

Foto: KHWE

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