Dienstag, 26.11.2024
Mittwoch, 08. April 2015 21:05 Uhr

Alte Heimat verloren...Neue Heimat im Landkreis Holzminden Alte Heimat verloren...Neue Heimat im Landkreis Holzminden

Bevern (r). Was verbindet Bevern mit Breslau? Bis in die Zeit kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hieß die Dorfstraße in Bevern Hauptstraße, dann wurde sie in Breslauer Straße umbenannt. Weitere Straßennamen mit Ortsbezeichnungen aus Schlesien, die Otterndorfer und die Königsberger Straße kamen hinzu, als in den 50er Jahren eine neue Siedlung südlich des Ortskerns entstand erbaut von Menschen aus Schlesien, die in Bevern eine neue Heimat gefunden hatten.

Solche Straßennamen, wie sie ähnlich auch in Holzminden zu finden sind, verweisen heute noch auf das erschütternde Geschehen von Flucht und Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten jenseits der Oder-Neiße-Linie vor siebzig Jahren.

Damals wurden in kurzer Zeit etwa 2,5 Millionen Menschen nach Niedersachsen eingewiesen, die als Folge des verlorenen Krieges und folgender Abkommen der alliierten  Siegermächte heimatlos geworden waren; viele trafen auch im Landkreis Holzminden und in der Samtgemeinde Bevern ein. Heute, siebzig Jahre nach dem Eintreffen der Vertriebenentransporte aus Schlesien, leben noch immer einige derjenigen, die Flucht und Vertreibung persönlich erlebt haben und darüber berichten können.

Mit seiner kleinen Ausstellung „Alte Heimat verloren – Neue Heimat im Landkreis Holzminden“ erinnert das Heimatmuseum an die beträchtlichen und lebensbedrohenden Nöte und Herausforderungen, die diese riesige Fluchtbewegung für die Menschen aus dem Osten darstellte, aber auch an die enorme Herausforderung, die die Aufnahme dieser Menschen organisatorisch für die Verwaltungen bedeutete und nicht zuletzt auch an die Schwierigkeiten innerhalb der einheimischen Bevölkerung, die  in ihrem engsten Wohn- und Lebensbereich eingeschränkt und betroffen wurde.

Nicht zuletzt möchte das Heimatmuseum mit dieser Ausstellung heute zu Gesprächen darüber beitragen und zum Erzählen dessen, was damals erlebt wurde. Mit der Hoffnung, heute ein Nachdenken darüber vermitteln zu können, was Verlust von Habe, Existenz und Heimat bedeutet. Unter dem Eindruck eines erneuten Flüchtlingselends weltweit erscheint uns das Thema ebenso dafür geeignet, anhand des Beispiels unserer eigenen deutschen Vergangenheit auch Mitgefühl für Opfer heutiger Kriege und Bedrohungen wecken zu können.

Die Ausstellung ist immer nur Sonntags von 10:00-12:00 und 14:00-16:00 Uhr geöffnet und läuft von April bis Ende Oktober. Sonderführungen unter 05531/80087 und 05532/8644 sowie unter der Email-Adresse, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, zu vereinbaren.

Foto: Heimatmuseum Flecken Bevern

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