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Freitag, 13. Januar 2012 00:20 Uhr

„Banchetto Musicale“ am herzoglichen Hofe Bob van Asperen öffnet ZEIT-FENSTER nach 1663 in Bevern „Banchetto Musicale“ am herzoglichen Hofe Bob van Asperen öffnet ZEIT-FENSTER nach 1663 in Bevern

Ein solcher Meister beehrt die Region wahrlich nur alle paar Jahre mit einer Kostprobe seines Könnens – in Bevern macht das 400-jährige Jubiläum ein Wiedersehen mit dem namhaftesten Cembalisten Europas möglich. Der Name Bob van Asperen entlockt allen Barockinteressierten ein ehrfürchtiges Raunen und so dürfen nicht nur Vertreter des Szenepublikums, sondern alle an musikalischen Highlight-Geschehen Interessierte mit Spannung einen glanzvollen 5. Februar 2012 in der Schlosskapelle des Weserrenaissance Schlosses Bevern erwarten.

Um 17 Uhr nimm dann der Meister himself an den eigens importierten kostbaren Instrumenten Platz - es sind derer zwei, ein Cembalo nach antwerpischem Vorbild von 1750 sowie ein Virginal nach venezianischem Vorbild von 1570.

Bob van Asperen ist Professor für Cembalo und Generalbass am Conservatorium van Amsterdam. Er gibt seit vielen Jahren in der ganzen Welt Konzerte und nahm ungefähr 70 Solo CDs auf mit Werken von u.a. J.S. Bach, C.P.E. Bach, Frescobaldi, Scarlatti, Händel, François und Louis Couperin, John Bull von denen viele mit Preisen wie z.B. der Deutsche Schallplattenpreis, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Edison Award, Diapason d’Or (mehrfach) gekrönt wurden. Kürzlich hat er für AEOLUS das Gesamtwerk von Johann Jacob Froberger auf historischen Cembali Orgeln aufgenommen. Die CDs der  Froberger Edition wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht.  Ebenfalls erschienen J.S. Bachs Sechs Französische Suiten auf einem Cembalo von Christian Vater, Hannover 1738 im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg sowie volume 1 und 2 der Louis Couperin Edition. Die Zeitschrift Répertoire schrieb zu dieser Aufnahme: “…ein genialer Musiker, eine visionäre Interpetation …”.

Bei einem unvergessenen Meisterkonzert-Auftritt im Jahr 2009 gewann Bob van Asperen Interesse an den Spuren der musikalischen Aura des Herzogs und Schlossherren Ferdinand Albrechts I. Dieser war bekanntlich ein großer Musikliebhaber, der zudem selber auf der Gambe musizierte. So ist dieser auch als Knabe im Kreise seiner Familie zu sehen auf Albert Freyses berühmten Gemälde „Konzert am Hofe August des Jüngeren“. Auf seiner Kavaliersreise (1662-66) besuchte Ferdinand Albrecht I. Holland, Paris, England und Italien, insbesondere Rom. Als der Herzog sich in Rom vom Universalgelehrten und Musikschriftsteller Athanasius Kircher durch die Katakomben führen ließ - dabei einige Öllampen für seinem Kunstkammer erwerbend - werden die Herren sicher auch über ihr gemeinsames Interesse gesprochen haben. Kircher, in Paderborn ausgebildet und Autor eines Mega-Kompendium über Musik, Musurgia Universalis (Rom, 1650), unterhielt eine Freundschaft mit dem Komponisten und Clavier- Orgelvirtuosen Johann Jacob Froberger der ganz Europa bereiste. Dieser Kaiserliche Cammerorganist und Schöpfer der Deutschen Claviersuite, widmete seinem gelehrten Freund eine Komposition welche als sein “Opus I” in der Musurgia  gedruckt wurde.

Sowohl der Herzog als auch Froberger waren Untertanen des Habsburgischen Kaisers Leopold I, anlässlich dessen  Krönung 1658 Froberger eine der schönsten Claviersuiten schrieb dessen Autograph gerade ans Licht kam - die Handschrift ist bis heute unzugänglich. Von dieser Glanzzeit der Musikpflege im Herzogtum Braunschweig zeugen nicht nur die so entstandene Oper des Agostino Steffani aber auch die dort entstandene Handschriften mit Werk von Froberger, französischen Meistern wie Louis Couperin und des zu der Zeit in Paris verbleibenden Italieners Luigi Rossi.  So bildet das ganze von Bob van Asperen für den 5. Februar zusammengestellte Programm ein durchweg authentisches  „Banchetto musicale“  am Hofe Ferdinand Albrechts I. in Bevern. Die Exkusivität des Dargebotenen zeigt sich beispielhaft an der Suite a-moll von Loius Couperin (vermutlich um 1650): der darin enthaltene Satz Courante ‘Hannover’ wurde von Bob van Asperen kürzlich in einer Hannoveraner Handschrift in der Conservatoriumbibliothek Brüssel selbst entdeckt. Dieses wie viele andere Programmpunkte sind dem zeitgenössischen Publikum ausschließlich im Konzert erlebbar – auf CD eingespielt liegen sie bisher nicht vor.

Karten zu diesem besonderen Konzert gibt’s – vermutlich nur kurze Zeit -  im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern, Tel. 05531-994018, dem Kulturamt der Stadt Holzminden, Tel. 05531 936440 sowie bei der Solling Vogler Region im Weserbergland/Neuhaus,  Tel. 05536 960970. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr des Weserrenaissance Schlosses Bevern gibt’ s im Internet unter www.schloss-bevern.de. Der Jubiläumskalender ist per e-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anforderbar oder direkt hier abzurufen.

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