Freitag, 22.11.2024
Donnerstag, 12. Januar 2012 16:08 Uhr

ZEIT-FENSTER in jede Epoche - Zum 400. Jubiläum bietet das Weserrenaissance Schloss Bevern ein Kulturprogramm der Extra-Klasse – den Start macht der weltbekannte Cembalist Bob van Asperen ZEIT-FENSTER in jede Epoche - Zum 400. Jubiläum bietet das Weserrenaissance Schloss Bevern ein Kulturprogramm

Mit dem Weltklasse-Cembalisten Bob van Asperen startet das Weserrenaissance Schloss Bevern im Februar sein Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr. 2012 ist es 400 Jahre her, dass Statius von Münchhausen die vierflüglige Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance errichten ließ.

Das stolze Jubiläum wird das ganze Jahr über groß gefeiert: mit einer Sonderausstellung (Start 24. März) und einer Vielzahl von erstklassigen Kulturveranstaltungen, die “Zeit-Fenster” in jede historische Epoche der Schlossgeschichte aufstoßen.

Er eröffnet am 5. Februar den Reigen der erstklassigen Solisten und Ensembles, die das Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern im Jubiläumsjahr aufbietet: der Niederländer Bob van Asperen. Der mehrfach preisgekrönte, weltbekannte Cembalist war 2009 erstmalig zu Gast in Bevern. Van Asperen war damals so begeistert von der Akustik der Schlosskapelle und der musikalischen Aura, die der frühere Schlossherr Herzog Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig-Lüneburg hinterließ, dass er für das Jubiläum des Schlosses ein eigenes Musikprogramm entwarf. Sein „Banchetto musicale" am Hofe Ferdinand Albrecht I. mit Stücken unter anderem von Johann Jacob Froberger, Loius Couperin und Johann Sebastian Bach gibt einen einmalig authentischen Einblick in die Musik des Barock. Van Asperen, der als Meister der Historischen Aufführungspraxis des Barock gilt, spielt für dieses Konzert auf einem Cembalo aus dem Jahr 1750 und auf einem Virginal von 1570  Musikstücke, die er zum Teil selbst erst kürzlich in alten Handschriften wiederentdeckte und die noch nie in der Moderne gespielt wurden.  

Am 09. März geht es dann weiter mit CARA (Preisträger des Irish Music Award) und Musik aus der Irish Renaissance, bevor am 24. März die große Sonderausstellung eröffnet wird: „Bist Du nicht artig, kommst Du nach Bevern!“ Bis heute drohen Eltern im Weserbergland ihren Kindern – scherzhaft – mit diesem Satz. Die meisten wahrscheinlich ohne zu ahnen, welche historische Realität sich tatsächlich hinter dieser Redewendung verbarg. Die Sonderausstellung wird dieses dunkle   Kapitel im 19. Jahrhundert beleuchten – neben allen anderen Epochen der wechselvollen Schlossgeschichte.

Nach den spektakulären internationalen Archäologie-Ausstellungen der vergangenen Jahre nimmt sich das Kulturzentrum 2012 mit dem Jubiläum erstmals die Vergangenheit des eigenen Hauses vor und breitet sie auf 800 m² aus. Dafür kommen Objekte wieder ins Schloss zurück, die weit über Europa hinaus verstreut worden sind. Das Ziel der Ausstellungsmacher ist es, anhand der Exponate spannende Geschichten zu erzählen, die immer die Menschen und ihre Schicksale im Schloss in den Mittelpunkt stellen. So werden die Besucher unter anderem auf den Erbauer des Schlosses, den märchenhaft reichen Statius von Münchhausen treffen, und den wohl berühmtesten Schlossbewohner, Herzog Ferdinand Albrecht I., auch genannt der „Wunderliche von Bevern“.  Sein Kunst- und Raritätenkabinett wird ein Höhepunkt der Ausstellung werden.  

„Die Ausstellung und das darauf abgestimmte Kulturprogramm bieten eine einmalige Gelegenheit, sich ein Bild von der Vergangenheit des Schlosses zu machen, wie sie wohl nie mehr wiederkommt“, sagt Dr. Christian Leiber, Leiter des Kulturzentrums Weserrenaissance Schloss Bevern. Neben der Ausstellung geben das ganze Jahr Vorträge, Theateraufführungen und Konzerte der verschiedensten Stilrichtungen Einblicke in alle Epochen der Schlossgeschichte, von der Renaissance bis heute. „Für jeden Geschmack ist etwas dabei“, verspricht Dr. Christian Leiber. „Die Liebhaber von Meisterkonzerten werden genauso auf ihre Kosten kommen wie Partyfans und begeisterte Kinogänger. Besonders Cineasten können sich im Sommer auf ein Kinoerlebnis der Extra-Klasse freuen.“ Am 17. und 18. August verwandelt sich nämlich der Schlossvorplatz in ein Open Air Kino und auf einer 12 x 8 m großen Leinwand laufen zur Schlossgeschichte passende Filme wie die „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Dieser Film ist eine Hymne an die Kraft der Musik und der straffreien Erziehung –  beide Themen spielen eine große Rolle im Jubiläumsjahr.

Das Jubiläumsprogramm ist erhältlich beim Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern, Tel. 05531-9940-10, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und als Download von der Website www.schloss-bevern.de oder direkt hier. Tickets für die Veranstaltungen erhalten Sie unter Tel. 05531-9940-18.   

Infos zur Geschichte des Weserrenaissance Schlosses Bevern

Statius von Münchhausen ließ die vierflügelige Anlage im Stil der Weserrenaissance 1603 bis 1612 erbauen. Bis heute gilt das Bauwerk im Landkreis Holzminden als eines der schönsten im Weserraum, doch seit seiner Fertigstellung 1612 hat das Schloss ein sehr wechselhaftes Schicksal erfahren. Die Witwe des Bauherrn verlor das Schloss an August den Jüngeren, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, der es zunächst als Jagdschloss nutzte.

Unter seinem Sohn, dem hochgebildeten und künstlerisch ambitionierten Herzog Ferdinand Albrecht I., erlebte das Schloss dann seine Blütezeit als fürstliche Residenz. Ferdinand Albrecht I. begründete die Nebenlinie Braunschweig-Bevern, die von 1735 an das Herzogtum Braunschweig regierte. Im 18. Jhdt. erstrecken sich die verwandtschaftlichen Beziehungen des Hauses Braunschweig-Bevern über die Monarchien ganz Europas. Auch die Gemahlin Friedrich des Großen, Königin Elisabeth Christine (1715-1797), stammt aus dem Hause Braunschweig-Bevern.

1799 endet die Epoche des Schlosses als Residenz und nach einer Zwischenstation als „Mietshaus“ für ehemalige Bedienstete richtete die Braunschweigische Regierung 1834 eine Besserungsanstalt für auffällig gewordene Männer, Frauen und Kinder darin ein. 1870 wurde die Einrichtung in ein Erziehungsstift für elternlose Kinder umgewandelt. In der Nazi-Zeit befand sich eine SA-Sportschule und später eine Kaserne darin. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss unter anderem als Unterkunft für Vertriebene und als Möbellager. Seit 1986 ist der Landkreis Holzminden Eigentümer des Schlosses und nutzt es als Kulturzentrum für die Region. 2008 wurde die Erlebniswelt Renaissance darin eröffnet. Neben seinen erstklassigen Meister- und Folk-Konzertreihen hat sich das Schloss vor allem als Ort internationaler Archäologie-Ausstellungen bundesweit ein Namen gemacht.

Achtung! Ende der Seite!
Hier geht es zurück zum Seitenanfang.
zum Anfang

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Ich akzeptiere die Cookies dieser Seite. Hier erfahren Sie mehr über unseren Datenschutz.

Ich akzeptiere die Cookies dieser Seite