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Donnerstag, 26. Dezember 2013 23:31 Uhr

Nach Polizeieinsatz mit tödlichem Ausgang: Angehörige organisieren Gedenkveranstaltung für den getöteten Emrah K. Nach Polizeieinsatz mit tödlichem Ausgang: Angehörige organisieren Gedenkveranstaltung für den getöteten E

Holzminden (rus). Er war erst 29 Jahre alt und starb vergangene Woche bei einem Polizeieinsatz in Holzminden, die Weser-Ith News berichteten. Die Rede ist von Emrah K., der von seinen Angehörigen stets als „lieb und nett“ beschrieben wird und nach Angaben der Staatsanwaltschaft psychisch krank gewesen ist. An jenem Tag - so die Schilderungen der Ermittlungsbehörde - nahm er seine Tabletten nicht und verlor die Kontrolle über sich, bedrohte nach Polizeiangaben Familienmitglieder mit Messer und Hammer. Nachdem die örtlichen Polizeikräfte den Mann nicht beruhigen konnten, alarmierten sie ein Sondereinsatzkommando, das noch am Abend den Mann in Gewahrsam nehmen sollte. Doch es kam alles ganz anders, plötzlich fielen Schüsse.

Wie später die Staatsanwaltschaft Hildesheim bestätigte, wurde Emrah K. bei dem Einsatz mit zwei Schüssen getroffen und starb an seinen Verletzungen kurze Zeit später, nachdem er zuvor mit einem Elektroimpulsgerät (Taser) nicht ruhig gestellt werden konnte. Den Schüssen ging ein Angriff Emrahs auf einen Polizeihund voran, bei dem der Hund schwer verletzt wurde.

Der Einsatz der Spezialkräfte wirft nun insbesondere bei den Angehörigen viele Fragen auf. Sie fragen sich, warum Emrah sterben musste und es offenbar keinen anderen Ausweg mehr für die Einsatzbeamten gab. Bereits kurz nach dem Drama in Holzminden gründete sich dazu eine Gruppe, die nun mithilfe des sozialen Netzwerkes "Facebook" am kommenden Sonnabend zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Todes von Emrah aufruft. Hier heißt es über den Verstorbenen: „Einige in seinem Heimatort kannten ihn aus der Moschee und beschreiben ihn als lieb und nett und sehr begeistert, was den Islam angeht. Ein gepflegtes Äußeres und intelligent“, so die Angaben jener, die ihn kannten. Die Gruppe findet schnell viele Anhänger, bereits mehr als 2.700 Menschen traten ihr bei, fertigten Plakate an und nehmen damit Anteil am Tod des Holzmindeners, fassen ihre Trauer in Worte. Während in den sozialen Netzwerken viel diskutiert wird, ist der Vorfall auch in den Medien ein großes Thema: Radiosender, Tageszeitungen und sogar ausländische Medien berichten darüber. Nach Angaben des Journalisten Christoph Hörstel, der ein Statement auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat, sollen sich unmittelbar vor den tödlichen Schüssen dramatische Szenen in der Wohnung in der Holzmindener Bahnhofstraße abgespielt haben.

Die Staatsanwaltschaft Hildesheim teilte noch in der vergangenen Woche mit, dass sie eine Obduktion des Toten angeordnet und weitere Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen habe. Die Angehörigen fordern schließlich eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls in der Holzmindener Familienwohnung. Zu der im Internet angekündigten Gedenkveranstaltung zum Tod von Emrah K. konnte die Holzmindener Polizei am heutigen Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages auf Nachfrage der Weser-Ith News noch keine Angaben machen.

Zur früheren Berichterstattung: 20.12.2013 - 14:32 Uhr Tödliche Schüsse in Holzminden: 29-jähriger Mann wird bei Polizeieinsatz getötet

Foto: rus

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