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Dienstag, 12. November 2013 17:51 Uhr

JUH-Team um die Kreis Holzmindener Notärztin Anette Eickert hilft auf den Philippinen JUH-Team um die Kreis Holzmindener Notärztin Anette Eickert hilft auf den Philippinen

Kreis Holzminden/Berlin (red). Die Johanniter schicken noch in dieser Woche ein 12-köpfiges medizinisches Einsatzteam, darunter zwei Ärzte und vier Rettungsassistenten, auf die Philippinen, um dort den Opfern der großen Taifun-Katastrophe zu helfen. Unter den drei Helfern aus Niedersachsen ist auch Anette Eickert (50) aus dem Landkreis Holzminden, hier im Kreis für die Johanniter als Notärztin unterwegs. Bereits 2005 war sie im Erdbebengebiet in Pakistan für die Johanniter im Einsatz und unterstützt auch jetzt wieder ihre Kollegen aus einem Hilfsteam, welches schon am morgigen Mittwoch nach Cebu aufbrechen und von dort weiter auf die vom Taifun besonders betroffenen Inseln Leyte und Panay reisen soll.

Aufgabe der Helfer ist es, die philippinischen Partner bei der medizinischen Versorgung vor Ort zu unterstützen. Neben Eickert hilft dabei noch der Niedersachse Lutz Fricke vom Ortsverband Hannover-Wasserturm, der vor Ort als Teamleiter fungieren soll. Der 48-Jährige hat bereits Erfahrungen bei Auslandseinsätzen, war beispielsweise für die UN in Bosnien, bei einer Vermisstensuche 2008 im Kongo und 2010 beim Erdbeben in Haiti für die Johanniter unterwegs. Dritter im Bunde aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen ist Wolfgang Mülbrot (67) aus Bad Nenndorf, der seit über 50 Jahren ehrenamtlich im Landesverband tätig ist.

Dem sogenannten Medical Emergency Response Team (MERT) der Johanniter gehören Notärzte und Rettungsassistenten sowie Logistik- und Support-Personal an. Aufgabe solcher Teams ist es, bei humanitären Soforthilfeeinsätzen die medizinische Versorgung der betroffenen Bevölkerung dort sicherzustellen, wo es nach Natur- oder anderen Katastrophen nur noch eine begrenzte medizinische Infrastruktur gibt. Die ehrenamtlichen Helfer kommen aus ganz Deutschland, darunter Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sowie aus Österreich. Teams der lokalen Hilfsorganisation „Balay Mindanaw Foundation“, mit denen die Johanniter vor Ort zusammenarbeiten, sind bereits seit mehreren Tagen im Katastrophengebiet unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen und medizinische Hilfe zu leisten.

„Unsere Partner haben uns von entsetzlichen Verwüstungen auf Leyte und Panay berichtet. Die Stadt Tacloban ist in weiten Teilen zerstört“, beschreibt Jutta Meissner, Fachbereichsleiterin für Südostasien bei der Johanniter-Auslandshilfe, die Lage. „Insbesondere bei der medizinischen Versorgung der Überlebenden fehlt es am Nötigsten. Die Verwundeten können nur ungenügend versorgt werden, weil die meisten Krankenhäuser und Gesundheitsstationen ebenfalls zerstört sind“, so Meissner weiter. Am dringendsten werden laut Meissner im Moment Nahrungsmittel, Wasser, Kleidung, Medizin, medizinisches Verbrauchsmaterial sowie Zeltplanen benötigt.

Die Johanniter schicken daher auch mehrere sogenannte “Emergency Health Kits” in die Region. Die 900 kg schweren Notfallpakete enthalten u.a. Basismedikamente wie Schmerzmittel, Antibiotika, Verbandsmaterialien, Infusionslösungen und Wasserentkeimungstabletten. Damit lässt sich die medizinische Versorgung von rund 20.000 Menschen für die kommenden drei Monate sicherstellen. Darüber hinaus bereiten sich die Johanniter vor auf die Verteilung von Nahrungsmitteln und weiteren lebensnotwendigen Hilfsgütern wie Zeltplanen, Decken, Kleidung und Kochutensilien sowie die Versorgung mit Rollstühlen von Verwundeten, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung. Mit diesen Maßnahmen sollen rund 5.000 Haushalte und damit bis zu 26.600 Personen erreicht werden.

Foto: Johanniter Unfallhilfe Hannover

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