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Donnerstag, 24. Oktober 2013 06:39 Uhr

Prüfung vom Landesrechnungshof: Stehen die ersten Feuerwehren schon bald vor dem Aus? Prüfung vom Landesrechnungshof: Stehen die ersten Feuerwehren schon bald vor dem Aus?

Eschershausen-Stadtoldendorf (rus). Es ist ein nicht gerade rosiges Ergebnis, welches der Niedersächsische Landesrechnungshof festgestellt hat. Bei einer Überprüfung der Feuerwehren in ausgewählten niedersächsischen Kommunen, darunter auch in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, kamen einige Mängel bei der Bedarfsplanung und Ausstattung für die Freiwilligen Feuerwehren ans Tageslicht. Für einige Ortsfeuerwehren könnte dieses sogar das Aus bedeuten, wenn nicht gezielt gehandelt wird. Im Großen und Ganzen wird der Samtgemeinde sogar vorgeworfen, keine geeignete Planung für den Brandschutz vorzuhalten.

Oftmals zu wenig aktive Mitglieder, eine zu geringe Dienstbeteiligung, zu umfangreiche Fahrzeugausstattung und späte Ausrückezeiten werfen Fragen auf. In einer Präsentation erläutert Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders auf der gestrigen Sitzung des Feuerschutzausschusses in Lüerdissen die Probleme, die nun bearbeitet werden müssen. Dabei sollen Rat, Verwaltung und Feuerwehrführung an einem Strang ziehen, um ein neues Konzept für die Feuerwehren aufzustellen. Der Landesrechnungshof hatte im Januar die Situation in der Samtgemeinde beleuchtet und nun seinen Zwischenbericht vorgelegt.

Notwendig scheint dabei insbesondere eine Umorganisation der Feuerwehren. Von einer Auflösung will man in der Politik erst einmal nichts hören und sich dementgegen bemühen, anderweitige Lösungen zu finden und alle Ortsfeuerwehren zu erhalten. Im Gespräch ist daher das Einrichten von Löschbezirken, in denen dann bestimmte Ortsfeuerwehren miteinander verbunden sein und bei einem Einsatz gleichzeitig alarmiert werden sollen. Dadurch sollen mehr Einsatzkräfte am Einsatzort zur Verfügung gestellt und dem Mitgliederschwund offenbar entgegen gewirkt werden. So sollen beispielsweise die Feuerwehren Oelkassen, Lüerdissen und Dielmissen künftig zusammen arbeiten, wenn es um Einsätze und auch Übungen sowie Ausbildungsdienste geht. Auch Holzen, Scharfoldendorf und Eschershausen ist eine angedachte Zusammensetzung, ebenso wie Lenne, Eimen, Vorwohle und Mainzholzen sowie auch gemeinsam die Feuerwehren Wangelnstedt, Linnenkamp, Emmerborn und Denkiehausen. Weiter ginge es dann mit Schorborn, Arholzen und Deensen sowie mit einem Bezirk Hellental und Merxhausen. Heinade und Braak sollen ebenfalls einen Löschbezirk bilden, wobei Stadtoldendorf der einzige bleiben soll, der auch künftig alleine bestehen bleiben könne. Dieses Konzept, was nun in einem Arbeitskreis erarbeitet werden soll, könnte die kleineren Feuerwehren retten und vor einer Auflösung bewahren. Erste Gespräche mit den Ortsbrandmeistern hätten bereits stattgefunden, hieß es auf der Sitzung.

Doch daneben geht es auch um die Fahrzeuge. Die Samtgemeinde habe in einigen kleineren Ortsfeuerwehren eine über der Norm entsprechende Ausstattung an Fahrzeugen vorgehalten, für die sie auch laufende Kosten übernehmen muss. Weiter geht es in den großen Feuerwehrenstützpunkten Eschershausen und Stadtoldendorf, die ebenfalls nach Ansicht des Landesrechnungshofes über nicht zwingend notwendige Fahrzeuge verfügen sollen. Doch die örtlichen Gegebenheiten erfordern eine derartige umfangreiche Ausstattung, wie beispielsweise eine Drehleiter in Stadtoldendorf für die Industrie und die hohen Gebäude oder ein geländegängiges Kleinfahrzeug für Einsätze am Ith in Eschershausen, sind sich Politik, Verwaltung und Feuerwehrführung einig. Um diese und weitere Probleme, darunter Mängel an den Feuerwehrhäusern, zu wenig Atemschutzgeräteträger oder unvollständige Dienstbücher anzugehen, soll nun an einem Feuerwehr-Konzept gearbeitet werden, welches sowohl die örtlichen Gegebenheiten, als auch die Anregungen des Landesrechnungshofes berücksichtigt. Für die Bevölkerung wird sich allerdings nichts ändern, denn sie kann sich auch weiterhin auf ihre Feuerwehr verlassen, wenn Hilfe benötigt wird. Doch noch viel wichtiger wird es in Zukunft, dass sich mehr Menschen aktiv in der Feuerwehr engagieren.

Foto: rus

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