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Dienstag, 18. Juni 2013 09:28 Uhr

Zwei neue Lebensretter gehen an die Grund- und Oberschule Stadtoldendorf Zwei neue Lebensretter gehen an die Grund- und Oberschule Stadtoldendorf

Stadtoldendorf (rus). Sie gelten als häufigste Todesursache in Deutschland: An Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben jedes Jahr mehr als 350.000 Menschen. Etwa ein Drittel von ihnen stirbt am plötzlichen Herztod. Gerät das Herz aus dem Takt, zählt jede Sekunde. Doch ohne eine Defibrillation, bei der Stromstöße für die Wiederherstellung der Herzaktivität sorgen sollen, sinkt die Überlebenschance im Minutentakt. Im Schnitt bedeutet dies: Nach nur zehn Minuten ohne Behandlung kommt jede Hilfe zu spät. Mithilfe eines Defibrillators kann die Überlebenschancen beim Herz-Kreislauf-Stillstand als Folge von Herzkammerflimmern erhöht werden.

Der Initiative der Elternvertreter der Homburg Oberschule sowie der Hagentorschule in Stadtoldendorf ist es zu verdanken, dass nun diese beiden Schulen mit jeweils einem tragbaren Defibrillator ausgestattet sind. „Ich möchte mich bei allen Spendern bedanken“, sagt Melanie Hoffmann, Elternvertreterin in der Hagentorschule, die sich über die großen wie auch kleinen Spenden sichtlich freut. Viele kleine und große Beträge waren zusammen gekommen, um die Finanzierung der Geräte zu ermöglichen. Letztlich unterstützte auch die Stadt Stadtoldendorf und finanzierte die notwendigen Ausgaben vor.

Der Johanniter-Ortsbeauftragte, Dr. Eberhard Bub, war zur Übergabe gekommen, um die Anwesenden persönlich zu beglückwünschen: „Es ist großartig, dass sie nun einen Defibrillator zur Verfügung haben“, sagte er. Der Herz-Spezialist, der schon viele Patienten mit Herzproblemen behandelt und operiert hat weiß, wie wichtig dieses lebensrettende Gerät ist. “Das Gerät gibt einfache Anweisungen. Es wird nur dann ein Schock ausgelöst, wenn durch den Computer ein Kammerflimmern festgestellt wird.“ Dazu ist in dem tragbaren Gerät modernste Technik verbaut. Es ist sogar kompatibel mit den Gerätschaften des Rettungsdienstes: „Im Ernstfall können wir die Elektroden einfach an unsere Geräte anschließen, das erleichtert die Arbeit und spart wertvolle Zeit, so Sebastian Multhoff von der Johanniter Unfallhilfe.

Die Defibrillation funktioniert automatisch. Dr. Bub: „Sie ist lebensrettend im Falle eines Kammerflimmers und kann sogar von Laien bedient werden“. Dennoch gibt es durch die Johanniter für alle Lehrkräfte beider Schulen nun eine fachmännische Einweisung in die Handhabung des Gerätes. Neben Schulleiter Bernd Henßen (Grundschule) und Schulleiterin Dr. Claudia Erler (Oberschule) freute sich auch Stadtdirektor Wolfgang Anders, dass die Geräte nun einsatzbereit seien. „Ich wünsche mir nur, dass sie nie benutzt werden müssen“, fügte Anders bei.

Die Initiative zur Anschaffung der Geräte wurde ins Leben gerufen, nachdem Mitte Februar ein kleiner Junge plötzlich auf dem Schulhof der Grundschule zusammensackte und wiederbelebt werden musste. Dem Jungen geht es inzwischen aber wieder gut – er nimmt längst wieder am Unterricht teil.

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