„Zu 95 Prozent dieses Jahr!“ Ralf Schwager plant Bau einer Marktgalerie
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 14. Februar 2017 09:21
Holzminden (kp). Zum Neujahrsempfang der Stadt Holzminden wurde Ralf Schwager in diesem Jahr die Ehre zuteil, die traditionelle Festrede halten zu dürfen. Niemand sonst scheint so sehr für die Erhaltung respektive Steigerung der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Kreisstadt zu stehen wie der 75-jährige Stadtmanager.
Gleich zu Beginn seiner Rede hatte er für den vollbesetzten Saal in der Stadthalle eine Überraschung parat: Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer Marktgalerie/halle in Holzmindens Innenstadt begonnen werden. „Das Konzept ist fast fertig, „erzählt Ralf Schwager noch geheimnisvoll, ist sich aber sicher, „dass es die Attraktivität dieser Stadt steigern wird“. Auch auf Nachfrage der Redaktion hielt sich der Unternehmer äußerst bedeckt. Allerdings sprach er eine 95-prozentige Garantie aus, dass der Baubeginn bereits in diesem Jahr stattfinden soll: „Grundstück und Gebäude stehen schon fest!“Neben einem ausgiebigen Shoppingerlebnis soll es auch ein Gastronomieangebot geben. Nähere Informationen zum Konzept sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Ein notwendiger Schritt
Sollte sich die Prognose Schwagers bewahrheiten, wird sich in den nächsten zwei Jahren entscheiden, ob Holzminden den Anschluss verlieren wird oder nicht. Unter dieser Voraussetzung wäre der Bau einer Marktgalerie ein notwendiger Schritt, aber nicht der einzige. Es gelte, um einen Blick in die Zukunft zu wagen, das Problem des Leerstandes zu behandeln, das Wohnen in der Innenstadt attraktiver zu machen und die Attraktivitätssteigerung der Stadt als Ganzes anzugehen.
Konkrete Vorschläge
Wer Ralf Schwager kennt weiß, dass jener keine Forderungen ohne konkrete Vorschläge zur Umsetzung des von ihm Geforderten stellt. Vor allem nicht, wenn es um die Stadt Holzminden geht. So präsentierte er eine Reihe an Vorschlägen, die, sollten sie umgesetzt werden, die Stadt attraktiver und anziehender für Einheimische, Touristen und sämtliche anderen Besucher machen sollen.
So könnten die Teichanlagen belebt und näher an die Innenstadt herangeführt werden. Der Haarmannplatz bedürfe ebenfalls einer besonderen Berücksichtigung: „Der Schwerlastverkehr muss vom Haarmannplatz verschwinden!“ „Und wieso kein Kreisverkehr mit einer Linde in der Mitte“, führt Schwager weiter aus. Ein Fahrradparkhaus wäre ebenfalls eine sehr gute Idee.
Besonders am Herzen scheint ihm die Zukunft des Campe-Gymnasiums zu liegen. Mit dem Campe in der Innenstadt habe Holzminden ein zentrales und beneidenswertes Schulzentrum. „Das Campe gehört in die Innenstadt“, heißt seine Forderung, womit der Stadtmanager seine Meinung zum Schulringtausch deutlich zum Ausdruck gebracht hat. „Wenn es denn mit den Sanierungen nur endlich vorwärts ginge“, sagt er. Vor circa sechs Jahren gründete Ralf Schwager die Bürgerinitiative „Campe 11“, um das Gymnasium am bisherigen Standort zu erhalten und die dringend notwendige Sanierung voranzutreiben. „Eigentlich wollte ich bereits schon fünfjähriges Jubiläum gefeiert haben“, sagt er in Hinblick auf die erforderlichen Maßnahmen, die längst hätten fertiggestellt sein sollen, „wir dürfen keine fünf Jahre so weitermachen“.
Auch zum Straßentheater hat der 75-Jährige eine Meinung: Die planmäßig aufgestellten 40.000 Euro seien mit ausreichend Sponsoren und Werbepaketen machbar. „Wenn es möglich ist, 72 Sponsoren für die Eisbahn zu finden, dann auch für das Straßentheater“, erklärt Schwager, „ein einfacher Brief an die Firmen reicht dabei aber nicht“. Zudem könne er sich vorstellen, dass Besucher durchaus bereit wären, einer freiwilligen Spende in Höhe von drei Euro zuzustimmen.
Ein weiterer Ansatz zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt sei die adäquate Wohnungssituation. Es gebe eine eindeutige Nachfrage bezüglich des Wohnens in der Innenstadt. Um das Wohnen attraktiver zu machen, müssten viele Häuser saniert und renoviert werden. Zudem müsse das Thema Parken angegangen werden. Eines von vielen Themen, die, und das ist die Hoffnung Ralf Schwagers, zukünftig auch im neuen Ausschuss für Innenstadtentwicklung behandelt werden.
Obgleich der Mängel: Stolz sein
Obgleich vieler Mängel ist Holzminden eine Stadt, die sich nicht unter den Scheffel stellen sollte, so Schwager. „Holzminden hat viel zu bieten“, sagt er, „es sollte nicht immer gemeckert, sondern auch mit Stolz auf diese Stadt geblickt werden“. Dennoch sei eine Stadt wie Holzminden stets auch auf Investoren und Geschäftsgründer angewiesen, die ihr Geld hier anlegen.
„Ich hoffe, nach meiner Rede einige überredet zu haben, Holzmindener zu werden - es würde sich lohnen“, richtete sich der Festredner zu Beginn seines Vortrags an alle im Saal Anwesenden, die von außerhalb kamen.
Ob sich jemand im Saal hat überzeugen lassen, was die Zukunft für Investitionsfreude mit sich bringen und welche Entwicklung die Innenstadt einschlagen mag, wird sich zeigen. Ralf Schwager jedenfalls macht nicht den Anschein, irgendwann aufhören zu wollen etwas zu bewegen. Zu sehr gilt seine Überzeugung folgendem Satz: „Die Innenstadt ist und bleibt die gute Stube einer Stadt!“