Kaninchenkrankheit soll jetzt auch den Landkreis erreicht haben
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. Dezember 2016 13:02
Landkreis Holzminden (red). Im August dieses Jahres musste der Zentralverband deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e. V. mit Bedauern das Vordringen eines hoch ansteckenden Virus mitteilen. Bei dem Virus handelt es sich um das sogenannte RHD V2 Virus (Rabbit Haemoragic Disease - V2), das zur einer akuten Bedrohung der Kaninchenbestände geworden sei.
Zu unterscheiden sei das RHD V2 vom klassischen RHDV und RHDVa. Letzte Erscheinungsformen sind dermaßen eng verwandt, dass eine nahezu vollständige Kreuzimmunität auftrete, erklärte der Zentralverband mit dem Hinweis, dass sich das RHD V2 jedoch von seiner Oberflächenstruktur von den klassischen Varianten unterscheide. Kaninchen, die gegen das klassische Virus geimpft sind, können trotzdem am RHD V2 Virus sterben. „RHD ist keine auf den Menschen übertragbare Krankheit und ist außer für Kaninchen nicht gefährlich für andere Haustiere“, erklärte der Zentralverband.
Die Übertragung zwischen den Tieren erfolge durch den direkten
Kontakt der Kaninchen oder indirekt über Kot, Urin, verunreinigtes Wasser,
Futter oder auch Kleidung. Auch eine mechanische Übertragung über Insekten sei
möglich.
„Wenn Tiere erkranken, dann sterben sie meist ohne Symptome innerhalb eines
Tages. Bei erkrankten Tieren gibt es keine Hilfe. Man kann allerdings die Tiere
im Vorfeld impfen“, erklärt Tierarzt Dr. Klaus Seitz aus Stadtoldendorf,
„diese neue Variante hat nun auch den Landkreis Holzminden erreicht. Daher ist
ein Sensibilisieren der Kaninchenbesitzer sinnvoll. Wer ein Kaninchen besitzt,
sollte seinen Hausarzt aufsuchen und sich beraten lassen.“ In Stadtoldendorf habe es bereits Vorfälle gegeben, bei denen der massive Verdacht auf RHD V2 bestand. Die verendeten Tiere wurden anschließend allerdings nicht untersucht, da die Kosten nicht vom Landkreis übernommen worden wären, sondern vom Besitzer hätten getragen werden müssen, so der Stadtoldendorfer Tierarzt.
Auf Nachfrage der Redaktion erklärte der Landkreis Holzminden, man habe seitens des Landkreises noch keine aktuellen Fälle registriert. Es bestehe momentan kein Handlungsfeld. Bei Verdacht dieser Krankheit solle man sich jedoch an einen Tierarzt wenden. Im Gegensatz zu Gebieten in der Bundesrepublik, in denen Kaninchen bereits infiziert worden sind und daher eine Meldepflicht für infizierte Tiere bestehe, müsse eine mögliche Infizierung beim Veterinäramt des Landkreises Holzminden zurzeit nicht vollzogen werden.