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Dienstag, 06. Dezember 2016 10:03 Uhr

Zweites Schilfbeet der Eschershäuser Klärschlammvererdungsanlage geräumt: WVIW setzt seit Langem auf umweltfreundliches Verfahren bei der Kläranlagentechnik Zweites Schilfbeet der Eschershäuser Klärschlammvererdungsanlage geräumt: WVIW setzt seit Langem auf umwelt

Eschershausen (r). Mittlerweile seit fünfzehn Jahren ist die Kläranlage Eschershausen mit einer natürlichen Klärschlammvererdungsanlage mir drei großen Schilfbeeten ausgestattet, in diesem Jahr musste nach Beet 1 vor drei Jahren auch das zweite zum ersten Mal geräumt werden.

Gut 1.500 Tonnen für die Landwirtschaft gut verwertbare Klärschlammerde holte der Bagger im Auftrag des Wasserverbandes Ithbörde/Weserbergland aus dem mit dicken Folien abgedichteten Becken, in dem seit 2001 die meisten im Abwasser befindlichen Schmutzfrachten ökotechnisch entwässert und vererdet worden sind.

Ein Jahr lang musste das Beet vor der Räumung zunächst stillgelegt werden, dann konnte es innerhalb einer Woche mithilfe einer mobilen Baustraße und Transportfahrzeugen direkt aus dem Schilfbecken herausgeholt werden. Unmittelbar danach wurde das Beet sofort wieder in Betrieb genommen. Während der Räumungsarbeiten konnten auch einige kleinere Unterhaltungsarbeiten wie etwa die Erneuerung der acht am Beet installierten Notausgänge, mit erledigt werden.

83.000 Euro insgesamt hat die Komplettentleerung und anschließende Entsorgung des Beetes gekostet, die Kosten für die Räumung des ersten Beetes vor drei Jahren lagen bei etwa 60.000 Euro. Das klingt erst einmal nach viel Geld. Auf 15 Jahre gerechnet – so lange hat die Befüllung des Beetes mit rund 30.000 Kubikmeter Schlamm ja gedauert – bedeuten das allerdings nur noch 5.500 Euro jährlich, ein Betrag, der mit maschinellen Verfahren vergleichbar ist.

Genau lassen sich die Entsorgungskosten eines solchen Beetes zwar schon allein aufgrund schwankender Marktpreise und sich ändernder Rechtsvorschriften nie vorhersagen. Grundsätzlich aber gehen die Fachleute davon aus, dass die Klärschlammvererdungsanlage im Entsorgungsgebiet des WVIW wirtschaftlich und mit geringem Energieaufwand betrieben wird. Andreas Hübel, technischer Leiter des WVIW, hat die Gesamtkosten in einer Modellrechnung schon einmal durchgerechnet, also beispielsweise auch berücksichtigt, dass der Schlamm über längere Wege abtransportiert werden muss. Dabei ist er für den WVIW zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Entsorgung mithilfe von Klärschlammvererdungsbeeten sogar preiswerter ist. Hübel gibt allerdings zu bedenken, dass man seine Berechnung nicht verallgemeinern könne, weil unterschiedliche Abwasseranlagen auch unterschiedliche Ergebnisse zur Folge hätten. Insgesamt aber ist er schon vom ökonomischen Vorteil der Klärschlammvererdung überzeugt. „Wir haben uns damals für die Beete entschieden, weil bei unseren Wirtschaftlichkeitsberechnungen herausgekommen ist, dass das wirtschaftlicher ist“, sagt der WVIW-Fachmann.

Vor allem aber sind die vom WVIW in Brevörde, Eschershausen und seit Neustem auch in Stadtoldendorf betriebenen Klärschlammvererdungsanlagen ökologischer als maschinellen Verfahren. Denn bei letzteren ist ein deutlich höherer Energieeinsatz vonnöten, um die Entwässerung voranzubringen. Und während die Klarschlammvererdung über die Schilfbeete rein biologisch abläuft, müssen in technischen Verfahren darüber hinaus auch noch chemische Zusatzstoffe eingesetzt werden. Was wiederum auch eine zusätzliche Gefährdung am Arbeitsplatz bedeutete.

Die aus dem Vererdungsprozesses verbleibende Klärschlammerde ist ein hochwertiger organischer Dünger, der aufgrund seiner Eigenschaften gerne in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Neben der Zufuhr von Phosphor und Stickstoff trägt sie mit ihrem erheblichen Anteil an abbaustabilen Humus sogar in hohem Maße zu einer verbesserten Humusbilanz bei. Wobei sich die durch die Vererdungsanlage und das dabei verwendete abwassertechnische Verfahren in das Beet eingebrachte Nassschlammasse im Übrigen auch noch um 95% reduziert hat.

Foto: WVIW

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