Rettungswachen Bodenwerder und Stadtoldendorf freuen sich über ein Multitalent
- Details
- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Samstag, 19. November 2016 10:49
„Es ist sehr rückenschonend“, berichtet Homölle, Rettungswachenleiter in Bodenwerder, über einen Vorteil. Mit der Hebeeinrichtung „Hypro-Step-Lift“ am Heck des Fahrzeuges wird das Ein- und Ausbringen des Patientenstuhls deutlich erleichtert. Dieter Gerke, Rettungswachenleiter in Holzminden, führt beim Pressetermin vor, wie in Zukunft die Patienten ganz einfach ein- und wieder ausgeladen werden können. „Das Arbeitsmaterial ist sehr gut auf das Personal abgestimmt“, ergänzt Sven Melching, Rettungswachenleiter in Stadtoldendorf. Die 20 Mitarbeiter in Bodenwerder und 14 Mitarbeiter in Stadtoldendorf erhalten in nächster Zeit eine genaue Einweisung, um alles perfekt anwenden zu können.
Ein weiteres modernes Hilfsmittel zur Reduzierung der körperlichen Belastung der Mitarbeiter ist ein zusätzlicher, elektrisch betriebener Patientenstuhl, der direkt neben der Fahrertür zu finden ist. Dieser Tragestuhl erleichtert es, die Patienten mit Hilfe eines elektrischen Raupenantriebes die Treppen herauf und herunter zu befördern. „Dabei ist es wichtig, dass nur gerade und geeignete Treppen benutzt werden. Beispielsweise bei Kurven oder einem Untergrund aus Teppich ist ein Transport nicht möglich“, informiert Gerke.
Bis dato sind vier Mehrzweckfahrzeuge nach dem bewährten Konzept, das erstmalig vor zwei Jahren erarbeitet und umgesetzt worden ist, ausgebaut. „Die zwei Fahrzeuge, die heute in Betrieb genommen werden, lösen die letzten beiden Mehrzweckfahrzeuge mit alter Bauart im primären Dienst ab“, sagt Thorsten Oberg, Betriebsleiter Rettungsdienst. Somit habe man wieder einen einheitlichen Standard auf allen Fahrzeugen. Lediglich die Reservefahrzeuge seien noch von der vorhergehenden Bauart.
Gerke, der schon seit 36 Jahren im Rettungsdienst Holzminden arbeitet, erklärt, dass die beiden neuen Geräte täglich im Einsatz seien werden. „Wir haben gemeinsam die richtigen Konzepte erarbeitet und möchten mit dieser Erneuerungen bestimmte Abläufe erleichtern“, unterstreicht Landrätin Angela Schürzeberg. Sie betont zudem, dass der Rettungsdienst im gesamten Kreis spätestens 15 Minuten nach dem Signal bei den Notfällen sei. Und das an jedem Tag, zu jeder Uhrzeit und natürlich auch bei allen Wetterlagen.
Damit das auch in Zukunft ohne Probleme abläuft, verfügen die Fahrzeuge über die neueste Funk-, Navigations- und Kommunikationstechnik. Die Daten zu dem jeweiligen Einsatz werden von der Kooperativen Rettungsleitstelle direkt an das Fahrzeug gesendet. „Die Navigation beginnt dann automatisch“, kommentiert Oberg. Gleich nach dem Einsteigen in das Mehrzweckfahrzeug zeigt das Navigationsgerät die schnellste Strecke zum Einsatzort an.
Unterwegs sind die Mitarbeiter mit einem Wechselkofferaufbau der Firma Fahrtec Systeme aus Neubrandenburg, der auf dem Basisfahrzeug „Mercedes Benz Sprinter 519 CDI“ aufgebaut ist. Die Gesamtkosten dafür betragen 140.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für die medizinische Ausstattung in Höhe von etwa 50.000 Euro je Fahrzeug.
Die älteren Mehrzweckfahrzeuge gehen in Reserve. „Wir müssen uns somit von den ganz alten Schätzchen verabschieden. Das tut schon weh, wenn man diese Fahrzeuge abgeben muss. Da hat man sehr viel Herzblut reingesteckt“, so Gerke. Aber eins bleibt in allen Mehrzweckfahrzeugen immer gleich: das Konzept. So wissen die Rettungssanitäter gleich exakt, welche Schublade sie in den Einsätzen öffnen müssen.
Das Foto zeigt das neue Mehrzweckfahrzeug sowie: (von links) Andreas Homölle (Rettungswachenleiter Bodenwerder), Dieter Gerke (Rettungswachenleiter Holzminden), Jessica Streicher (Rettungsdienstverwaltung Landkreis Holzminden), Landrätin Angela Schürzeberg, Sven Melching (Rettungswachenleiter Stadtoldendorf), Thorsten Oberg (Betriebsleiter Rettungsdienst) und Hans-Joachim Scholz (Dezernent für Bildung und Kreisentwicklung).
Foto: rw