Arbeitslosigkeit sinkt weiter: Arbeitsagentur stellt neue Zahlen vor
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 08. November 2016 10:12
Holzminden (mhn). Welche Entwicklung hat der Ausbildungsmarkt 2016 genommen? Wie verläuft die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt? Fragen auf die die Agentur für Arbeit im Rahmen einer Pressekonferenz Antworten gegeben hat.
Die Bilanzwerte offenbaren, es gibt mehr Ausbildungsstellen für weniger Ausbildungsinteressierte. Im Agenturbezirk Hameln haben sich 3.210 junge Menschen für eine Ausbildung gemeldet – ein Rückgang von 4,9 %. Dagegen sind 2.833 Ausbildungsstellen im Bezirk Hameln gemeldet worden – ein Zuwachs von 4,8 %. Im Landkreis Holzminden kann diese Entwicklung nur teilweise gestützt werden. Zwar haben sich nur 633 junge Menschen vor Ort für eine Ausbildungssuche gemeldet (-4,5 % zum Vorjahreswert), doch die Zahl der gemeldet Ausbildungsstellen gingen entgegen des Trends in Hameln-Pyrmont und Schaumburg leicht zurück.
Ebenfalls entgegen des Trends im Bezirk Hameln, wonach die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen um rund 90 % auf 136 Stellen angestiegen ist, sind im Landkreis Holzminden nur 13 Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben – ein Rückgang um 27,8 % im Vergleich zum Vorjahr. „In diesem Jahr ist es ganz eindeutig gewesen. Bei der Ausbildungsvermittlung durch den Arbeitgeber-Service fehlte es nicht an Lehrstellen, sondern an jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren. Ursächlich dafür ist, dass vielen junge Menschen ein Interesse an einem weiterführenden Schulbesuch haben, um einen höherwertigen Bildungsabschluss zu erreichen“, erklärte Ursula Rose (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln), „man müsste die guten beruflichen Chancen und Möglichkeiten, die eine betriebliche Berufsausbildung biete, wieder in das Bewusstsein der Jugendlichen und deren Eltern zurückführen.“
Erste Erfahrung mit Flüchtlingen
Von den 12.155 Männern und Frauen im Bereich der Agentur für Arbeit Hameln, die im Oktober dieses Jahres arbeitslos gemeldet sind, sind 2715 Ausländer. Zwar sei der Wert von 12.155 um 4,3 % zum Vorjahreswert gesunken, dieses resultiere jedoch auch daraus, dass wesentlich mehr Menschen an Maßnahmen teilnehme. In erster Linie handele es sich hierbei um Flüchtlinge in Berufsorientierungs- oder Integrationsmaßnahmen, erklärte die Agentur für Arbeit. Der Wert von 2715 arbeitslosen Ausländer bedeute eine Steigerung 25,1%, führte man weiter aus. Die Gruppe, der als arbeitslos gemeldeten Ausländer fasse sowohl Menschen die bereits länger im Weserbergland leben als auch hinzugekommen der Flüchtlinge zusammen.
Der Anteil der Flüchtlinge, die arbeitslos sind, beläuft sich auf 987 im Bezirk Hameln. Weitere 1065 befinden sich in Integrationskursen, Qualifizierungsmaßnahmen oder waren erwerbstätig und suchten eine Stelle. Für die Zukunft geht man von einem weiteren Zuwachs bei der Zahl der Flüchtlinge aus. Bisher haben nicht alle geflüchteten Menschen, die erwerbsfähig sind, eine Anmeldung bei den Agenturen und Jobcenter durchgeführt. Ursula Rose (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln) erklärte im Zusammenhang mit dem Ausbildungsmarkt sowie den ersten Erfahrungen mit Flüchtlingen: „Unter den Flüchtlingen verbirgt sich ein Potential auch für Ausbildung. Erste Sprachkenntnisse sind erworben, über Maßnahmen und Praktika wurden Kontakte zu heimischen Unternehmen hergestellt. Arbeitgeber äußern sich positiv über ihre Erfahrungen mit Flüchtlingen, aber noch ist der Anteil derjenigen gering, die bereits eine Ausbildung aufnehmen könnten. Hierfür ist insbesondere ein ausreichendes Sprachniveau unabdingbar.“