Kreisfeuerwehrbereitschaft übt mit über 150 Einsatzkräften im Landkreis Hildesheim
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Sonntag, 22. Mai 2011 22:12
einem stillgelegten Büro- und Lagergebäude kommt es nach Schweissarbeiten an einem Oldtimer-Fahrzeug zu einem Feuer. Schnell werden weite Teile des Gebäudes verraucht und versperren den zahlreichen, noch in den Räumen befindlichen Personen den Fluchtweg. Die Personen werden auf verschiedenen Geschossen des Lagerhauses vermisst, einige von Ihnen teils schwer verletzt und können sich nicht mehr selbst retten. Nahezu zeitgleich kommt es in einem rund einen Kilometer entfernten Gebäude ebenfalls zu einem brisanten Zwischenfall. Hier übt zurzeit eine Schülerband, die an ihrem angesetzten Übungstag auch zahlreiche Zuschauer begrüßen darf. Durch einen elektrischen Kurzschluß werden plötzlich alle Lichtverteilungen in Brand gesetzt, wonach es durch in den Gängen gelagerte Möbel und Unrat in dem mehrstöckigen Gebäude schnell zu einer Brandausbreitung kommt, die ein Verlassen des Gebäudekomplexes unmöglich macht. Die Ortsfeuerwehr Freden, so sieht es das Szenario vor, ist aufgrund eines anderen Einsatzes gebunden und steht nicht zur Verfügung. Alarmiert wird deshalb die Bereitschaft aus dem Nachbarlandkreis Holzminden, die schließlich unter der Leitung von Bereitschaftsführer Thomas Planke und seinem Stellvertreter Holger Gerke nach Freden anrückt und sich aufgrund mangelnder Ortskenntnis erst einmal einen Überblick über die Lage verschaffen muss. Sofort wird die Einsatzleitung über den ELWII am Fredener Sportplatz aufgebaut, während nach der ersten Erkundung schnell die ersten Einsatzaufträge erteilt werden. Jeder Zugführer erhält seinen eigenen Einsatzabschnitt und muss nun die Aufgaben in eigener Verantwortung abarbeiten. Mit mehreren Hundert Metern Schlauchleitung wird das Wasser aus der Leine und von den Hydranten zur Einsatzstelle befördert, teilweise muss dabei ein Höhenunterschied von über 20 Metern bewältigt werden. In zahlreichen Trupps dringen die Feuerwehrleute schließlich unter Atemschutz in die Gebäude vor und versuchen, die vermissten Personen zu finden und in Sicherheit zu bringen. Während im Außenbereich Überdrucklüfter zur Entrauchung aufgebaut und vielerorts Brandbekämpfung durchgeführt wird, haben die Atemschutzgeräteträger in den verwinkelten Gebäuden einiges zu tun. An beiden Orten wird mit Hochdruck gearbeitet, jeder einzelne wird dabei in seinem Aufgabenbereich gefordert. Nach der mehrstündigen Übung, die vielen Feuerwehrleuten aufgrund der warmen Temperaturen einiges abverlangte, waren alle froh, dass es nur eine Übung war. Insgesamt waren zum Schluss 21 Verletzte aus den Gebäuden gerettet und an den Verletztensammelstellen, die durch die Johanniter Unfallhilfe, ebenfalls aus dem Landkreis Holzminden, betreut wurden, übergeben worden. Rund 150 Einsatzkräfte waren während der Übung im Einsatz. Nach Übungsende schließlich begann der Abbau, bevor sich in den abschließenden Worten der Bereitschaftsführer Thomas Planke für die tatkräftige Arbeit der vier Züge und für die tolle Zusammenarbeit der Führungskräfte bedankten konnte. Auch Kreisbrandmeister Hans-Hermann Brandt lobte die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden und bedankte sich bei den Firmen, die die Übungsgelände zur Verfügung gestellt haben. Schließlich konnte Brandt in feierlichem Rahmen auch noch eine Beförderung durchführen, und beförderte den Kameraden Andreas Wolter (Eschershausen) zum Oberbrandmeister. Glückwünsche und Grüße des Landkreises Holzminden überbrachte schließlich Hans-Dieter Steenbock, der sich beeindruckt von der Übung auf dem fremden Terrain zeigte. Nach einem Dank an den Nachbar-Kreis und die Ortsfeuerwehr Freden für die Übungsausarbeitung konnten sich alle Feuerwehrleute noch bei einem gemeinsamen Mittagessen stärken, bevor sie nach und nach die Rückfahrt antreten konnten. Mit bei der Übung war auch die Firma AirRotorMedia aus Holzminden, die mit ihren Flugdrohnen Luftaufnahmen von den Übungsobjekten machte und sogar Live-Filmsequenzen aus rund 100 Metern Höhe direkt in den ELW2 einspeisen konnte. Im Realfall eine durchaus sinnvolle Ergänzung der bisherigen feuerwehrtechnischen Möglichkeiten und Ausrüstung.
(Foto/Text: Sebastian Rustenbach)