Großbrand in der Holzmindener Innenstadt: War es Brandstiftung?
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 19. Mai 2016 14:27
Das Fachwerkhaus in der Hinteren Straße 4, direkt am Hintereingang der Post, ist beschlagnahmt worden und die Ermittler der Kripo sind heute Mittag vor Ort. Sie nehmen den Brandort genau unter die Lupe und suchen nach Hinweisen. Der Polizei ist auch bekannt, dass am Reichspräsidentenhaus –nur wenige Meter weiter –ebenfalls in der letzten Nacht eine Altpapiertonne gebrannt hat. „Wir laufen nicht blauäugig durch die Gegend“, so Burkhard Schramm von der Polizei. Erste Erkenntnisse könnten frühestens morgen im Laufe des Tages bekannt gemacht werden.
Unterdessen kümmert sich die Stadtverwaltung um die Betroffenen. Eine achtköpfige Familie mit sechs Kindern zwischen 8 und 17 Jahren hat innerhalb von Sekunden ihre Existenz verloren –mit Hilfe der Stadt sind sie nun auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Laut dem Leiter des Ordnungsamts, Burkard Woitczyk, arbeitet man fieberhaft daran, eine passende Bleibe zu finden. Die vergangene Nacht haben sie erst einmal in einer Pension verbracht. Ihr bisheriges Zuhause ist nicht bewohnbar und sie dürfen es auch nicht betreten, weil es stark einsturzgefährdet ist. Die Katze der Familie soll den Großbrand nach Angaben der Polizei überlebt haben. Man sei sich sicher, dass die Katze das Haus lebendig verlassen hat.
Währenddessen überschlagen sich die Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Viele Bürger vermuten - vor allem nach den Geschehnissen der letzten Wochen - eine Brandserie und sind besorgt. Aber auch das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft sind groß: In lokalen Facebook-Gruppen, wie zum Beispiel „Holzminden Tag & Nacht“, können sich die Administratoren kaum vor Hilfsangeboten retten.
Update 17:00 Uhr: Helga Schwendler, eine der Admins, hat die Spendenaktion auf die Beine gestellt. Wer für die achtköpfige Familie oder den alleinstehenden Mann, der ebenfalls in der Hinteren Straße 4 gewohnt hat, unterstützen möchte, wendet sich bitte an Heike Kasten in Allersheim 34.
Dort können die Spenden erst einmal zusammengetragen und gelagert werden, die Helfer sind täglich von 10 bis 21 Uhr vor Ort.
Sollten sie nicht da sein, können die Spenden hinten auf dem Hof unter dem Vorbau abgelegt werden.
Gebraucht werden vor allem: Möbel, Elektrogeräte, Handtücher, Geschirr, Spielsachen für Jungen zwischen 9 und 15 Jahren und für Mädchen zwischen 8 und 12 Jahren, Bettzeug, Küchenwaren.
Foto: Schwendler