„Es war wieder eine sehr sehr schöne Zeit bei Euch“ – ein toller Schüleraustausch geht zu Ende
- Details
- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 13. Mai 2016 08:15
Stadtoldendorf/La Montagne (rus). Vier Tage und drei Nächte hatten die insgesamt 38 Gastschüler aus der fernen Bretagne Zeit, sich mit ihren deutschen Schulfreunden auszutauschen. Am Donnerstagabend schließlich wurde der diesjährige Schüleraustausch noch einmal gebührend gefeiert, bevor es mit dem Bus dann wieder gen Heimat ging.
Ein umfangreiches Programm gab es für die deutschen Schüler und ihre Gäste zu erleben. So stand etwa eine Besichtigung des Grenzlandmuseums Teistungen an und auch ein abenteuerlicher Nachmittag im Kletterpark TreeRock. In Hannover gab es einen Besuch im Landesmuseum und neben weiteren Programmpunkten auch eine Fahrt auf dem Maschsee. Gemeinsamer Unterricht stand ebenso auf dem Plan wie natürlich auch ausreichend Zeit, sich untereinander kennen zu lernen und einige freie Zeit miteinander zu verbringen. Für alle französischen Besucher und auch ihre hiesigen Gastfamilien fiel es daher besonders schwer, sich wieder verabschieden zu müssen. Es gab viele Tränen, als der Bus am späten Donnerstagabend schließlich los rollte.
Im Rahmen eines kurzweiligen offiziellen Empfanges der Stadt Stadtoldendorf im Foyer der Oberschule wandte sich auch Bürgermeister Helmut Affelt noch einmal an Gäste und Gastgeber. Ein großes Dankeschön sandte er dabei in viele Richtungen: An die Schule um Schulleiterin Dr. Claudia Erler, an die betreuenden Lehrkräfte Heide Roggenkämper und Florian Berkenfeld und natürlich an die vielen Gastfamilien, die es erst ermöglicht hatten, dass überhaupt eine so stolze Anzahl an Besuchern untergebracht werden konnte. Einige Familien hatten sogar zwei und mehr Kinder aufgenommen, damit die stolze Zahl von 38 Schülerinnen und Schülern bewältigt werden konnte. Auch Heide Roggenkämper richtete dankende Worte an die teilnehmenden Eltern. Nicht nur, weil diese sich in vielseitiger Art und Weise auch um das abschließende deutsch-französische Buffet am Donnerstagabend gekümmert hatten, sondern vielmehr, weil sie überhaupt mit von der Partie gewesen sind. „Ohne die mitwirkenden Eltern würde es den Schüleraustausch nicht geben“, so Roggenkämper, die selbst maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Austausch so stattfinden kann.
Große Begeisterung über die vergangenen Tage gab es auch auf französischer Seite. „Es war wieder eine sehr sehr schöne Zeit bei Euch“, gestand Christine Rondeau, die französische Deutschlehrerin, am Abend. Man komme immer gerne nach Stadtoldendorf und wolle auch in Frankreich alles unternehmen, um Städtepartnerschaft und Schüleraustausch weiter auszubauen.
Waren im März noch 26 Schülerinnen und Schüler der Homburg Oberschule aus Stadtoldendorf nach Frankreich gereist, kamen nun umso mehr zu einem Besuch nach Stadtoldendorf. Vom College St. Exupery, der Partnerschule in La Montagne, waren es 38 Schülerinnen und Schüler sowie drei Lehrkräfte, die sich auf die 1.300 Kilometer lange Fahrt nach Deutschland gemacht hatten. Doch nicht gerade leicht hatten sie es im Vorfeld, wurde doch in der nahen Vergangenheit durch den vorherrschenden Terror vielen Vorhaben in den Schulen ein Strich durch die Rechnung gemacht. Viele Schulfahrten etwa nach Spanien oder England seien ganz abgesagt worden, für weitere gab es Auflagen, erklärt Christine Rondeau, die für den Austausch verantwortliche Deutschlehrerin aus Frankreich. „An manchen Schulen hat man sogar die Elternsprechtage vorübergehend ausgesetzt“, sagt sie – weil sich nicht mehr kontrollieren ließe, wer dann das Schulgebäude betritt. Die Angst sei gegenwärtig, dennoch müsse man mit ihr umgehen lernen, davon ist man auch aus deutscher Sicht überzeugt.
Umso mehr freut es natürlich, dass sich der Schüleraustausch inzwischen wieder einer so großen Beliebtheit erfreut, wie derzeit. 1972 fing alles damit an, was später in eine offizielle Städtepartnerschaft mündete. Viele Stadtoldendorfer kennen ihre französischen Freunde schon viele Jahrzehnte – man trifft sich gerne, man kennt sich, man versteht sich. So finden auch seit einigen Jahren wieder regelmäßige Besuche der beiden Städte statt, die nächste Tour ist über Himmelfahrt 2017 geplant. „Wir müssen begreifen, dass die Welt aus einer großen Vielfalt besteht“, sagt Helmut Affelt, der zudem auch einen offiziellen Brief nach Frankreich schreiben will. Der Inhalt: Es ist wichtig, dass man Fremdsprachen lerne und sich auch weiterhin für einen Deutschunterricht am französischen College einsetze. Heide Roggenkämper und Florian Berkenfeld will Affelt im Nachgang noch einmal besonders ehren, für ihre Verdienste rund um die Städtepartnerschaft der Stadt, kündigte der Bürgermeister an.
[imagesizer path="images/stories/zzz_galerie/austausch16" mode="0" width="195"]
Fotos: rus