Montag, 25.11.2024
Donnerstag, 21. April 2016 17:03 Uhr

Strafanzeige wegen Körperverletzung: Nun geht der Fall Wangelnstedt zur Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen Körperverletzung: Nun geht der Fall Wangelnstedt zur Staatsanwaltschaft


Wangelnstedt/Stadtoldendorf (rus). Marion Seebohm, Olaf Nolte und Manfred Sietz haben es satt: Sie fürchten nicht nur um ihre eigene Gesundheit, sondern auch um die ihrer Familien. In Bodenproben wurden in Wangelnstedt bereits 2015 giftige Dioxine und sogar Quecksilber gefunden. Nun muss sich die Staatsanwaltschaft mit dem Fall beschäftigen.

Weil sie als Wangelnstedter in unmittelbarer Nähe der Aschedeponie wohnen und in ihrer Familie bereits mit schweren Erkrankungen betroffen sind, stellen sie am Donnerstag Strafanzeige bei der Polizei in Stadtoldendorf. Diese wird die Anzeige nun prüfen und aufgrund der geografischen Lage der Aschedeponie an der Grenze zum Landkreis Northeim gleich zwei Staatsanwaltschaften in den Fall einbeziehen, nämlich Göttingen und Hildesheim.

Berufen wollen sich die Anwohner, die teils gerade einmal 360 Meter von der Aschedeponie entfernt wohnen, unter anderen auf eine Langzeitstudie aus dem Jahre 2001, nach der ein erhöhtes Risiko auf Brustkrebs und andere Krebserkrankungen nachweislich mit dem Vorhandensein von Dioxinen in Verbindung steht. „Wir berufen uns hier auf 20 Jahre Untersuchungsmaterial“, sagt Manfred Sietz, betroffener Anwohner und Kämpfer für die Bürgerinitiative. Nach Paragraf 224 des Strafgesetzbuches (Gefährliche Körperverletzung) wollen sie nun gegen den Betreiber als Verursacher vorgehen und ihn zur Rechenschaft ziehen.

Mit der Strafanzeige hat die Bürgerinitiative nun ein weiteres Kapitel in dem Streit um die Deponieerweiterung aufgeschlagen, nachdem die Demonstration vom vergangenen Wochenende bereits vielerorts Wirkung gezeigt hatte. Der Radiosender NDR1 plant in der kommenden Woche eine öffentliche Diskussionsrunde, während die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) eine Anhörung im Niedersächsischen Umweltausschuss erwirkt hat. Auch der hiesige Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann (CDU) hat den Fall weiter getragen und wendet sich direkt an Ministerpräsident Weil.

Doch trotz dieser großen Stimmung aus Wangelnstedt verhält sich die Betreibergesellschaft derzeit für die Mitglieder der BI noch erschreckend ruhig. Für die, kommende Woche anstehende, öffentliche  Aufzeichnung der Streit-Sendung „Jetzt reicht’s!“ des Radiosenders NDR1 habe sich die GFR sogar abgemeldet. „Die Betreiberfirma wird trotz expliziter Einladung keinen Vertreter schicken“, teilt die Bürgerinitiative mit.

Foto: rus

Achtung! Ende der Seite!
Hier geht es zurück zum Seitenanfang.
zum Anfang

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Ich akzeptiere die Cookies dieser Seite. Hier erfahren Sie mehr über unseren Datenschutz.

Ich akzeptiere die Cookies dieser Seite