Gasleck in Butangastank: Großeinsatz der Feuerwehren im Knauf Gipswerk in Stadtoldendorf
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. April 2016 14:15
Stadtoldendorf (rus). Großalarm für die Feuerwehren aus Stadtoldendorf, Lenne und Eschershausen: Im Knauf Gipswerk löst die Brandmeldeanlage aus. Aus einem unterirdischen Butangastank tritt Gas aus, rund 100 Tonnen Butangas drohen, in die Umwelt zu gelangen. Mit steigender Konzentration steigt auch das Risiko einer Explosion, die verheerende Folgen haben könnte. Die Einsatzkräfte müsse jetzt schnell und gezielt vorgehen.
Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften rücken am frühen Dienstagabend deshalb die Freiwilligen Feuerwehren aus Stadtoldendorf, Lenne und Eschershausen an, um den Einsatz zu bewältigen. Was die Einsatzkräfte nicht wissen: Es handelt sich um eine geheime Alarmübung, um den Alarmierungsweg und die erst im vergangenen Jahr erneuerte Brandmeldeanlage des Gipsunternehmens in Stadtoldendorf unter realen Einsatzbedingungen zu testen. Nach der Alarmierung setzen sich schnell die ersten Fahrzeuge in Bewegung, binnen weniger Minuten sind die ersten Kräfte vor Ort. Unter den wachsamen Augen von Regierungsbrandmeister Wolfgang Brandt, Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders und den Gemeindebrandmeistern Frank Teiwes und Stellvertreter Ulrich Müller sowie Vertretern des Unternehmens Knauf wird die Übungslage schließlich mit Bravour gemeistert.
Die rund 60 Einsatzkräfte vor Ort können aufgrund der Einsatzlage dabei allerdings nur mit größter Vorsicht vorgehen. So wird nach erster Lageerkundung der betroffene Bereich abgesperrt und unter Berücksichtigung der akuten Windrichtung abgesichert. Unter der Leitung von Einsatzleiter Sascha Hartmann kann dann zügig ein erster Messtrupp unter Atemschutz in tiefere Lagen des Unternehmensbereiches vorgehen, um erste Messungen vorzunehmen und Gas aufzuspüren. Angenommen wurde ein Gasaustritt aus der unterirdischen Butangasanlage auf dem Unternehmensgelände, der im Ernstfall gravierende Folgen haben könnte. So gehört es beispielsweise zu den Sicherheitsvorkehrungen der Feuerwehr, in den betroffenen Bereichen ausschließlich mit explosionsgeschützten Gerätschaften vorzugehen und die exakte Windrichtung im Auge zu behalten. Mit einem zweiten Messtrupp erkunden schließlich weitere Kräfte auf der Rückseite der Werkshallen die Umgebung.
Während die Messtrupps die ersten Ergebnisse liefern, wird aus dem benachbarten Silbersee, der als Feuerlöschteich dient, bereits eine Wasserversorgung aufgebaut, um mit dem Wasser die Gasansammlungen aufzuwirbeln und schließlich aufzulösen. Größtes Augenmerk liegt für die Einsatzkräfte unter anderem darauf, eine Ausbreitung des Gases in die Hallen des Unternehmens zu verhindern. Mit zwei Hydroschildern, mit denen die Feuerwehren eine bis zu 10 Meter hohe und 30 Meter breite Wasserwand erzeugen können, wird eine Barriere gegen die weitere Ausbreitung aufgebaut. Für die Dauer eines derartigen Einsatzes würde die Produktion in dem Gipswerk angehalten und das Gebäude evakuiert werden müssen, doch für die Übung konnten die Betriebsabläufe nahezu ungehindert weiterlaufen. Nach gut zwei Stunden war für die Ehrenamtlichen der Einsatz beendet.
Fotos: dk