„Schule ist einfach meine Wohlfühloase“- Ursula Haasper feiert still und heimlich 25-jähriges Jubiläum als Rektorin der Deenser Grundschule
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 03. Februar 2016 08:30
Deensen (kp). Es entspricht nicht Ursula Haaspers Ansinnen, ihren Verdienst für die Grundschule Deensen großspurig und für alle sichtbar in den Mittelpunkt zu stellen. Still und heimlich versuchte sie am 1. Februar auf ihre 25 Jahre als Rektorin der „Grundschule am Nordsolling“ zurückzublicken. „Irgendwie ist es dann doch rausgekommen“, gestand die gelernte Grundschullehrerin fast peinlich berührt.
Bei einer vertrauten Tasse Schul-Kaffee blickte Ursula Haasper in einem offenen Gespräch mit unserer Redaktion nostalgisch auf die vergangenen Jahrzehnte zurück. Am 1. Februar 1991 übernahm sie kommissarisch die Stelle des Rektors an der Grundschule Deensen. Ihre Schullaufbahn als Lehrerin liegt allerdings viel weiter zurück. „Ich wollte eigentlich immer nur unterrichten“, erinnerte sie sich, als sie ihren Schuldienst am 1. Februar 1973 nach Beendigung des Lehramtsstudiums in Hessen antrat.
Drei Jahre später zog es Ursula Haasper bereits in den beschaulichen Holzmindener Landkreis, um vorübergehend in Stadtoldendorf eine Stelle als Lehrerin anzunehmen. „Eigentlich kam ich wegen meines jetzigen Mannes hierher“, nicht wissend, dass sie fast genau zehn Jahre später ihrer zweiten großen Liebe gegenüberstehen sollte. „Als ich 1983 meinen Sohn in Deensen einschulen ließ und diesen wunderschönen Schulhof und die ganzen tollen Räumlichkeiten sah, wusste ich, dass ich mich hierhin versetzen lassen musste“, erinnerte sich die jetzige Rektorin freudestrahlend an ihre erste umwerfende Begegnung mit der Grundschule. Vor allem der Schulgarten hatte es ihr angetan, den sie, mit einem Traktor durch sämtliche Ortschaften aus Arholzen anreisend, eines Nachmittages nach Schulschluss höchstpersönlich umpflügte.
Am 1. August 1984 fing sie als Lehrerin an der Grundschule Deensen an und blieb ihr bis heute treu. Die schönste Phase ihrer beruflichen Laufbahn datiert Ursula Haasper in die Zeit, als die „Grundschule am Nordsolling“ in Deensen den Status einer „vollen Halbtagsschule“ hatte. Es waren vor allem die offenen Unterrichtsformen, die der heutigen Rektorin zusagten: „Es gab viele schöne Ansätze, die uns erlaubten, den Unterricht optimal gestalten zu können. Durch eine viel bessere Lehrerausstattung war es uns möglich, auch mal zu zweit eine Unterrichtsstunde für die Kinder zu absolvieren.“ Vermutlich war diese Schulform für das Land langfristig nicht mehr tragbar, so nimmt Ursula Haasper an. Nach knapp zehn Jahren, im Jahr 2006, sollte die Grundschule Deensen also in eine „verlässliche Grundschule“ umfunktioniert werden.
Seitdem ist die Schule personell oft unterbesetzt, sodass die Schulrektorin oft selbst unterrichten muss: „Schulrektoren müssen auch unterrichten. Anders geht es nicht.“ Für Ursula Haasper sind diese Umstände sicherlich keine zusätzliche Belastung. Wenn alles gut geht, möchte sie noch ungefähr eineinhalb Jahre berufstätig sein. Für ihren beruflichen Endspurt hat sie sich deshalb noch einen persönlichen Wunsch erfüllt: „Ich habe nochmal eine 1. Klasse übernommen“, gestand sie freudestrahlend.
„Ich bin immer eine Lehrerin mit Leib und Seele gewesen, auch wenn meine Eltern einen ganz anderen Berufsweg für mich vorgesehen hatten. Die Schule und die Kinder waren für mich immer eine Art Oase- eine Wohlfühloase!“
Foto: kp