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Freitag, 27. November 2015 13:55 Uhr

Gerd Henke: Das passt nicht ins Landschaftsschutzgebiet - EnBW und REON wollen 200 Meter hohe Windräder am Sollingrand bauen Gerd Henke: Das passt nicht ins Landschaftsschutzgebiet - EnBW und REON wollen 200 Meter hohe Windräder am So

Kreis Holzminden (red). Mit großer Skepsis betrachtet Bündnis 90/Die Grünen die Initiativen großer Windkraft-Unternehmen, im südlichen Landkreis Holzminden zwei neue Windparks zu errichten. Wie Gerd Henke, grüner Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Landrat, mitteilt, beabsichtigen die Energie Baden Württemberg (EnBW) und die REON AG aus Worpswede, in Lauenförde und Derental zwei große Windparks zu errichten. Beide Unternehmen haben bereits – jeweils getrennt voneinander – den Landeigentümern ihre Planungen vorgestellt. Danach beabsichtigen die Projektierer sowohl in der Lauenförder als auch in der Derentaler Gemarkung jeweils sechs bis acht Windenergieanlagen aufzustellen.Der Flächenverbrauch für beide Windparks ist mit jeweils rund 80 Hektar veranschlagt.

„Wir haben große Zweifel, dass solche über 200 Meter hohe Anlagen in die Natur und Landschaft des Sollingrandes passen“, sagt Gerd Henke. „Die Grünen im Kreis Holzminden sind nach wie vor die glühendsten Verfechter der Energiewende und kämpfen weiter für die komplette Abschaltung aller Atomanlagen, aber die neuen Energien müssen dort aufgebaut werden, wo sie hinpassen. Und Wesertal und Solling gehören nicht dazu“, so Henke. Aus gutem Grund seien bereits im Jahr 2002 auch die Gebiete, auf die jetzt die Windkraftunternehmen ein Auge geworfen haben, unter Schutz gestellt worden. Das Landschaftsschutzgebiet Solling-Vogler soll gerade den naturraumtypischen Charakter mit seinen vielfältig strukturierten Waldgebieten, Tälern, Wiesen und Gehölzsäumen schützen. „Diesen Schutz wollen wir nicht aufgeben“, sagt Henke. „Dafür würde es im Kreistag keine Mehrheit geben.“

Der stellvertretende Landrat vermutet, dass aber auch naturfachliche Gesichtspunkte gegen Windkraftanlagen in diesem sensiblen Gebiet sprechen. Denn am Sollingrand fliegen unter anderem Rotmilan und Schwarzstorch, prioritäre Arten, die höchsten Schutz genießen.

Aber auch das Weltkulturerbe Kloster Corvey, das in Sichtbeziehung zu den Windparks stehen würde, würde 200 Meter hohe Windmühlen auf der anderen Weserseite optisch nicht verkraften. „Die Anlagen wären so dominant und weithin sichtbar, dass sie Corvey und auch Schloss Fürstenberg in den Schatten stellen würden“, erklärt Henke. „Für die Bestrebungen in unserer Region, gemeinsam den naturnahen Tourismus voranzubringen, wären solche, alles überragenden Windparks, kontraproduktiv.“

Der Holzmindener Kreistag wird sich am Montag 7. Dezember, mit der Thematik befassen. Dann soll ein Vorentwurf „Windenergie“ zum Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) beschlossen werden. Noch werden in diesem Vorentwurf die Flächen in Lauenförde und Derental als Potenzialflächen ausgewiesen. Als Grüne gehen wir gemeinsam mit den Naturschutzverbänden davon aus, dass das Landschaftsgebiet Solling-Vogler auch in Zukunft nicht angetastet werden wird.

Foto: Henke

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