Alt, alleinstehend, Opfer? - WEISSER RING und Polizei informieren mit neuen Broschüren
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 18. August 2015 10:22
Die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2014 belegt: Ältere Menschen ab 60 Jahren werden verhältnismäßig selten Opfer von Gewaltkriminalität, nämlich nur in 5,6 Prozent aller Gewaltfälle. Allerdings nimmt im Bereich der Pflegebeziehungen sowie bei Eigentums- und Vermögenskriminalität die Zahl der Delikte zu, bei denen gezielt ältere Menschen als Opfer gewählt werden, siehe z. B. der so genannte „Enkeltrick".
Um ältere Menschen für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und ihnen Tipps an die Hand zu geben, bieten die Polizei und der WEISSE RING zwei neue umfassende Ratgeber an, die den unterschiedlichen Lebensphasen und -bereichen von Senioren Rechnung tragen.
„Da immer mehr Menschen immer älter werden, entwickeln sich vermehrt spezifische, auf ältere Opfer ausgerichtete Deliktsmuster. Aus diesem Grund müssen die Zielgruppen unterschiedlich angesprochen und informiert werden“, erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK).
Einmal gibt es mit „Sicher leben“ Tipps und Informationen zu Gefahren an der Haustür, im Internet oder auch unterwegs. Des Weiteren können sich Senioren über Gewalt in der Pflege informieren und erfahren mehr zur Nachbarschaftshilfe oder dem richtigen Zeugenverhalten.
Die Broschüre „Sicher zu Hause“, richtet sich eher an Seniorinnen und Senioren im höheren Lebensalter, die nicht mehr so mobil leben können; sie sind darum eher alterstypischen Gefahren ausgesetzt, die ihnen im häuslichen Umfeld (Haustür oder Telefon) begegnen können. Diese Broschüre ist für eine bessere Lesbarkeit extra im A4 Format erstellt und mit einer größeren Schrift versehen worden. Die Leserinnen und Leser werden darüber informiert, wie Täter beispielsweise versuchen, durch Tricks und Täuschungen an das Vermögen älterer Menschen zu gelangen.
„Kriminelle überlegen sich immer raffiniertere Methoden, um sich gezielt an Senioren zu bereichern und sie zu betrügen“, sagt Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS. Neben dem finanziellen Schaden würden ältere Menschen auch mit psychischen Folgen kämpfen, wenn sie zum Opfer werden. Sie betont: „Wer auf eine Masche hereinfällt, schämt sich oft im Nachhinein und möchte nicht, dass andere erfahren, wie naiv man war. Daher melden viele sich erst gar nicht bei der Polizei.“ Der WEISSE RING stehe Senioren in diesen schweren Situationen beiseite. „Mit den Broschüren wollen wir erreichen, dass Senioren seltener Opfer von Kriminellen werden, denn die Prävention von Kriminalität ist der beste Opferschutz“, unterstreicht Müller-Piepenkötter.
Beide Broschüren können im Internet unter http://www.polizei-beratung.de/medienangebot.html kostenlos heruntergeladen werden oder sind kostenfrei in jeder Polizeidienststelle erhältlich.
Foto: Weißer Ring