Vorfreude auf die neue Klostersilhouette: Der Neubau des Vierungsturms der Klosterkirche Amelungsborn steht in den Startlöchern
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 30. Juli 2015 11:49
Der Bauantrag würde zurzeit noch beim Landkreis laufen, sodass der Baubeginn voraussichtlich im August stattfinden kann.
Das Kloster Amelungsborn wurde 1135 durch Bischof Bernhard I. von Hildesheim geweiht. Es ist das erste Zisterzienserkloster in Niedersachsen. Jahre später, gegen Ende des 16. Jahrhunderts, erstreckte sich über der Vierung der Kirche ein achteckiger Turm mit Helmlaterne, der nach einem schweren Brand zerstört, entfernt und gegen einen barocken Dachreiter ausgetauscht wurde. Dieser musste nun, gut 300 Jahre nach seiner Errichtung, im Jahr 2007 aufgrund einer für Besucher gefährlichen Ausgangslage entfernt werden. Ausgangspunkt war dabei jedoch nicht eine, wie in einigen Medien kolportiert, missglückte Sanierung der Kirche, wie Eckhard Gorka auf Nachfrage bestätigte: „Da war nichts missglückt. Es gab auch keine Sanierungsmaßnahmen. Es waren etliche Balkenlagen schlicht verfault und es bestand die Gefahr, dass der Turm in die Vierung der Kirche fällt. Gefahr im Verzug!“
Nach einigen Jahren der Stagnation, zumindest der außenstehenden Wahrnehmung nach zu urteilen, wurde gegen Ende des letzten Jahres ein Architektenwettbewerb ausgerufen. Am Ende gab es zwei Gewinner, die sich allerding in einem nachgehenden Wettbewerb erneut mit ihren Entwürfen zur Neugestaltung des Kirchturmes vorstellen mussten. Ein Fachgremium aus Architekten, Denkmalpflege, Statikern etc. entschied sich für den Entwurf von Prof. Bernd Hirche. Hirche ist ein sehr renommierter Architekt, der schon für zahlreiche Kirchensanierungen verantwortlich ist: „Das Kloster freut sich, so einen renommierten Architekten gewonnen zu haben. Prof. Hirche hat sich in die Ästhetik des Klosters verliebt.“
Wann die Baumaßnahmen abgeschlossen sein werden, lässt sich vermutlich nicht genau einschätzen. Die Vorfreude auf das komplettierende Bauelement darf sich aber bereits einstellen, wenn sich die seit Jahren schmerzlich vermisste Akustik der Glocken wieder zu Wort melden darf und die Silhouette des Klosters mit der untergehenden Sonne auf der Bundesstraße durch den stolzen Kirchturm wieder vereinen lässt.
Fotos: kp