Donnerstag, 04. Dezember 2014 11:17 Uhr
Samtgemeinderat Bodenwerder-Polle beschließt Erhalt der Grundschulen Ottenstein und Kirchbrak
- Details
- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Donnerstag, 04. Dezember 2014 11:17
Folgerichtig war dies auch das Hauptthema der anfänglichen und teilweise hitzig geführten Einwohnerfragestunde. Besorgte Eltern nutzten die Gelegenheit noch einmal, um für den Erhalt ihrer Schulen zu kämpfen und forderten die Politiker auf, gemeinsam den Kampf gegen die Folgen des demographischen Wandels in Angriff zu nehmen. So erinnerte Michaela Meier, Elternvertreterin aus Kirchbrak, an die Schulausschusssitzung vor zwei Wochen: „Die Ausschussempfehlung sollte nicht in Frage gestellt werden“, so ihre Worte. Bevor es zur Aussprache und Abstimmung über diesen, wohl brisantesten Tagesordnungspunkt kam, nahm Samtgemeindebürgermeister Joachim Lienig zunächst die Verpflichtung von zwei neuen Ratsmitgliedern vor. Für den verstorbenen Michael Alber rückt Manfred Kliche in die SPD-Fraktion und für Marion Becker, die ihr Amt niederlegte, Detlef Meyer in die CDU-Fraktion.
Im Anschluss folgte dann die Beratung über die Zukunft der Grundschulen in der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle. Wilhelm Brennecke machte gleich zu Beginn keinen Hehl daraus, dass die SPD-Fraktion bei dieser Frage gespalten ist, nutzte aber gleichzeitig die Gelegenheit, auf das klare Votum für den Erhalt der Schulen in Kirchbrak und Ottenstein, aus den Ausschüssen, hinzuweisen. Aus der CDU-Fraktion wiederum wurde schnell deutlich, dass Einigkeit über den Willen zum Erhalt der Grundschulen besteht. Samtgemeindebürgermeister Joachim Lienig wies unterdessen erneut darauf hin, dass er bei seinem Beschlussvorschlag, welcher vorsieht, die Grundschulen im Sommer 2015 zu schließen, bleibt. Gleichzeitig kritisierte er den Rat: "Sie wollen entscheiden, dass Sie nichts entscheiden.“ In der anschließenden Abstimmung entschieden sich letztendlich 18 Ratsmitglieder, bei 13 Gegenstimmen, für den Erhalt der Grundschulen in Ottenstein und Kirchbrak.
Damit wird sich mit der Frage, wie es in der Schullandschaft der Samtgemeinde weitergeht, zu Beginn des Jahres 2017 also erneut beschäftigt. Bis dahin soll durch enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Bevölkerung nach Lösungen für den Umgang mit schrumpfenden Schülerzahlen und daraus resultierenden möglichen Schulschließungen gesucht werden.
Bei den weiteren Tagesordnungspunkten herrschte dann durch alle Fraktionen hinweg deutlich mehr Geschlossenheit. So wurden sowohl der Beschluss zum ausdrücklichen Wunsch nach einer IGS in Bodenwerder, als auch die Abstimmungen über Fremdenverkehrs- und Kurbeiträge einstimmig gefällt. Kontrovers wurde es dann wieder beim Haushalt fürs Jahr 2015. Hier hatten CDU und UWG einige Kritikpunkte und wiesen auf die in ihren Augen zu hohen Ausgaben hin. Die SPD entgegnete darauf, dass man nicht bei so wichtigen Angelegenheiten wie Feuerwehr und ärztlicher Versorgung sparen wolle. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Besucher die Sitzung bereits verlassen. Der eindeutig wichtigste Punkt für sie, die Klärung der Grundschulfrage.
Foto: ro/ho