Von wegen Du Flasche – „Die Flasche“ heißt es in Boffzen
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Samstag, 01. Dezember 2012 10:03
Beim Problem „Verkehrsanbindung“ konnte Innenminister Schünemann mitteilen, daß die Planung für einen Ausbau der B240 mit Genehmigung des Bundesverkehrsministeriums vorfinanziert würde aufgrund der Dringlichkeit. „Bis 2014 müssen wir unsere Planungen in Berlin vorlegen, um möglichst 2016 bauen zu können“, erläuterte Uwe Schünemann den Stand der Dinge.“Ich verspreche wenig, aber bis 2020 sollte die Anbindung weitestgehend fertig gestellt sein“, ergänzte Schünemann seine Ausführungen und verwies noch auf Zuständigkeiten auch in Brüssel für zukünftige, regionale Entscheidungen.
„Brüssel“ und die „Energiewende“ waren denn auch sogleich Anknüpfungspunkte für Geschäftsführer Peter Sasse und forderte von der Politik Planungssicherheit in der Energieversorgung:“Wir wollen wissen, wo ist die Richtung!“ Die Energiekosten bei Noelle und von Campe stehen mit rund 1 Million Euro monatlich zu Buche und sorgen in der „gesamteuropäischen Betrachtung“ für einen zusätzlichen Konkurrenzdruck in Boffzen. Die Energiewende sei auch auf Ministerpräsidenten-Ebene ein schwieriges Thema, bestätigte Uwe Schünemann und ermunterte Geschäftsführer Sasse zur Teilnahme an der Diskussion: „ Wenn Sie pragmatische Vorschläge haben, sind wir hier als Politiker sehr dankbar.“
Sasse verwies an diesem Punkt auf ein sogenanntes „Feldprojekt Energiegewinnung durch Wärme-/Temperatur-Differenzen in der laufenden Produktion“. Dieses Projekt wird vom Bundesforschungsministerium mitfinanziert. “ Wenn es bei Glas läuft, funktioniert es auch bei der Porzellan- und Stahlproduktion“, erklärt Sassen und denkt dabei schon an den Fabrikschornstein:“Die Temperaturableitung von 250 Grad im Schornstein sei letztendlich verpuffte Energie.“
Denn ihre Energie stecken die Glasmacher in Boffzen lieber in neue Ideen – zum Beispiel in eine Flasche. Unter der Produktbezeichnung „Slom Flasche mit Verschluss“ beliefert Noelle+von Campe ein international aufgestelltes Möbelhaus und damit den derzeit besten Kunden. Die Konkurrenz aus China konnte dabei aus dem Feld geschlagen werden:“ Was uns hilft, ist die Qualität der Mitarbeiter. Das macht uns richtig stolz, denn es hat uns unglaublich gefordert, aber auch weiter gebracht“, kommentierte Geschäftsführer Peter Sasse freudestrahlend den gemeinsamen Erfolg.
(Text/Foto: Erwin Beckmann)