Sonntag, 08.09.2024
Donnerstag, 08. Dezember 2016 09:06 Uhr

Nach 15 Jahren aus dem Amt ausgeschieden: Ein Interview mit Ex-Bürgermeister Konrad Edelmann (BP20) Nach 15 Jahren aus dem Amt ausgeschieden: Ein Interview mit Ex-Bürgermeister Konrad Edelmann (BP20)


Eschershausen (kp). Nach 15 Jahren im Amt des Bürgermeisters der Stadt Eschershausen ist Konrad Edelmann nach der konstituierenden Sitzung am 3. November 2016 auch aus allen anderen Gremien ausgeschieden. Fast ein halbes Jahrhundert politischen Engagements liegt hinter ihm. Zeit, um zurückzublicken. Die Redaktion hat den langjährigen Eschershäuser für ein exklusives Interview besucht.

Weser-Ith News: Sehr geehrter Herr Edelmann, es war eine von Ihnen bewusst getroffene Entscheidung, sich auf Gemeindeebene der vergangenen Kommunalwahl nicht mehr aufstellen zu lassen. Für den Kreistag ließen Sie sich allerdings ein weiteres Mal aufstellen. Leider ohne Erfolg.

Edelmann: Die Wähler haben jüngere Kandidaten bevorzugt.

Weser-Ith News: Blicken Sie mal auf Ihr politisches Leben im Weserbergland zurück! Wie waren Ihre Anfänge, der Übergang zum Bürgermeister und was waren in diesen 15 Jahren Amtszeit Ihre größten Ereignisse?

Edelmann: Ich war von 1976 bis 1988 dreimal in den Rat der Gemeinde Halle und in den Samtgemeinderat in Bodenwerder gewählt worden. In der Periode von 1981 bis 1986 war ich in der Gemeinde Halle stellvertretender Bürgermeister hinter Bürgermeister Wilhelm Meyer. In der Wahlperiode vor 2001 war ich etwa ein halbes Jahr 2. stellvertretender Bürgermeister hinter Bürgermeister Hesse, so dass ich mich bereits auf das Amt einstellen konnte.

Weser-Ith News: Ihre schönsten Erinnerungen an diese Zeit…

Edelmann: Durch gute Kontakte und persönliche Beziehungen gelang es im Jahr 2000 unserem damaligen Stadtdirektor Friedrich Mönkemeyer, Eschershausen 2001 in die Stadtsanierung zu bringen. Gegen erhebliche Widerstände der Denkmalpflege gelang es, mehr als zehn Häuser im Innenstadtbereich abzureißen und den Otto-Elster-Platz mit Seniorenheim, Supermarkt und Verkehrskreisel zu errichten. Aber auch Stadtbergstraße und das Kirchenumfeld wurden neu gestaltet. Dann war da natürlich noch der erste Spatenstich für die Nordostumgehung, was selbstverständlich auch zu den großen Erfolgsmeldungen gehört, nachdem die Stadt 20 Jahre um eine Entlastung der Innenstadt gekämpft hat. Für die Westumgehung – von der B64 zum Ith - würde ich persönlich einen Trassenverlauf ab der Kreuzung Eschershausen-Stadtoldendorf in Richtung Oelkassen auf den Holzabfuhrweg für wesentlich sinnvoller halten, als die geplante Linienbestimmung, welche parallel zur Borwelle verlaufen soll.

Weser-Ith News: Was glauben Sie, hätten Sie in 15 Jahren als Bürgermeister besser machen können? Oder besser gesagt: Was bleibt Ihnen negativ in Erinnerung?

Edelmann: Die Fusion der Altsamtgemeinden Eschershausen und Stadtoldendorf hat nicht alles verbessert. Man hat der Bevölkerung in beiden alten Samtgemeinden nicht ausreichend erklärt, welche Aufgaben die Samtgemeinde zu erfüllen hat und welche von der Stadt erledigt werden. Der Haushalt mit der schlechten finanziellen Ausstattung hat sich durch die Fusion nicht verbessert.

Weser-Ith News: Sie äußerten einmal die Kritik, dass Geschäfte vermehrt nach Stadtoldendorf gingen.

Edelmann: Nehmen Sie die Beispiele Aldi und Rossmann. Im Jahr 2011 sollten in Eschershausen auf Höhe des Friedhofs ein Aldi sowie eine Rossmann-Filiale errichtet werden. Von Seiten der Geschäftsführung Rossmann hieß es dann, dass eine Filiale nur in Kommunen ab 10.000 Leuten errichtet würde. Jetzt bekommt Stadtoldendorf einen Rossmann. Diese Problematik hat natürlich nichts mit der Samtgemeindeverwaltung zu tun. Hier geht es einzig und allein um die Investoren, die Eschershausen und Stadtoldendorf zwar als eine Gemeinschaft betrachten, sich im Zweifelsfall aber für den größeren Ort entscheiden.

Weser-Ith News: Vielen Dank, dass Sie sich für uns die Zeit genommen haben!

Die für Konrad Edelmann während seiner politischen Laufbahn wichtigste Auszeichnung erhielt er übrigens am 19. März 2007, von der Russischen Föderation – dem Nationalkomitee für öffentliche Auszeichnungen – gestiftet. Damals erhielt er den Orden „Peter des Großen, 3. Grades“, „für Verdienste und großen persönlichen Beitrag zur Festigung des Friedens zwischen den Völkern und internationale Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland“. Edelmann: „Ja, darauf bin ich sehr stolz!“

Das Interview wurde vom Redakteur Kai Pöhl geführt.

Foto: kp

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