Fragerunde Teil 2/5: Wir stellen die Fragen, die Parteien geben die Antworten - 5 große Themen nachgefragt vor der Kommunalwahl am Sonntag - Heutiges Thema: Hausärztliche Versorgung
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. September 2016 06:30
Eschershausen-Stadtoldendorf (my). Am Sonntag, 11. September, haben die Wähler in Niedersachsen wörtlich die Qual der Wahl. Bei den Kommunalwahlen müssen sie drei Kreuze machen - aber wie? In Teil 2 unseres Fragenkatalogs widmen sich die Parteien dem Thema Hausärztliche Versorgung.
Welche Partei verfolgt eigentlich welches Ziel? Wie stehen sie zu Themen, die die Bürger besonders bewegen? Weser-Ith News hat alle sieben Parteien und Vereinigungen, die bei der Kreistagswahl antreten, interviewt und trägt die Antworten in mehreren Artikeln zusammen. Die AfD (Alternative für Deutschland) hat auf die Anfrage der Redaktion als einzige Partei nicht geantwortet. Am Ende dieses Beitrages erfahren Sie, welches Thema am Mittwoch ansteht.
Im zweiten Artikel geht es um die hausärztliche Versorgung, die in ländlichen Regionen oft problematisch ist. Auch in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf könnte dieses Problem in den nächsten Jahren noch kritischer werden. Gibt es hier Handlungsbedarf? Wenn ja, wie?
CDU: Laut Lucian Kubas, Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbandes, und Bernd Garthen, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat der Stadtoldendorf, gibt es Handlungsbedarf, aber sie sehen die derzeitige Lage „nicht problematisch“. Um junge Ärzte künftig in die Region zu locken, sei eine gute Infrastruktur Voraussetzung, also die Verbesserung von Krippen-, Schul- und Kulturangeboten.
FDP: Momentan sei die Versorgung laut Hermann Grupe, Vorsitzender der Freien Demokraten im Landkreis Holzminden, noch gut. Aber die Lage werde brisanter, da zwei Hausärzte in der Samtgemeinde kurz vor der Altersgrenze stünden. Seine Lösungen: „Wir bemühen uns, alle Experten zusammen zu holen und müssen unsere Region attraktiver zu machen, um Ärzte anzusiedeln.“
SPD: „Wir haben bereits einen Antrag eingebracht, der vom Rat abgelehnt wurde. Mit Zuschussmöglichkeiten von der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Sozialministerium wollten wir ein ‚Hausärztliches Versorgungszentrum‘ für Eschershausen und Stadtoldendorf etablieren“, erklärt Christine Barner, Vorsitzende des SPD-Samtgemeindeverbandes. Sie sieht eine große Chance in kommunalen Ärztehäusern und hält diese für „zwingend erforderlich“.
Die Linke: Lukas Vössing, Kandidat für den Kreistag und den Samtgemeinderat Bevern, sieht Handlungsbedarf in der Samtgemeinde. Um Anreize und damit einen Zuzug von Ärzten in den ländlichen Raum zu schaffen, denkt er zum Beispiel an eine Extraprämie oder finanzielle Erleichterungen bei der Miete.
UWG: In der Samtgemeinde sieht die UWG laut Hubertus Berhörster, Vorsitzender der UWG in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, dringenden Handlungsbedarf. Die Kassenärztliche Vereinigung spreche von einer Überversorgung des Landkreises. Eine Aufteilung des Landkreises in zwei Gebiete, also Nord und Süd, könnte diesem Problem entgegenwirken, denn so könnte man den Ärztebedarf neu ermitteln.
Die Grünen: Für Torsten Maiwald, Kandidat für den Samtgemeinderat Eschershausen-Stadtoldendorf, sind finanzielle Mittel nicht ausreichend, um Jungärzte anzulocken. Er setzt auf gute Infrastrukturen und will so Anreize schaffen: „Dafür müssen die öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Büchereien, Freibäder erhalten werden, Ganztagsangebote für Klein- und Schulkinder ausgebaut werden und die Städte attraktiv gestalten werden.“
Morgen lesen Sie auf der Onlinezeitung Weser-Ith News die Reaktionen der Parteien zum Thema Polizeistrukturveränderungen zum 1. Oktober 2016. Unter den Bürgern hat diese schon für viel Sorge und Gesprächsstoff gesorgt. Sie sieht eine Reduzierung der Nachtschichtbesetzung in Stadtoldendorf und eine Versorgung durch Holzminden bzw. Bodenwerder vor. Wie stehen die Politiker dazu? Wollen Sie sich an dieser Stelle für Veränderungen stark machen?
Foto: red