Fragerunde Teil 1/5: Wir stellen die Fragen, die Parteien geben die Antworten - 5 große Themen nachgefragt vor der Kommunalwahl am Sonntag - Heutiges Thema: Schule
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Montag, 05. September 2016 15:00
Eschershausen-Stadtoldendorf (my). Drei Kreuze und viel Auswahl –am Sonntag, 11. September, müssen sich die Wähler in Niedersachsen bei der diesjährigen Kommunalwahl entscheiden. Aber welche Partei steht eigentlich für was? Welche Ziele haben sie und welche Veränderungen wollen sie in der Samtgemeinde bewirken? Wie äußern sie sich zu besonders brisanten Themen, die die Bürger bewegen? Die Onlinezeitung Weser-Ith News hat alle sieben Parteien und Vereinigungen, die bei der Kreistagswahl antreten, interviewt und trägt die Antworten hier zusammen.
Die AfD (Alternative für Deutschland) hat auf die Anfrage der Redaktion als einzige Partei nicht geantwortet. Im ersten Artikel geht es um die Schulpolitik, die im Landkreis Holzminden seit Jahren eine endlose Debatte ist. Am Ende dieses Beitrages erfahren Sie, welches Thema am Dienstag ansteht.
Wie soll es in den nächsten fünf Jahren mit der Oberschule Stadtoldendorf weitergehen? Und wie sieht die Zukunft der Förderschule Deensen aus?
CDU: Die CDU spricht sich für die eigenständige Erhaltung und Stärkung der Homburg-Oberschule in Stadtoldendorf aus. Laut Lucian Kubas, Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbandes, und Bernd Garthen, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat der Stadtoldendorf, entwickeln sich die Schülerzahlen positiv und stabil.
Die Förderschule Deensen hat in den Augen der CDU eine „besondere Aufgabe in der Bildungsentwicklung der Schüler“. Die Partei stellt sich gegen einen Umzug der Förderschule ins Schulzentrum Stadtoldendorf.
FDP: Hermann Grupe, Vorsitzender der Freien Demokraten im Landkreis Holzminden, fasst zusammen, dass Stadtoldendorf und auch Eschershausen hervorragende Arbeit leisten und will die Oberschule Stadtoldendorf als eigenständige Schule erhalten. Er sieht eine gute Beschulung sichergestellt und will die Standorte in keinster Weise in Frage stellen.
An der Förderschule Deensen sieht Grupe eine schwierige Situation zu Lasten der Schüler, da die Lehrerversorgung unzulänglich ist. Dies gelte es dringend und kurzfristig zu verändern. Grundsätzlich sieht die FDP eine Eingliederung nach Stadtoldendorf als einen richtigen Schritt.
SPD: Ursprünglich war die SPD für eine Integrierte Gesamtschule. Da die Pläne so nicht umgesetzt werden konnten, macht sich Christine Barner, Vorsitzende des Samtgemeindeverbandes, nun dafür stark, dass alle Standorte so bleiben, wie sie sind –„so lange die Schülerzahlen ausreichend sind und die Bausubstanz erhalten wird.“
Was die Förderschule Deensen anbelangt, sieht Barner die Inklusion als richtigen Weg. Eine gemeinsame Beschulung sei möglich und die dann leerstehenden Räume in Deensen könnten anders genutzt werden.
Die Linke: Machen sich für den Erhalt aller Standorte als eigenständige Schulen stark–auch die Förderschule Deensen. Hier sieht Lukas Vössing, der für den Kreistag und den Samtgemeinderat Bevern kandidiert, eine vernünftige Förderung für Kinder gegeben, vor allem in den ersten Klassen.
UWG: „Wir stehen dahinter, dass die Schulstandorte eigenständig bleiben! Die Schülerzahlen sind gegeben und die Schulen sind existentiell wichtig“, sagt Hubertus Berhörster, Vorsitzender der UWG in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf. Die Debatte hält er grundsätzlich für „indiskutabel“. Ähnlich ist seine Sicht auf die Förderschule Deensen. Auch diese Schule ist für ihn sinnvoll und hat ihre Berechtigung, „um die Kinder entsprechend zu fordern und zu fördern“.
Die Grünen: „Wir Grünen hier vor Ort haben uns von Anfang an für den Erhalt beider Schulstandorte ausgesprochen, parteiintern dafür gekämpft und deutlich ‚NEIN‘ zur Aufgabe eines Standortes gesagt“, so Torsten Maiwald, Kandidat für den Samtgemeinderat Eschershausen-Stadtoldendorf. Den Gedanken der Inklusion halten die Grünen grundsätzlich für „gut, richtig und indiskutabel, denn es setzt das Menschenrecht auf gesellschaftliche Teilhabe um“, heißt es weiter. Sie sehen eine Menge Nachbesserungsbedarf an den allgemeinbildenden Schulen, damit die Kinder auch dort effektiv gefördert werden können. „Unabhängig davon muss aber, so lange die Förderschule Deensen noch besteht, auch genügend Personal für ihre gute Arbeit zur Verfügung gestellt werden“, erläutert Maiwald.
Morgen lesen Sie auf der Onlinezeitung Weser-Ith News die Reaktionen der Parteien zum Thema hausärztliche Versorgung, die in ländlichen Regionen oft problematisch ist. Auch in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf könnte dieses Problem in den nächsten Jahren noch kritischer werden. Gibt es hier Handlungsbedarf? Wenn ja, wie?
Foto: red