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Donnerstag, 28. Juli 2016 05:08 Uhr

Giftige Pflanze breitet sich am Ith aus - Gerd Henke und Holzener Ratsherr Thomas Samse: Ausbreitung von Jakobskreuzkraut muss eingedämmt werden Giftige Pflanze breitet sich am Ith aus - Gerd Henke und Holzener Ratsherr Thomas Samse: Ausbreitung von Jako

Holzen (red). „Der massiven Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes muss Einhalt geboten werden.“ Das sagen Gerd Henke, Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Holzmindener Landrat und Thomas Samse, Ratsherr in Holzen. Auf Einladung Samses hatte sich Henke mit den Holzener Landwirten Wilhelm Albrecht, Wilhelm und Christian Ahlswede sowie Rainer Sander vom Landvolk Kreisverband Weserbergland auf den Ith-Wiesen bei Holzen zu einem Ortstermin getroffen.

Vor Ort verschafften sich die beiden Grünen-Politiker einen Eindruck von der zunehmenden Ausbreitung des für Mensch und Tier giftigen Jakobskreuzkrautes (JKK). Die Landwirte wiesen eindringlich darauf hin, dass große Teile der Heuernte vernichtet werden müssten. Denn wenn die Pflanzen in größeren Mengen im Heu vorkommen, sei es als Futter für Pferde, Rinder und Schafe nicht mehr zu verwenden. Denn die Toxizität der Pflanze ist hoch. So gilt eine Menge von 40 bis 80 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht bei Pferden als tödlich. Doch die meisten Vergiftungen verlaufen schleichend, weil das Gift sich nach und nach in der Leber akkumuliert. Für Menschen kann schon der Hautkontakt mit den überirdischen Pflanzenteilen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Verantwortlich dafür sind Pyrrolizidin-Alkaloide, wie die chemischen Verbindungen genannt werden.

„Es ist bedauerlich, wenn die reichhaltige, bunte Pflanzenwelt auf den Ithwiesen absehbar immer mehr von dem gerade jetzt blühenden Jakobskreuzkraut dominiert wird“, befinden Henke und Samse. Sie haben sich von den Landwirten überzeugen lassen, dass hier eingegriffen werden muss. Denn reifen die Samen der Pflanzen in den nächsten Wochen erst einmal aus, ist in den nächsten Jahren mit größeren Kalamitäten zu rechnen.

Für die Grünen ist allerdings auch klar, dass dem Jakobskreuzkraut nur mit mechanischen Mitteln begegnet werden kann. „Gerade auf den Naturschutzflächen auf und am Ith verbietet sich der Einsatz von Herbiziden. Durch flächendeckendes Aufbringen von Chemie würden die wertvollen Pflanzengesellschaften schwer in Mitleidenschaft gezogen und auch die Tierwelt würde Schaden nehmen“, sind Henke und Samse überzeugt. Zudem ließen das auch die Schutzbestimmungen für Naturschutzflächen gar nicht zu.

Kommt also nur das Ausreißen der Pflanzen mit Stumpf und Stiel in Frage. Die Grünen begrüßen daher die erste Maßnahme der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises. Sie will den Landwirten Abfallsäcke der Kreisabfallwirtschaft kostenfrei zur Verfügung stellen, in denen ausgerissene Pflanzen gesammelt werden können. Die Kreis-Abfallwirtschaft müsse dann die Pflanzenteile zur schadlosen Beseitigung in die Müllverbrennung geben.

Der stellvertretende Landrat will sich dafür einsetzen, dass die Entsorgungsarbeit nicht an den Landwirten allein hängen bleibt. „Ich würde mir wünschen, dass dort auch Freiwillige, möglicherweise auch Mitarbeiter des Naturparks Solling-Vogler, mithelfen.“ An einem Arbeitseinsatz würden sich auch er selbst sowie Ratsherr Samse beteiligen. „Das sind wir unserer wunderbaren Natur auf dem Ith einfach schuldig“, sagen die beiden.

Die Grünen wurden von Landwirten und Landvolk darauf hingewiesen, dass die massive Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes begünstigt worden sei auf Flächen, die von Pferdehaltern im Wege des Vertragsnaturschutzes gepachtet und offenbar nicht vorschriftsmäßig bewirtschaftet wurden. Dort, wo die Grasnarbe von Pferden zertrampelt wird und sich nicht wieder schließt, findet das Jakobskreuzkraut gute Bedingungen vor. „Hier müssen die zuständigen Stellen genau hinsehen, ob die Verträge auch vom Pächter erfüllt werden“, erklären Henke und Samse, „denn anders mache Vertragsnaturschutz keinen Sinn.“

Foto: r

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