4000 Megawatt durch neue Stromautobahn sollen bald auch durch den Kreis Holzminden und Höxter fließen
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Mittwoch, 05. Februar 2014 20:45
Ein umfangreiches Milliardenprojekt
Es ist die Haupttrasse eines insgesamt 800 Kilometer langen Stromprojektes der Superlative, welches bis zum Jahr 2022 fertiggestellt sein und mehrere Milliarden Euro kosten soll. Das unter dem Namen „Südlink“ firmierende Projekt stützt sich unter anderem auf eine Prognose, nach der allein die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen bis zum Jahr 2023 rund 30 Prozent ihres eigenen Stromverbrauches pro Jahr importieren müssen. Im Norden werde Strom über die umweltfreundlichere Windenergie produziert, der im Süden den durch Kernenergie produzierten Strom ersetzen soll. Und für die zahlreichen Befürworter sind die neuen Stromleitungen von Nord nach Süd eine unverzichtbare Sache, denn schon jetzt herrscht im deutschen Stromnetz ein großes Ungleichgewicht. An windigen Tagen müssen im Norden sogar Windräder abgeschaltet werden, da dort dann zu viel Energie produziert wird. Dafür soll der Strom künftig über hunderte Kilometer nach Süden befördert werden, teils über Masten von über 60 Metern Höhe. Ein Milliardenprojekt, welches mit der nun vorgebrachten Trassenführung auch durch die Landkreise Holzminden und Höxter führen könnte. „Südlink“ ist dabei übrigens Teil eines Gesetzes, welches der Bundestag verabschiedet hat, das sogenannte Bundesbedarfsplangesetz. Es regelt im Detail, wie der bundesweite Netzausbau verlaufen und im Einzelnen aussehen soll und wurde erst 2013 verabschiedet.
Wo soll die Stromautobahn lang führen?
Der derzeitige Vorschlag für die Trassenführung soll von Schleswig Holstein aus südlich nach Niedersachsen führen und hier zunächst Verden /Aller passieren. Dann soll es weiter gehen zwischen Hannover und Lehrte vorbei an Hildesheim und schließlich weiter in Richtung Süden, wo die Trasse Leine und Weser überqueren muss. Hier soll dann die Stromautobahn durch die Ottensteiner Hochebene verlaufen, bevor sie weiter an Höxter, Beverungen und Warburg, westlich an Kassel vorbei, bis nach Bad Hersfeld führen soll.
Kommt die Stromautobahn wirklich?
Ob die geplante Trasse später tatsächlich den nun eingebrachten Verlauf haben wird, darf zumindest nach aktuellem Stand noch bezweifelt werden. Denn auch in Süddeutschland gibt es ein vergleichbares Projekt, wo es um die Installation der dortigen Süd-Ost-Trasse zwischen Sachsen-Anhalt, Thürigen und Bayern geht. Doch hier herrscht nach Medienberichten bereits großer Unmut bei den Bürgern, die sich bereits in einer eigens dazu initiierten Bürgerinitiative formiert haben und gegen die geplante Großverkabelung vorgehen wollen, dort wörtlich, gegen eine „Strommonstertrasse“. Somit muss auch für die Weserkreise Holzminden und Höxter noch nicht letztendlich klar sein, ob sich vielleicht im Jahr 2022 die Stromautobahn tatsächlich durch die Täler und Höhen des Weserberglandes winden wird.
In fünf Schritten zum Netzausbau
Ein Video der Bundesnetzagentur klärt auf, welche fünf Schritte zum geplanten Netzausbau erforderlich sind. Damit die Netzlandschaft in der Bundesrepublik schon bald für erneuerbare Energie gerüstet ist.
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