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Freitag, 25. Oktober 2013 07:38 Uhr

Heim-Vorteile: Keine Angst vorm Altenheim - Innovativ, vielfältig, lebendig, bunt: Unterschiedliche Wohnmodelle und Programmangebote zeigen, dass einem das Leben in einer Seniorenresidenz vieles erleichtert und viel Lebensqualität schafft Heim-Vorteile: Keine Angst vorm Altenheim - Innovativ, vielfältig, lebendig, bunt: Unterschiedliche Wohnmodel

Über 70 Prozent der älteren Bürger haben Angst davor, ihr Gedächtnis zu verlieren oder in „Abhängigkeit von anderen“ zu geraten. „Ich möchte auf gar keinen Fall in ein Alten- oder Pflegeheim“, hören Angehörige immer wieder dann, wenn sie feststellen, dass das bisher eigenständige Leben des Vaters, der Mutter oder eines Großelternteils für den Betroffenen immer beschwerlicher wird. Eine grundsätzlich ablehnende Haltung ist nicht nur bei Umfragen immer wieder zu hören, sondern auch die angstvolle oder mit Vorwürfen versehene Reaktion vieler Senioren, wenn das Thema – meist vorsichtig – von den Angehörigen angesprochen wird. Doch ist diese Angst wirklich berechtigt? Was spricht eigentlich gegen Ängste und für den Einzug in eine Seniorenresidenz?

Die meisten Menschen möchten in vertrauter Umgebung alt werden. Vorurteile und Ängste hindern viele daran, sich diesen Wunsch zu erfüllen: „altersgerecht“, „barrierefrei“, „betreutes Wohnen“, das alles klingt nach Rückzug, Hilfs- und Pflegebedürftigkeit, ausrangiert und abgeschoben. Assoziationen, die jung gebliebene Ruheständler bei der Planung ihrer „gewonnen Jahre“ zunächst weit von sich schieben. Sie stürzen sich in neue Aufgaben, werden gebraucht, übernehmen Verantwortung für Kinder und Enkel. Sie sind flexibel und offen für Neues. Und doch nicht jung genug, das Abenteuer Umzug zu wagen, Lebensqualität neu zu definieren, soziale Netze aus- oder aufzubauen, um gelassen und gut versorgt zu altern.

Das Angebot alternativer Wohn- und Lebensformen für positives Älterwerden und unbesorgtes Alt sein wächst zusehends. Die Möglichkeiten, sich individuell, nach Interessen, Gewohnheiten und Vorlieben einzurichten, sind vielfältig wie nie, das passende Wohnmodell zu finden eine Frage der Persönlichkeit. Wer nicht gern allein ist, kann sich nach einer WG umsehen, gemeinsam mit Senioren oder im Generationenmix. Preiswerte Wohngemeinschaften nach dem Vorbild der Alt-68er gibt es heute nicht nur in der Stadt. Wie ein Blick ins Internet zeigt, bieten auch viele Menschen auf dem Land aufgeschlossenen, aktiven Mitbewohnern Raum auf ihren Bauernhöfen oder in Häusern im Grünen und dazu ein reiches Betätigungsfeld in Haus und Garten.

Heim-Vorteil nutzen, wohnen mit Win-win-Effekt

Weitere Alternativen zum familiären Netz  sind betreute Wohn- und Hausgemeinschaften,  Wohnen in einer Wohnanlage, Wohnen im bisherigen Zuhause jeweils mit optionalem, passgenauem Hilfs- und Pflegeservice.

Auch Seniorenheime haben sich auf das eingestellt, was „junge“ Alte für sich und ihre Angehörigen wünschen: individuelle Lebensgestaltung statt Standardversorgung, Teilhabe am aktiven Leben, Angebote für Geist und Seele. In Seniorenresidenzen kann man sich auf vielfältige Art einrichten: in der eigenen Wohnung oder in Wohnappartements, in Gemeinschaft oder alleine mit individuellen Hilfs- und Pflegeangeboten für Haushalt, Mobilität und Pflege.  „Auch Hund, Katze, Hamster oder Vogel sind heute kein Hinderungsgrund für einen Umzug“, sagt Thomas Dicke, Leiter der Alloheim-Seniorenresidenz in Delligsen, „in den Alloheim-Residenzen sind Haustiere sogar ausdrücklich erwünscht.“

Ein geselliges, aktives Leben und soziale Netzwerke sind die besten Voraussetzungen für positiv erlebtes Altern. Darauf abgestimmt sind auch gemeinsame Unternehmungen, Freizeit- und Beschäftigungsprogramme, die viele Seniorenresidenzen ihren Mietern und Bewohnern bieten. Das Angebot reicht von gemeinsamen Städtereisen, Theater-, Museums- und Konzertbesuchen, gemeinsam backen , feiern und Sport treiben, Mitwirkung bei der Gestaltung von Ausstellungen im Haus bis zu regelmäßigen Spiele-, Musik- und Vorleseabenden, Theatergruppen, Flohmarkt- oder Weihnachtsmarkt-Organisationen.

Ehrenamtliche Helfer, die sich als Ersatz oder Ergänzung für familiäre, freundschaftliche oder nachbarschaftliche Beziehungen in vielen Heimen engagieren, machen lebenslanges Lernen in vielen Disziplinen möglich. Sie kommen als Lehrer für Fremdsprachen, Gesang- und Musikunterricht ins Haus, nehmen Ängste im Umgang mit PC & Co., lotsen durchs Internet und sorgen dafür, dass Kinder und Enkel von weit her ihre Angehörigen via Skype regelmäßig besuchen können. Viele Dienste gegen Isolation, Einsamkeit und für Fitness im Kopf.

Mehr Lebensqualität, Zeit, Kraft und Freude

„Gerade ältere Menschen halten selbst um den Preis von Isolation und Einsamkeit an Gewohntem fest, auch wenn es nach und nach beschwerlicher für sie selbst und natürlich oft auch für ihre Angehörigen wird“, bedauert Thomas Dicke, „sie investieren unglaublich viel Energie, wertvolle Lebenszeit und Geld, um Barrieren in ihrem seit Jahren angestammten Domizil aus dem Weg zu räumen. Während sie doch eigentlich dem Leben nach dem Job das Beste abgewinnen und unbeschwert das Alter genießen wollten, verfangen sie sich zunehmend in absolut unnötigen Alltagsproblemen.“

Den Alltag vereinfachen, auf sich achten, mehr Zeit haben für das Wesentliche, das hatte Christine B., 60, erst gelernt, als sie auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Karriere, nach einem Unfall für mehrere Wochen in einer Reha-Einrichtung rundum gepflegt und verwöhnt wurde. Wie sehr sie sich bisher zum Sklaven ihres viel zu großen Hauses gemacht hatte und wie schnell es passieren kann, zum Sorgenkind ihrer Kinder zu werden, sei ihr in dieser Situation „erst so richtig bewusst“ geworden, sagt sie Jahre später. Ihre Erkenntnis: „Zuhause fühle ich mich dort, wo ich mich wohnlich einrichten und die Tür hinter mir schließen kann. Gerade genug Raum, um mit den Enkelkindern zu spielen, für Bridge mit Freunden, rundum die sozialen Netze und die Unterstützung, die ich aktuell brauche. Vor allem Entlastung von Aufgaben und Besorgungen des Alltags.“

Für Thomas Dicke ist diese Lebenseinstellung eher selten. Menschen wie Christine B., die erfolgreich mitten im Leben standen, schauen sich bei ihm erst dann nach Wohnperspektiven fürs Alter um, wenn es um ihre betagten, oft schon pflegebedürftigen Angehörigen geht. Für beide Seiten ist der Umzug meist eine Entscheidung zwischen Herz und Verstand. „Wir sehen es als Chance, Menschen Angst vor betreutem Wohnen in der Gemeinschaft zu nehmen und ihnen Mut zu machen, sich rechtzeitig und vorausblickend häuslich einzurichten. Menschen, die zuhause wenig Ansprache hatten, blühen nach ihrem Umzug regelrecht auf, genießen Zuwendung, Gesellschaft und den gemeinsamen Alltag, gewohnt wie Zuhause.“

Dreh- und Angelpunkte einer sich aufbauenden Problematik sieht Dicke in mehreren Punkten: „Als Betroffener hat man viel Zeit, aber oft wenig Ansprache oder Tagesprogramm“, sagt er, „das eigene Alter wird einem bewusst, es fehlt das Gefühl, gebraucht zu werden.“ Daraus ergäben sich Depressionen, Misslaunigkeiten und eine steile Abwärtsspirale in die Einsamkeit. „Wenn dann Angehörige zu Besuch kommen, hagelt es Vorwürfe, es wird gejammert und wenig Freudiges berichtet, was wiederum dazu führt, dass die Besuche weiter abnehmen. Wenn man in dieser Phase einen ,Einzug in ein Altenheim‘ als Angehöriger thematisiert, wird das sofort als Kriegserklärung gewertet, weil die Betroffenen damit nicht das Positive verbinden, sondern leider immer den Verlust von Selbstbestimmtheit, Abhängigkeit und dies mit Hilfebedürftigkeit gleichsetzen. Und nicht mehr so gut alleine zurecht zu kommen: Wer will sich das wirklich eingestehen?“

Senioren und Angehörigen empfiehlt Dicke deshalb, sich einmal die vielen positiven Dinge eines Umzugs anzuschauen: „Nie wieder alleine sein, nie mehr selbst putzen, kochen, sich um den Haushalt kümmern müssen. Medizinisch rund um die Uhr betreut sein. An organisierten Ausflügen teilnehmen, mit Gleichgesinnten dem eigenen Hobby frönen. Ein eigenes Zimmer mit eigenen Möbeln nutzen, in das man sich jederzeit zurückziehen kann. Keine Angst mehr haben, dass Hilfe ausbleibt, wenn es einem einmal schlecht geht ­ diese und viele, viele weiteren Punkte machen das Leben doch lebenswert. Das hat doch auch etwas von Luxus, oder?“

Thomas Dicke empfiehlt, dass man nicht aus Unwissenheit jeglichen Gedanken an ein „betreutes Leben“ bei Seite schieben sollte, sondern sich vor Ort selbst ein Bild machen sollte. „Unsere Häuser stehen Interessenten immer offen, jeder kann vorbeischauen und alle Fragen stellen und sogar Probe wohnen“, sagt er. In vielen Alloheim-Einrichtungen können die günstigen, hauseigenen Restaurants auch von Senioren besucht werden, die zwar noch in ihrer eigenen Wohnung leben, sich ihre Mahlzeiten aber nicht selbst zubereiten möchten. „Das ist der erste Schritt, um neue Menschen kennen zu lernen und sich auch direkt austauschen zu können“, berichtet er von seinen Erfahrungen, „viele erkennen dann sehr schnell, welche Vorteile man in einer Seniorenresidenz genießt, die ­ das zeigen die interne Befragungen ja auch – niemand mehr missen möchte.“ Sein Fazit: „Angst muss man sicher vor vielen Dingen im Leben haben, aber sicher nicht als Bewohner einer Seniorenresidenz.“


Text/Fotos: Ingrid Pirker

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