Rohstoff-Preise, Umwelt- und Energiepolitik sowie Standortfragen waren die zentralen Themen zwischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und der Geschäftsleitung der Firma Egger in Bevern
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Dienstag, 20. November 2012 00:12
Auch bei Egger in Bevern gibt es Überlegungen, einen Teil der Energieversorgung zukünftig mit Biomasse zu sichern. Denn der Strom- und Gasanteil beträgt hier derzeit 25% der Energiekosten. In diesem Zusammenhang erklärt Geschäftsführer Raimund Hagspiel seine Sichtweise: „Die Energiewende darf man nicht dem Wildwuchs überlassen, sonst wird es zu einer Standortfrage.“ Denn das Werk in Bevern mit seinen 60 Mitarbeitern ist die Schnittstelle zwischen Rohstoffmarkt und Absatzmarkt. Bei einer Produktionskapazität von 46.000 Kubikmetern werden rund 100.000 m2 sogenannte „Mitteldichte Faserplatten (MDF)“ hergestellt. Seit 2004 kommt die MDF-Trockenbeleimung zum Einsatz, was u.a. eine Verringerung der Emissionen sowie die Verringerung des Bindemittelbedarfes gegenüber dem herkömmlichen Klebeverfahren ermöglicht. Das Projekt „Trockenbeleimung“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. „Wir leben und arbeiten hier und wollen allein schon deshalb die Umwelt nicht kaputt machen“, macht Geschäftsführer Hagspiel auch die Firmenphilosophie des Egger-Stammhauses in Tirol deutlich.
Im weiteren Verlauf des Gespräches mit Innenminister Uwe Schünemann verwies Betriebsleiter Klaus Riedmüller auch auf die Bedeutung einer gesicherten Logistik für das Werk in Bevern hin: „Wir bekommen unser Holz aus dem Umkreis von rund 200-km“. „Außerdem verzeichne das Werk in Bevern eine verstärkte Kundenentwicklung in Richtung Osten“, ergänzt Egger-Geschäftsführer Raimund Hagspiel und verweist auf das „Problem Verkehrsanbindung“. Hierzu machte Innenminister Schünemann einmal mehr die Unterstützung der Landesgremien deutlich: „ Unser Augenmerk liegt klar auf dem weiteren Ausbau der B64 und der B 240.“ Bis dahin will Egger mit dem Ankauf von zwei Grundstücken für eine neue und umweltschonende Zufahrt aufs Firmengelände sorgen. Damit auch in Zukunft in Bevern die Rohstoff-Berge höher sind als die Rohstoff-Probleme. „Gut´ Holz“ kann man da nur sagen.
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(Text & Fotos: Erwin Beckmann)