„Wir machen nur Geschäfte, die wir können, mit Menschen, die wir kennen“: Volksbank Weserbergland ist Partner beim Neujahrsempfang
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Freitag, 13. Januar 2017 11:05
Stadtoldendorf (rus). Dass ein Partner neben der Stadt Stadtoldendorf den Neujahrsempfang mitgestaltet, hat in der Homburgstadt inzwischen Tradition. In diesem Jahr wurde dies der Volksbank Weserbergland zu teil. Vorstandsvorsitzender Jürgen Freitag und Zweigstellenleiter Markus Siebert stellten das Unternehmen den zahlreichen anwesenden Gästen des Neujahrsempfangs vor.
„Für uns ist es die kleine Volksbank“, kündigte Bürgermeister Helmut Affelt den Redebeitrag der Genossenschaftsbank an, denn neben der Volksbank Weserbergland mit ihrer Geschäftsstelle im Warteweg gibt es schließlich auch noch die, sowohl vom Gebäude, als auch vom Filialnetz größere, Volksbank aus Seesen. Doch davon ließ sich Vorstandsvorsitzender Jürgen Freitag keinesfalls einschüchtern. „Egal ob klein oder groß, auf den Inhalt kommt es an“, so Freitag, der besonders die gute Zusammenarbeit und das Miteinander unter den beiden Volksbanken hervorhob. „Wer jetzt gedacht hatte, wir seien verfeindet, den muss ich enttäuschen“, stellte Freitag schmunzelnd klar.
Genossenschaftsbank nach dem Raiffeisen-Vorbild
Zurückzuführen ist das Vorhandensein der zwei Volksbanken übrigens auf die Historie, in der die Gründungsvätern der Genossenschaftsbanken, Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch, unabhängig voneinander zwei ähnliche Modelle der Genossenschaftsbank entwickelten, wobei sich die Konzepte in Detailfragen unterschieden. So entstanden ab 1850 nach und nach in verschiedenen deutschen Staaten Vorschuss- und Kreditvereine nach dem Vorbild von Schulze-Delitzsch sowie ab 1862 Spar- und Darlehenskassenvereine nach Raiffeisen. Die Gründung von Kreditgenossenschaften stellte damals eine Innovation dar. Bis heute sind die Eckpfeiler dieser Modelle erhalten geblieben.
Die Stadtoldendorfer Bank ist noch recht jung, erst 1932 wurde sie unter dem Namen „Vorschussverein Holzminden eGmbH“ gegründet. Wohlgemerkt zur Zeit der bis dahin schwersten Weltwirtschafts- und Bankenkrise. Zuvor entstanden in den 1920er Jahren rund um Stadtoldendorf bereits die ersten Spar- und Darlehnskassen, bevor auch in der Homburgstadt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof die damals im Volksmund noch als „Ländliche“ bezeichnete Genossenschaft entstand. Das große Silo, 1936 erbaut, erinnert noch heute an jene Zeiten, als die Destination ein großer Warenumschlagplatz war. Später erfolgte die Umfirmierung zur Raiffeisenbank Stadtoldendorf, 1994 die Fusion mit der Raiffeisenbank Hehlen und schließlich im Jahr 2000 die Fusion mit der Volksbank Weserbergland. Über 47.000 Konten führt die Volksbank Weserbergland heute, allein im vergangenen Jahr wurden stolze 76.000 Euro in der Region gespendet, was das Engagement für die hier lebenden Menschen verdeutlicht.
"Unsere Bank gehört den Mitgliedern"
„Unsere Bank gehört den Mitgliedern“, stellt Jürgen Freitag sein Unternehmen vor, in dem er gemeinsam mit Manfred Schäfer den Vorstand besetzt. 2016 gehörte die Bank über 13.000 Miteigentümern. Mehr als die Hälfte aller Bankkunden sind auch Mitglieder und damit Miteigentümer der Bank. Entgegen anderer Banken, die meist ein deutschland-, nicht selten europa- und sogar weltweites Filialnetz betreiben, würden die Entscheidungen der Volksbank Weserbergland direkt vor Ort gefällt, mitunter auch in Stadtoldendorf sowie in der Holzmindener Firmenzentrale. „Wir machen nur Geschäfte, die wir können, mit Menschen, die wir kennen“, stellt Freitag das Leitbild der Volksbank Weserbergland vor. Hätten andere Banken diesen Satz ebenso stark beherzigt, hätte es die Finanzkrise vermutlich nie gegeben, ist sich Freitag sicher.
Zweigstellenleiter Markus Siebert, der mit seinem Team die Stadtoldendorfer Filiale leitet, gab neben den Ausführungen von Jürgen Freitag einen Einblick in Strukturen und das gesamte Team der Bank, das sich auf insgesamt neun Geschäftsstellen rund um den Solling erstreckt.
Fotos: rus