Asylbewerber und fehlende Übernahmen nach Ausbildungsende bescheren Arbeitsagentur hohe Arbeitslosenzahlen
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Mittwoch, 02. März 2016 07:30
Kreis Holzminden (rus). Bei anhaltend kühler Witterung bleibt die Arbeitslosigkeit im Kreis Holzminden auf einem höheren Niveau, das bestätigt jetzt die Agentur für Arbeit mit neuen Zahlen. 4.430 Menschen sind derzeit arbeitslos gemeldet, das ist ein Plus von 131 Personen im Vergleich zum Vormonat.
Damit stieg auch in diesem Monat wieder die Arbeitslosigkeit weiter an, der Arbeitsmarkt macht offenbar bei anhaltend kühler Witterung noch etwas Winterpause. Grund für die Steigerung soll unter anderem sein, dass im Februar betriebliche Ausbildungen endeten, ohne dass alle Auszubildenden nach abgeschlossener Prüfung vom Ausbildungsbetrieb übernommen wurden. Des Weiteren gab es im Bereich der arbeitslos gemeldeten Ausländer einen deutlichen Zuwachs, was unter anderem auf die sukzessive Aufnahme der Asylbewerber als Arbeitslose durch die Arbeitsagenturen zurückzuführen ist.
Trotzdem herrschte nach Auskunft der Agentur für Arbeit im kürzesten Monat des Jahres viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Besonders lebhaft waren die Abgänge in Erwerbstätigkeit: 586 Menschen beendeten im Kreis Holzminden ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme, hierunter fielen auch erste Wiedereinstellungen nach der Winterpause, teilt die Agentur mit. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen, das ist auch ein Zeichen für eine stabile wirtschaftliche Situation“, kommentiert Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Hameln. „Gesucht werden in weiten Teilen qualifizierte Arbeitskräfte“.
Doch obwohl immer mehr Flüchtlinge arbeitslos gemeldet sind, sollen sich aufgrund von fehlender Sprachkenntnisse und Qualifikation die Arbeitsplätze noch nicht aus diesem Potential besetzen lassen, so Rose weiter. „Arbeitgeber sollten weiter in duale Ausbildung investieren. Dass Flüchtlinge eine Ausbildung beginnen, wird in diesem Jahr eher die Ausnahme bleiben. Aber es sind genug junge Menschen als Bewerber für eine Ausbildung gemeldet und jetzt ist noch der richtige Zeitpunkt, Azubis auszusuchen“.
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Hameln wurden im Februar 1.017 Arbeitsstellen neu zur Besetzung gemeldet, das ist immerhin ein Anstieg gegenüber Januar von 288 Stellen und damit ein stolzes Plus von fast 40 Prozent. Damit zieht die Nachfrage in Erwartung des Frühjahrs wieder an und ist deutlich lebhafter als im Februar des vergangenen Jahres. Der Nachfrageschub ist auch saisonal bedingt, da Unternehmen in jedem Jahr nach den Osterferien verstärkt Arbeitskräfte einstellen.
Unter dem Motto „Zukunft braucht Ausbildung“ werben in der bundesweiten Woche der Ausbildung vom 07. bis 11. März 2016 die Vermittlungsfachkräfte des Arbeitgeber-Service gemeinsam mit der Berufsberatung vor Ort gezielt bei Arbeitgebern, die noch nicht oder nicht mehr ausbilden. Durch die Aktionswoche wollen die Geschäftsstellen der Arbeitsagenturen die duale Ausbildung im Weserbergland in den Blickpunkt rücken und stärken. Für Ausbildungssuchende und deren Eltern findet am 10. März von 9:00 bis 18:00 Uhr im Berufsinformationszentrum Hameln eine Börse der offenen Ausbildungsstellen statt, zusätzlich werden ab 13:00 Uhr Ausbildungsberufe vorgestellt.
Foto: red