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Mittwoch, 16. Dezember 2015 21:47 Uhr

Eine neue 30.000 Volt-Leitung von Eschershausen nach Stadtoldendorf: Westfalen Weser Netz investiert in Versorgungssicherheit Eine neue 30.000 Volt-Leitung von Eschershausen nach Stadtoldendorf: Westfalen Weser Netz investiert in Versor


Eschershausen/Stadtoldendorf (rus/kp). Jetzt ist sie offiziell in Betrieb: Die neue unterirdische 30.000 Volt-Leitung, die vom Umspannwerk Eschershausen bis nach Stadtoldendorf führt. Rund ein Jahr hatte es gedauert, bis das mehrere Zentimeter dicke Erdkabel auf der rund fünfeinhalb Kilometer langen Strecke verlegt war. Rund 1,4 Millionen Euro hat die Westfalen Weser Netz in die Verlegungsarbeiten sowie in den Rückbau der alten Strommasten investiert.

„Mit der Verkabelung der Leitung erhöhen wir die Versorgungssicherheit für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf“, so Dieter Kaiser, Sprecher der Geschäftsführung Westfalen Weser Netz. „Erdkabel sind wesentlich weniger störanfällig als Freileitungen beispielsweise bei Sturm und Gewitter und auch wartungsärmer.“ In der Tat gab es erst im April dieses Jahres einen Vorfall, bei der eine Freileitung vermutlich infolge Sturm abriss und für einen zeitweisen Stromausfall in Stadtoldendorf sorgte. Sowas soll fortan der Vergangenheit angehören.

Gleichzeitig mit dem neuen Erdkabel wurde auch ein Fernmeldekabel verlegt, um die Betriebsstelle Stadtoldendorf von Westfalen Weser Netz auch datentechnisch aufzurüsten. Die insgesamt 18 Masten der Freilassungstrasse, die 1966 errichtet wurden, hatten das Ende ihrer technischen Lebensdauer längst erfüllt. Da zudem auch der jährliche Aufwand für das Freischneiden der Freileitungstrasse von Sträuchern und Ästen in dem Waldgebiet erheblich war und es auch immer wieder zu Netzausfällen durch umstürzende Bäume kam, entschied sich der Netzbetreiber für die Erdverkabelung. In den nächsten Monaten sollen die überflüssig gewordenen Masten zurückgebaut werden. Mit Baggern und anderen schweren Geräten werden die Masten demontiert und die Fundamente entsorgt. Um dabei möglichst wenig Schaden in der Natur anzurichten, soll auf Frost gewartet werden.

Die Verlegung der Leitung erfolgte in einigen Gebieten im sogenannten Horizontalspülbohrverfahren. „Hierbei wird ein unterirdischer Kanal gebohrt und im Rückzug ein oder mehrere Rohre eingezogen. Dort wird dann die Leitung für Strom und Telekommunikation eingezogen beziehungsweise eingeblasen“, erläutert Martin Görmann, bei Westfalen Weser Netz für Planung, Bau und Dokumentation im Regionalbereich Höxter/Holzminden verantwortlich. „Das Verlegen des Kabels in offener Bauweise in nur eineinhalb Metern Tiefe mit einem rund 0,8 Meter breiten Graben hätte an vielen Stellen der Trasse zu einem erheblichen Eingriff in die Natur geführt.“ Dank der neuen Technik konnte darauf verzichtet werden, auch Forstwirt Arno Meyer von Wolff freute sich, dass bei der Modernisierungsmaßnahme immer wieder Rücksicht auf die Natur genommen wurde.

Eine Versorgungsunterbrechung habe es aufgrund der Arbeiten nicht gegeben, so das Unternehmen. Während die Bauarbeiten von Westfalen Weser Netz-Projektleiter Michael Schubinski koordiniert wurden, waren seine Kollegen in der Betriebsstelle Stadtoldendorf für die fachgerechte Verbindung der Erdkabel und den Anschluss der Leitungen zuständig. Für das Bohrverfahren mussten zwei Spezialfirmen aus der Region beauftragt werden. Das gesamte Stromnetz hat eine Länge von stolzen 30.000 Kilometern. Überwacht und gesteuert wird es einschließlich der 108 Umspannungswerke von der zentralen Leitstelle des Unternehmens in Bad Oeynhausen.

Foto: kp

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