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Montag, 26. September 2011 21:43 Uhr

27 Zeitstrafen, fünf Rote Karten: Ein denkwürdiges Spiel unter der Homburg 27 Zeitstrafen, fünf Rote Karten: Ein denkwürdiges Spiel unter der Homburg

Wer sich am Sonntagnachmittag trotz des herrlichen Spätsommertages draussen für einen Besuch in der Rumbruchshalle entschieden hatte, der brauchte sein Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Beim 39:33 (14:14)-Heimerfolg des TV 87 Stadtoldendorf gegen den TuS Bergen in der Verbandsliga Niedersachsen wurde ihm Erstaunliches geboten. Mit dem Anpfiff entwickelte sich eine spannende und jederzeit ausgeglichene Begegnung, in der die TV-Sieben reihenweise beste Chancen liegen ließ und immer wieder am gut aufgelegten Gästekeeper Tobias Schack scheiterte. Aber auch Sascha Kurzrock im Tor des TV zeigte in der Anfangsviertelstunde erneut seine Klasse, sodass es keinem der beiden Teams gelang, sich vor entscheidend abzusetzen. Der Aufsteiger präsentierte sich aggressiv in der Deckung und versuchte über eine Manndeckung gegen Timo Heiligenstadt, der Mannschaft von Trainer Jens Klingemann den Rhythmus zu nehmen. Was auch gelang. In der Abwehr gestatteten die Homburgstädter dem Aufsteiger zudem leichte Tore über die Aussenpositionen und den Rückraum. Obwohl sich beide Teams in punkto Härte einen durchaus „normalen“ Schlagabtausch boten, hagelte es schon in der ersten Hälfte etliche Zeitstrafen. Allein die Homburgstädter mussten sieben Mal auf der Bank Platz nehmen. Mit einem 14:14-Unentschieden wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause versuchten besonders die Gäste, das Tempo noch einmal deutlich zu erhöhen und jede sich bietende Chance über die Schnelle Mitte oder die Zweite Welle zu nutzen. Aber der TV hielt dagegen, obwohl sich schon in dieser frühen Phase des zweiten Durchgangs ein Zeitstrafenfestival abzeichnete, auf das die Spieler auf beiden Seiten immer wieder achselzuckend und mit fragendem Blick reagierten. Am Ende sahen die Stadtoldendorfer Spieler in den zweiten dreißig Minuten elf Mal das „Victory-Zeichen“ , was Rote Karten für Timo Heiligenstadt, Andreas Gödecke und Florian Backhaus zu Folge hatte. Dennoch wurde auch Handball gespielt. Die Gäste aus der Heide wurden im Spielverlauf immer fehlerhafter und scheiterten entweder an der jetzt besser stehenden Abwehr des TV oder an einem sich stetig steigernden Sascha Michael, der den Beweis antrat, dass die Homburgstädter in dieser Saison auf ein starkes Torhüter-Duo bauen können. Trotz des ständigen Unterzahlspiels gelang es dem TV jetzt im Gegensatz zur ersten Hälfte immer besser, die Ballgewinne über den Tempogegenstoß für eigene Torerfolge zu nutzen. Besonders Mohamed Salam stach hier mit acht sehenswerten Treffern hervor und brach die Gegenwehr der Bergener Spieler. Beim Stand von 28:23-Toren kam es erstmals zu einer Fünf-Tore-Führung, die bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gegeben wurde. „Das war schon ein erstaunliches Spiel. Wir haben es versäumt, in den ersten Minuten unsere klaren Chancen zu verwerten und Bergen damit aufgebaut und ins Spiel gebracht. Trotzdem muss ich dem Aufsteiger auch ein Kompliment für eine sehr engagierte Leistung machen. Die junge Mannschaft hat uns alles abverlangt und lange Zeit dagegen gehalten. Am Ende hat uns wohl die körperliche Überlegenheit und die besser besetzte Bank den Sieg gerettet“, so das Fazit von TV-Trainer Jens Klingemann.

Die aussergewöhnliche Bilanz eines aufregenden Spiels: 18 Zeitstrafen und drei Rote Karten für den TV; neun Zeitstrafen und zwei Rote Karten für den TuS Bergen.  Die Homburgstädter entschieden die zweite Halbzeit mit 25:19-Toren für sich.

TV: Sascha Kurzrock (1. bis 30. Spielminute), Sascha Michael (30. bis 60. Spielminute); Timo Heiligenstadt (3), Marek Staniszewski (11/8), Jan Ahlers (1), Gordon Wahl (1), Dominik Niemeyer (2), Florian Backhaus (8), Mohamad Salam (8), Florian Scharberth, Andreas Gödecke (2), Dennis v. Frankenstein (3), Daniel Adler.

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(Text: Jens Klingemann ; Bilder: Erhard Schmeer)

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