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Dienstag, 19. November 2013 09:33 Uhr

TV Stadtoldendorf muss sich dem TSV Wietzendorf mit 32:33 geschlagen geben TV Stadtoldendorf muss sich dem TSV Wietzendorf mit 32:33 geschlagen geben

Stadtoldendorf (ah). Es dauerte einige Zeit, bis sich die Gemüter beruhigt hatten und der Ärger schließlich tiefer Enttäuschung gewichen war. Was sich in den letzten Minuten in der Stadtoldendorfer Rumbruchshalle abgespielt hatte, war schlicht nicht zu verstehen, durfte die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft von Trainer Florian Glombik die letzten und entscheidenden Sekunden dieses so wichtigen Spiels nach vier Herausstellungen doch nur mit zwei Feldspielern bestreiten, was dem TSV Wietzendorf den Siegtreffer einbrachte. Die Zuschauer auf der Tribüne tobten und Ärger mischte sich mit Unverständnis und Enttäuschung. Ähnlich ging es auch den Spielern, die mit gesenkten Köpfen das Spielfeld verließen, war dieses Spiel doch ein ganz besonders wichtiges im Kampf um den Klassenerhalt. Schließlich spielte hier der Drittletzte aus Stadtoldendorf gegen den Vorletzten aus Wietzendorf. Schiedsrichter mit etwas mehr Fingerspitzengefühl wären somit sicherlich ein Vorteil gewesen. Doch der Reihe nach.

Emotional wurde es bereits vor Spielbeginn, als Mannschaft und Fans gemeinsam Genesungswünsche an Ingmar Steins sendeten, der aus gesundheitlichen Gründen in der letzten Woche sein Traineramt beim TV Stadtoldendorf nach nur vier Monaten niedergelegt hatte. Auf dem Plakat, dass die Spieler gemeinsam mit den Höllengranaten nach dem Einlaufen hochhielten, war zu lesen: „Gute Besserung, Inge! Werd‘ bald wieder fit! Deine Herren und Höllengranaten“. Eine tolle Geste, die von den Zuschauern mit viel Applaus bedacht wurde und die zeigt, wie anerkannt und beliebt Steins bereits in dieser kurzen Zeit beim TV Stadtoldendorf geworden war.

Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber, die in der dritten Minute mit 2:0 in Führung gehen konnten. Die Zwei-Tore-Führung währte jedoch nur bis zur 7. Minute beim Spielstand von 3:1, ehe der TSV Wietzendorf eine Minute später zum 3:3 ausgleichen konnte. Von nun an übernahmen die Gäste das Ruder. Die sichere Abwehr aus den ersten Minuten löste sich phasenweise in Luft auf, sodass Torwart Sascha Michael immer wieder auf sich allein gestellt war. Im Angriff traten nun die bekannten Probleme auf: viel zu überhastete Abschlüsse und schlampige Zuspiele. So sahen sich die Stadtoldendorfer in der 19. Minute plötzlich mit 7:12 im Hintertreffen. Einzig einem vom Siebenmeterpunkt in dieser Phase besonders treffsicheren Timo Heiligenstadt sowie dem erneut aufopferungsvoll kämpfenden Lars Knoke war es zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel, sondern von nun an verringert werden konnte. Auch Dennis Michael schien einen Schluck Zielwasser getrunken zu haben, brachte er den Ball doch nun endlich im Tor unter – und das über den Rest des Spiels sehr sicher. So konnten sich die Gastgeber bis zur Halbzeit noch einmal auf 15:17 an den TSV Wietzendorf herankämpfen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte drehten die Gäste dann jedoch wieder auf. Zusätzlich musste Markus Brüning bereits in der 38. Minute nach der dritten Zweiminutenzeitstrafe mit einer roten Karte das Spielfeld verlassen. Keine Minute später folgte ihm Torwart Sascha Kurzrock, der seit der Halbzeitpause zwischen den Pfosten gestanden hatte, mit einer direkt roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung nach. Damit wird er den Stadtoldendorfern wohl mehrere Wochen fehlen. Spielstand zu dieser Zeit war 18:22. Bis zur 44. Spielminute konnten die Gäste ihren Vorsprung gar auf 20:27 ausbauen, doch die Auszeit von Trainer Florian Glombik zeigte Früchte. Und auch die Einwechselung von Dennis von Frankenstein, der erstmals nach seiner Verletzung wieder in der ersten Mannschaft auflief, war eine gute Wahl. Für den Rest des Spiels zog er für Timo Heiligenstadt im Rückraum die Fäden, da dieser nach der roten Karte von Markus Brüning und in Abwesenheit von Dennis Brüning und Florian Scharberth den Job des Kreisläufers übernehmen musste.

Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Schließlich war es Dennis von Frankenstein, der nach aufopferungsvollem Kampf der gesamten Mannschaft unter großem Jubel der Zuschauer in der 52. Minute den Ausgleichstreffer zum 27:27 erzielen konnte. In der 57. Minute gelang Dennis Michael der Treffer zur 30:29-Führung und als Dennis von Frankenstein einige Sekunden später einen Siebenmeter sogar zur 31:29 Führung nutzte, gab es auf der Tribüne kein Halten mehr. Doch dann nahm das Übel seinen Lauf. Nachdem Sascha Michael, der in der zweiten Halbzeit eine sehr gute Leistung bot, einen weiteren Ball von Wietzendorf entschärfen konnte, vergab Dennis von Frankenstein vorne und ließ sich nach einem Stoß vom gegnerischen Torwart auf den Ball fallen, sodass dieser von seinem Körper verdeckt war – Zweiminutenzeitstrafe (58:07 Minuten). Fünfzehn Sekunden später gelang den Gästen der Treffer zum 31:30. Zusätzlich gab es eine Zeitstrafe gegen Timo Heiligenstadt. Im folgenden Angriff konnte Dennis Michael den Ball im Nachwurf nach einem Siebenmeter zum 32:30 in den Maschen versenken. Es waren noch eine Minute und zehn Sekunden zu spielen und die Anspannung war spürbar, doch bereits früher in der Partie hatten die Stadtoldendorfer in doppelter Unterzahl überzeugend weiter gespielt. Diese Hoffnung schrumpfte, als der TSV zum 32:31 treffen konnte und die Schiedsrichter auch Dennis Michael vom Feld schickten. Nun waren noch 50 Sekunden zu spielen.

Im folgenden Angriff der Stadtoldendorfer pfiffen die beiden „Unparteiischen“ einen Wurf von André Michael wegen Stürmerfouls zurück, woraufhin Wietzendorf der Ausgleich gelang. Als noch etwas weniger als eine halbe Minute zu spielen war, brachte André Michael im Fallen den Ball im gegnerischen Tor unter, doch dann der Schock: die Schiedsrichter gaben das Tor nicht und entschieden erneut auf Stürmerfoul. Die Stadtoldendorfer liefen mit drei Abwehrspielern zurück zum eigenen Kreis, doch 12 Sekunden vor Schluss gaben die Schiedsrichter auch André Michael noch eine Zweiminutenstrafe, sodass nur noch Lars Knoke, Marcel Geese und Torwart Sascha Michael auf dem Feld standen. Wietzendorf nutzte dies souverän aus und konnte nach einigen sicheren Pässen den Ball zum 32:33-Siegtreffer im Tor der Stadtoldendorfer unterbringen.

Was in den letzten Sekunden des Spiels passiert war, konnte so Recht niemand verstehen. Fingerspitzengefühl zeigten die Schiedsrichter über die gesamte Partie nicht, doch eine Mannschaft in den letzten zwei Minuten derart zu schwächen, hat schon einen unangenehmen Beigeschmack. Geblieben ist somit für die Stadtoldendorfer nach dieser kämpferisch mehr als überzeugenden Leistung nichts als Enttäuschung. Durch die Niederlage rutscht die Mannschaft nun auf den vorletzten Tabellenplatz zwischen den TSV Wietzendorf und dem nächsten Gegner vom TuS Bergen, der sich auswärts knapp mit 31:30 der HSG Plesse/Hardenberg geschlagen geben musste, ab. Ein Spiel, das die Stadtoldendorfer nun unbedingt gewinnen müssen. Wieder ins Team zurückkehren wird dann Florian Scharberth nach seiner abgesessen Sperre aus dem Spiel gegen Liebenau. Fehlen wird hingegen Torwart Sascha Kurzrock, der die Spiele in den nächsten Wochen nur von der Tribüne aus verfolgen wird. Anpfiff der Partie in Bergen ist am Samstag, den 23. November um 19.30 Uhr, Abfahrt des Fanbusses um 16 Uhr an der Sporthalle am Rumbruchsweg. Das nächste Heimspiel der Stadtoldendorfer Handballer gegen den MTV Braunschweig wird am Samstag, den 30. November um 17.45 Uhr angepfiffen.

TV Stadtoldendorf:
Sascha Michael, Sascha Kurzrock – Marcel Geese (1), Lars Knoke (4), Daniel Adler, Timo Heiligenstadt (8), Dennis Michael (11), André Michael (3), Jan-Christoph Ahlers, Markus Brüning (1), Dennis von Frankenstein (4)

Foto: red

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