Sonntag, 24.11.2024
Samstag, 31. August 2013 08:27 Uhr

Sport mit Courage- Regional-Forum gegen Rechtsextremismus Sport mit Courage- Regional-Forum gegen Rechtsextremismus

Landkreis Holzminden (r). Sport löst Begeisterung aus und verbindet Menschen, die sonst nur wenig miteinander zu tun haben. Sport erfüllt damit eine wichtige integrative Funktion, Sportvereine bieten ihren Mit­gliedern eine soziale Heimat. Sie sind zugleich ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, und somit ist der Sport auch nicht vor problematischen und sogar gefährlichen Phänomenen wie Ausgrenzung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gefeit.

Das 3. Regional-Forum „Sport mit Courage“, das der Kreissportbund Northeim-Einbeck mit Unterstützung des Landessportbundes Niedersachsen durchführt, widmet sich dieser Problematik und steht ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Rechtsextremismus. "Ich freue mich sehr, dass es uns als Kreissportbund Northeim-Einbeck gelungen ist, eine von drei hochkarätigen Veranstaltungen im Land Niedersachsen hier im Landkreis Northeim durchführen zu dürfen“, so Gerhard Renziehausen, Vorsitzender des Kreissportbundes.

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Kreissportbund Holzminden und dem Loka­len Aktionsplan (LAP) durchgeführt und findet am 21. September in den Räumen der Berufs­bildenden Schulen (BBS) in Einbeck statt. Sie richtet sich besonders an Sportvereinsvor­stände, Übungsleiterinnen und Übungsleiter, sowie Betreuerinnen und Betreuer von Kindern und Jugendlichen. Es wird ein breitgefächertes Angebot präsentiert, das „nicht nur über Er­scheinungsformen des Rechtsextremismus und grundlegende Möglichkeiten präventiven Handelns informiert, sondern darüber hinaus ganz konkrete Hilfestellung für den Fall bietet, dass rechtsextreme Einflüsse in einem Verein zu erkennen sind.“ erläutert Silke Doepner, Koordinatorin des Lokalen Aktionsplans.

Den Auftakt bilden zwei Impulsreferate, die Niedersachsen und die Region in den Mittelpunkt rücken: Gerd Bücker (Landespräventionsrat Niedersachsen / Deutsche Sportjugend) infor­miert über die aktuelle Situation, und Madlen Preuß (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Bielefeld) referiert über das Thema Gruppenbezogene Menschenfeind­lichkeit und die zu findenden Einstellungsmuster.

Anschließend kann zwischen drei Workshops gewählt werden: Einblicke in die neuen Aktionsformen der neonazistischen Szene und die jugendliche Subkultur mit ihrer Symbolik, rechtsextremistischer Musik und Internetnutzung vermitteln Verena Scherb und Eike Bredow (Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, Verfassungsschutzabteilung) in dem Workshop „Rechtsextremistische Lebenswelten“. Patrick Neumann (LandesSportBund Niedersachsen) informiert unter Bezugnahme auf anonymisierte Beratungsfälle unter dem Titel „Möglichkeiten für meinen Sportverein: Wie können wir uns schützen?“ über rechts­extremistische Einflussnahme im Sport und (Re-)Aktionsmöglichkeiten Aktiver. Erfolgreiche Projekte und Methoden zur Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus im Sport präsentiert Gerd Bücker in dem dritten Workshop. Er stellt dabei sowohl Arbeits- und Infor­mationsmaterial als auch Netzwerke und Unterstützungsangebote vor.

Nachweisbar werden die Strukturen des Sports zuweilen von Rechtsextremen als Plattform für die Verbreitung ihres Gedankenguts missbraucht. Angehörige der rechtsextremen Szene engagieren sich in unterschiedlichster Funktion im Sportverein und nehmen Einfluss. Rechts­extreme Cliquen vereinnahmen zumindest Teilbereiche einzelner Sportvereine.

Die Sportbünde möchten mit dieser Veranstaltung allen Interessierten die Möglichkeit bieten, sich zu informieren, Kontakte zu knüpfen und Handlungsmöglichkeiten zu erwerben, um ihre Sportvereine vor rechtsextremer Einflussnahme zu schützen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung wird bis zum 7. September telefonisch oder über die Internetseiten der Kreissportbünde (www.ksb-holzminden.de / www.ksbnortheim-einbeck.de) oder des LAP (www.lap-landkreis-northeim.de) gebeten. Hier findet man auch das Programm und eine ausführliche Beschreibung der Workshops.

(Text & Foto: KSB Holzminden)

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