In Holzminden hat ein generelles Umdenken stattgefunden – Marc Beineke im Verhör
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- Kategorie: Sport
- Veröffentlicht: Donnerstag, 02. Mai 2013 12:43
Hallo Marc, schön dass du dir Zeit für ein Interview nimmst. Ab der neuen Saison übernimmst du das Ruder beim noch Landesligisten SV Holzminden. Wie kam der Kontakt zustande?
Marc: Der Kontakt kam durch einen guten Bekannten von mir zustande, der in der Nähe von Holzminden wohnt. Der SV hat einen jungen Trainer gesucht, der mit Nachwuchskräften etwas entwickeln kann. Nach dem ersten Gespräch mit Florian Voss war die Chemie eigentlich hergestellt und der Vertag dann nur noch Formsache.
Der SV Holzminden ist derzeit das Schlusslicht in der Landesliga. Du begleitest die Mannschaft bereits bei spielen, um das Team kennenzulernen. Dabei konntest du schon ein paar Landesligaspiele sehen. Wie ist das Niveau?
Marc: Ich denke, das Niveau ist bei Weitem nicht so schlecht, wie es von Manchen gemacht wurde. Die ersten Fünf der Landesliga in Niedersachsen würden auch in Westfalen eine sehr gute Rolle spielen. Dazu kommt, dass bald jede Mannschaft irgendwelche Nachwuchskräfte von Hannover 96, Eintracht Braunschweig oder sogar Wolfsburg hat. Da sieht man dann schon die gute Ausbildung der Jungs. Mir persönlich hilft es sehr, schon jetzt einmal alles kennenzulernen, so dass wir im Sommer richtig durchstarten können. Gewöhnungsbedürftig aber sind die Auswärtsfahrten. Normalerweise fahre ich die Routen über A2 und A7 nur wenn es in den Urlaub geht. (lacht)
Dein neues Team ist wie eine Wundertüte. Stellenweise zeigt die Mannschaft gute Leistungen, aber es gibt auch die Spiele, die man als Trainer am liebsten vergessen will. Du bemängelst immer die einfachen Fehler die das Team macht. Woran liegt es genau beim SV Holzminden? Konntest du die Lage schon analysieren?
Marc: Ohne irgendjemanden zu nahe treten zu wollen. Aber die Mannschaft ist im taktischen Bereich nicht so gut geschult. Ich denke in der Sommervorbereitung wurde sehr viel schleifen gelassen, was man in dieser Klasse eigentlich braucht um Erfolg zu haben. Bei den Jungs besteht ein unglaubliches Potential, was man nun aber auch ausreizen muss. Wobei ich sagen muss, dass viele Spiele auch verloren gegangen sind, weil auch mal das Quäntchen Glück fehlte. Dem jetzigen Spielertrainer Sebastian Uth trifft da aber überhaupt keine Schuld, da die Wetterbedingungen im Winter nicht ausreichend waren um eine vernünftige Vorbereitung zu machen
Für den SV Holzminden stehen die Zeichen auf Bezirksliga. Der Abstieg soll aber kein Beinbruch sein. Es soll mehr ein Umbruch stattfinden. Die A-Jugend steht auf Platz 1 in der Bezirksliga und kann den Aufstieg schaffen. Was sind deine Ziele mit dem SV Holzminden?
Marc: In Holzminden hat ein generelles Umdenken stattgefunden. Es soll nicht mehr das große Geld ausgegeben werden, sondern mehr auf die eigene Jugend gesetzt werden. Da stehe ich zu 100% hinter. Ich persönlich möchte nach den zwei Jahren, für die ich zugesagt habe, meine Handschrift hinterlassen haben. Die Bezirksliga wird für die Jungs das Optimale sein, um sich an den Seniorenbereich zu gewöhnen. Drei, vier Spieler aus der A sind jetzt schon regelmäßig dabei und machen einen prima Eindruck.
Wie schaut es mit der Kaderplanung in Niedersachsen aus?
Marc: Ich hoffe, dass wir nun schnellstens Vollzug vermelden können. Natürlich sind wir auch mit einigen Spielern aus dem Kreis HX am Verhandeln. Da ist die Hemmschwelle aber noch etwas hoch, weil man meint, in Niedersachsen sei alles Anders. Das stimmt aber nicht – bis auf die Feiertagsregelung (lacht). Ich bin aber 100% davon überzeugt, dass wir eine gute Truppe zusammen bekommen werden.
Kurzzeitig gab es Gerüchte, dass du neuer Trainer bei der Spvg 20 Brakel wirst. Ist an diesen Gerüchten etwas dran?
Marc: An den Gerüchten ist gar nichts dran. Ich habe zu fast allen Beteiligten bei der Spielvereinigung ein freundschaftliches Verhältnis. Da ist es doch ganz normal dass man über´s Jahr gesehen immer mal wieder miteinander telefoniert. So war es natürlich auch in den letzten Tagen. Aber nun trainiere ich in Holzminden. Irgendwann möchte ich natürlich nach Brakel zurückkehren, da der Verein für mich schon eine Herzenssache ist. Ich wünsche Ihnen jetzt erst einmal eine gute Wahl mit dem neuen Trainer und das die Entwicklung genauso weiterläuft wie bisher.
Ein ehemaliger Schützling von dir, Kevin Hundt, wechselt im Sommer von der Arminia Bielefeld II zum Tus Dornberg. Koray Günter spielt beim BvB und Kai Fähnrich will sich beim SC Paderborn durchzusetzen. Aber auch die Spieler, welche den Kreis nicht verlassen haben, machen jede Woche immer wieder auf sich aufmerksam. Verfolgst du immer noch das Geschehen deiner ehemaligen Schützlinge?
Marc: Ich kann behaupten, dass ich mit fast allen Spielern aus meiner Zeit in Brakel noch freundschaftlich verbunden bin, und keine Woche vergeht, in der ich nicht mit dem einen oder anderen Spieler telefoniere. Kevin Hundt hat ganz tolle Jahre in Bielefeld hinter sich, immer gespielt. Zu Koray braucht man eigentlich nichts mehr sagen. Was der Junge mit 18 Jahren schon alles gemeistert hat – Hut ab. Er wird seinen Weg weiterhin gehen. Freue mich schon auf sein erstes Bundesligaspiel. Auch Kai wird seinen Weg machen. Wenn er von Verletzungen verschont bleibt, kann er mit Sicherheit mal bei den Profis reinschnuppern. Aber auch in den unteren Ligen machen die Jungs alle einen guten Job. Ich denke, wir haben bei der Spielvereinigung mit der Förderung der Jungs nicht alles falsch gemacht. (zwinkernd)
Marc wir danken dir für deine Worte und wünschen dir viel Glück beim SV Holzminden.