Dienstag, 26.11.2024
Montag, 22. Juni 2015 11:15 Uhr

85-Jahre Frauenhilfe Eschershausen und eine Fahrt zum NDR 85-Jahre Frauenhilfe Eschershausen und eine Fahrt zum NDR

Eschershausen/Hannover (kp). Ein fast vollbesetzter Bus mit gut vierzig angemeldeten Teilnehmern der Frauenhilfe Eschershausen und in Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde unternahm zu einem großen Jubiläum eine verhältnismäßig weite Reise zum Rundfunkzentrum des NDR. „In den 70er Jahren gab es für den Bereich Scharfoldendorf ähnlich volle Busse, wie heute“, meinte Pastor i.R., Wilfried Dörrie, unter dessen Mitorganisation auch der diesjährige Geburtstag gefeiert wurde. Hauptorganisat orin war Frau Ursula Pickhard, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin ebenfalls ihr fast 15-jähriges Jubiläum feierte.

Die Anfrage an den NDR zu einer Führung wurde bereits am 27. Mai 2013 gestellt und konnte am vergangenen Freitag, dem 19. Juni, endlich realisiert werden. Für sämtliche teilnehmenden Personen war es das erste Mal, dass sie die Räumlichkeiten des Rundfunkbauwerkes betreten hatten. Der erste Eindruck hinterließ bereits Spuren. Von außen als thronender Gebäudekomplex auf die Besucher einwirkend, breitete sich der Maschsee für jeden Betrachter unmittelbar vor den Eingangstoren des NDR aus.

Die Öffentlichkeitsarbeit des NDR lässt sich vermutlich lediglich auf die von Montag bis Freitag stattfindenden Führungen durch die architektonisch nicht selten an ein Labyrinth erinnernden Gänge und angrenzenden Räume beschränken. Mindestens drei Führungen muss so ein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständiger freier Mitarbeiter beim Norddeutschen Rundfunk täglich absolvieren. Die Truppe der Frauenhilfe war die letzte an diesem Freitagnachmittag, die einer Führung bedurfte, nachdem sie in zwei Gruppen aufgeteilt wurde. So brüchig die Stimme der Führungskraft der zweiten Gruppe kurz vor ihrem langersehnten Wochenende war, so brüchig schien am Ende auch ihr Enthusiasmus gewesen zu sein.

Der Rundgang startete in der Kantine mit Kaffee und Kuchen. Eine Stärkung für die meisten Leute, denn der Altersdurchschnitt lag bei circa 70 Jahren und es gab für alle, die ihren Rollator vergessen hatten nur selten die Gelegenheit sich hinzusetzten.

Bei einer kurzeingeschobenen Fragestunde mit der Moderatorin der NDR-Plattenkiste,  Martina Gilica, wurde deutlich, dass auch aufgrund des hohen Altersdurchschnitts und des stets im Raum stehenden Klischees, der NDR sei ein Radiosender für alte Leute, das Klientel nicht ausreichend durch die Besucher der Frauenhilfe repräsentiert wurde. So wurden schließlich Fragen gestellt wie „Wann kommt endlich Frühstück mit Stefanie zurück?“ oder „Für welchen Sender arbeiten Sie eigentlich?“. Für alle, die es nicht wissen: Frühstück bei Stefanie war eine über fünf Jahre andauernde Radio-Comedy des NDR 2.

Am Ende konnten längst nicht alle Sendungs- und Regieräume besichtigt werden. Das Prinzip Radio rückte dabei auch nicht verständlicher ins Bewusstsein des Besuchers, vielmehr handelte es sich um Impressionen und Assoziationen, wenn einem zum Beispiel der Eintritt in den großen Sendungssaal für einen Moment gewährt wird, um für ein paar Minuten diese außergewöhnliche Atmosphäre mit allen Sinnen aufsaugen zu können. Oder wenn ein Stopp in einem der Regieräume für die regionalen Nachrichten gemacht wird, sich vor dir tausende Regulatoren, Knöpfe und viele, viele PC-Bildschirme auftun, die dem ungeschulten Auge ein Meer aus Orientierungslosigkeit offenbaren und ein Höchstmaß an Verantwortung suggerieren und sich dann ein Gruppenmitglied auf eine der Tastaturen setzt, anschließend im Kabelgestrüpp hängenbleibt, das Keyboard zu Boden fliegt und man anfängt, ganz für sich allein und ganz langsam, von eins bis fünf zu zählen, um abzuwarten, ob nun der radiotechnische Super-GAU eintrifft… Genau dann ist man als Besucher froh, wenn so ein Tag halbwegs ungefährdet zum Ende gekommen ist.

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Fotos: kp

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