Uni Klinik Köln startet bundesweite Studie mit Senioren - Gefäßerkrankungen rechtzeitig erkennen
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 12. Juni 2015 07:31
„Arteriosklerose gilt als Hauptursache für Verschlusskrankheiten der Gefäße“, erklärt Studienleiter Dr. Payman Majd, Oberarzt der Klinik und Poliklinik der Gefäßchirurgie an der Universitätsklinik Köln. Er ist Initiator und Leiter der „Allo-Studie“. Gefäßverschlüsse, so Majd, seien die Haupttodesursache der erwachsenen Bevölkerung. Im Zuge der Studie wollen Majd und sein Team erforschen, ob ein herabgesetzter Verschlussindex bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ein Marker für zukünftig drohende Infarkte sein kann. Wenn dies der Fall ist, könnte die medizinische Behandlung schon vorsorglich ansetzen und etwaige Infarkte sogar verhindern.
5.500 Bewohner werden untersucht
Um an eine valide Datenlage zu gelangen, kooperiert die Universitätsklinik Köln mit den Alloheim Seniorenresidenzen. „Im Zuge der epidemiologischen Allo-Studie werden die Pulse an Beinen und Armen sowie der Blutdruck gemessen“, erklärt Dr. Majd den Ablauf, „anhand des gemessenen Blutdruck an den Armen und Beinen berechnen wir nach einer bestimmten Formel den Verschlussindex und können damit Rückschlüsse auf Gefäßverengungen oder Durchblutungsstörungen ziehen. So bekommen Hausärzte und Pflegekräfte letztlich wichtige Hinweise, um prophylaktisch zum Wohle es Patienten agieren zu können.“
Auch Thomas Dicke, Residenzleitung der Alloheim Senioren Residenz in Delligsen, setzt große Hoffnungen in die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürwortete Studie. „Wir werden vom Start weg unsere Pflegekräfte im Tasten der Puls-Punkte des Verschlussdruckindexes schulen lassen. Unser Ziel ist es, bei jedem neu zu uns kommenden Bewohner dieses Gefäß-Screening standardmäßig durchzuführen, um etwaige Risikopatienten rechtzeitig erkennen zu können.“
Im April konnte das Team um Dr. Majd die Untersuchungen bei 41 Bewohnerinnen und Bewohnern in Delligsen durchführen und war von der Resonanz begeistert. Interessierte Bürger können sich auf der Website www.allo-study.de genauer informieren.